Das Martyrium (Qiddusch haSchem) von 1096 in Aschkenas

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Das Martyrium (Qiddusch haSchem) von 1096 in Aschkenas by Dominik Jesse, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Dominik Jesse ISBN: 9783638471800
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 20, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Dominik Jesse
ISBN: 9783638471800
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 20, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Der erste Kreuzzug und das mittelalterliche Aschkenas, 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Der Satan kam und mischte sich unter die Völker, und sie versammelten sich allesamt wie ein Mann, dem Befehle nachzukommen'. Diese Schilderung des Chronisten Salomo ben Simson spielt auf Papst Urban II. an, der am 26. November des Jahres 1095 nach dem Ende der Synode von Clermont zur Befreiung des Heiligen Grabes in Jerusalem aufrief und damit (unwissentlich?) ein Fanal heraufbeschwor, dessen Ausläufer auch in Form fanatisierter Kreuzfahrer bis in das rheinische Aschkenas reichten. Europa erlebte seine ersten großen Judenverfolgungen. Die Frühlingsmonate des Jahres 1096 besiegelten das Schicksal einiger der ältesten und angesehensten Gemeinden am Rhein und endeten mit deren Untergang. Die jüdischen Bedrängten, die während der pogromartigen Gewalt zwischen 'Tod oder Taufe' zu wählen hatten, entschieden sich in ihren gewichtigsten und extremsten Reaktionen für das Qiddusch haSchem, den freiwillig auf sich genommenen Tod. Obwohl nur eine Facette der Handlungen, stellte die radikale Form des Martyriums, das unabhängig von Geschlecht, Alter, Reputation oder finanzieller Stellung vollzogen wurde, eine Neuerung in der jüdischen Martyriumsgeschichte dar. Die folgende Arbeit wird sich mit diesem (neuartigen) Martyrium befassen und der Frage nachgehen, wie es möglich war, dass es 1096 im aschkenasischen Judentum zu einer solch radikalen Affirmation des Märtyrergedankens kommen konnte, dass Tausende von Juden unter der Oppression der Kreuzfahrer der Konversion den Tod vorzogen. Um diese schwierige Frage beantworten zu können, müssen verschiedene (oft sperrige) Bereiche untersucht werden. Neben der Auseinandersetzung mit der Neuartigkeit der Verfolgungen während des Ersten Kreuzzuges müssen auch die gesetzlichen Bewertungen der Martyrien untersucht und mit Bezug v.a. auf die Haggada die bedeutendsten matyrialen Vorbilder dargestellt werden, zumal letztere nicht selten direkt in den Chroniken verarbeitet wurde. Abschließend sollen noch die augenfälligsten Besonderheiten der aschkenasischen Juden (in Abgrenzung zu den sephardischen) behandelt werden.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Der erste Kreuzzug und das mittelalterliche Aschkenas, 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Der Satan kam und mischte sich unter die Völker, und sie versammelten sich allesamt wie ein Mann, dem Befehle nachzukommen'. Diese Schilderung des Chronisten Salomo ben Simson spielt auf Papst Urban II. an, der am 26. November des Jahres 1095 nach dem Ende der Synode von Clermont zur Befreiung des Heiligen Grabes in Jerusalem aufrief und damit (unwissentlich?) ein Fanal heraufbeschwor, dessen Ausläufer auch in Form fanatisierter Kreuzfahrer bis in das rheinische Aschkenas reichten. Europa erlebte seine ersten großen Judenverfolgungen. Die Frühlingsmonate des Jahres 1096 besiegelten das Schicksal einiger der ältesten und angesehensten Gemeinden am Rhein und endeten mit deren Untergang. Die jüdischen Bedrängten, die während der pogromartigen Gewalt zwischen 'Tod oder Taufe' zu wählen hatten, entschieden sich in ihren gewichtigsten und extremsten Reaktionen für das Qiddusch haSchem, den freiwillig auf sich genommenen Tod. Obwohl nur eine Facette der Handlungen, stellte die radikale Form des Martyriums, das unabhängig von Geschlecht, Alter, Reputation oder finanzieller Stellung vollzogen wurde, eine Neuerung in der jüdischen Martyriumsgeschichte dar. Die folgende Arbeit wird sich mit diesem (neuartigen) Martyrium befassen und der Frage nachgehen, wie es möglich war, dass es 1096 im aschkenasischen Judentum zu einer solch radikalen Affirmation des Märtyrergedankens kommen konnte, dass Tausende von Juden unter der Oppression der Kreuzfahrer der Konversion den Tod vorzogen. Um diese schwierige Frage beantworten zu können, müssen verschiedene (oft sperrige) Bereiche untersucht werden. Neben der Auseinandersetzung mit der Neuartigkeit der Verfolgungen während des Ersten Kreuzzuges müssen auch die gesetzlichen Bewertungen der Martyrien untersucht und mit Bezug v.a. auf die Haggada die bedeutendsten matyrialen Vorbilder dargestellt werden, zumal letztere nicht selten direkt in den Chroniken verarbeitet wurde. Abschließend sollen noch die augenfälligsten Besonderheiten der aschkenasischen Juden (in Abgrenzung zu den sephardischen) behandelt werden.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Zur Methodologie der Medienwissenschaft by Dominik Jesse
Cover of the book Internetkommunikation im Zeitalter des Web 2.0 by Dominik Jesse
Cover of the book Die Holding Area als Instrument wettbewerblich orientierten OP Managements by Dominik Jesse
Cover of the book Die außenpolitischen Vorstellungen Carl Friedrich Goerdelers 1941 - 1944 by Dominik Jesse
Cover of the book Charaktereinführung und Zuschauerbindung am Beispiel der TV-Serie 'Dexter' by Dominik Jesse
Cover of the book Wie effizient ist der britische National Health Service? by Dominik Jesse
Cover of the book Arbeitsvertragliche Bezugnahmen auf Tarifverträge und ihre Auslegung by Dominik Jesse
Cover of the book Portfolio - Gruppenleitung - Seminarreflexion und ausgewählte Aspekte zum Thema by Dominik Jesse
Cover of the book Ibsen, die Frauenfrage und 'Nora oder Ein Puppenheim' by Dominik Jesse
Cover of the book Interkulturelle Mediation. Eine Methode zur konstruktiven Konfliktbearbeitung ? by Dominik Jesse
Cover of the book Möglichkeiten zur Sicherstellung einer hohen Zuverlässigkeit / Systemverfügbarkeit von Embedded Systems by Dominik Jesse
Cover of the book Rahners transzendentale Christologie by Dominik Jesse
Cover of the book Privatisierung eines Weihnachtsmarktes by Dominik Jesse
Cover of the book Schillers Konzept einer ästhetischen Erziehung by Dominik Jesse
Cover of the book Polnische Spaltungen - Cleavages im postkommunistischen Polen und ihre Auswirkungen auf das Parteiensystem by Dominik Jesse
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy