Unreliable Narration in Caesars commentarius de bello Gallico

Nonfiction, Reference & Language, Foreign Languages, Latin
Cover of the book Unreliable Narration in Caesars commentarius de bello Gallico by Jennifer Ellermann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Jennifer Ellermann ISBN: 9783640670871
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 28, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Jennifer Ellermann
ISBN: 9783640670871
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 28, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für klassische Philologie), Veranstaltung: Seminar: Caesar, Bellum Gallicum, Sprache: Deutsch, Abstract: 'I have called a narrator reliable when he speaks for or acts in accordance with the norms of the work (which is to say, the implied author's norms), unreliable when he does not.' Mit dieser Definition konstituierte Wayne C. Booth 1961 den Beginn eines narratologischen Diskurses über ein Phänomen, dessen Betrachtung heute einen festen Bestandteil der Erzähltheorie einnimmt. Allerdings sei dieser Erzähltypus nach Martinez/Scheffel bereits 'in der antiken Romanliteratur zu finden [...] - man denke da an Lukians Wahre Geschichten [...] oder an 'Apulei-us' Goldenen Esel' . Ferner habe sich nach Solbach schon die antike Rhetorik insbesondere in Gestalt von Aristoteles und Cicero mit der Frage der Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit des 'Redner-Erzählers' befasst und Theorien entwickelt, die den Heutigen im Kern sehr ähneln würden . Unter dieser Prämisse er-scheint es interessant zu überprüfen, ob die bis heute entwickelten Untersuchungs-methoden zur Analyse von Unreliable Narration auch auf Werke der Antike, in diesem Fall auf Caesars commentarius de bello gallico erkenntnisfördernd ange-wendet werden können. Allerdings muss eingeräumt werden, dass sich seit Booth zwar eine Vielzahl von Narratologen mit dem Konzept der unreliable narration sowohl zum Zwecke der Theorieoptimierung als auch in Hinblick auf seine Anwendbarkeit innerhalb interpretatorischer Untersuchungen befasst hat, diese Studien jedoch in ihrer Gesamtheit mehr Fragen aufgeworfen und Probleme aufge-zeigt als beantwortet und gelöst haben. So formuliert Ansgar Nünning, dass das Spektrum der erzähltheoretischen Defizite [...] von der weitgehend ungeklärten Frage nach einer befriedigenden Definition des Begriffs unreliable narrator über das Fehlen eines operationalisierbaren Rasters von Kategorien für die Analyse der verschiedenen Signale von unreliable narration bis hin zum Mangel an einer typologischen Differenzierung der unter dem Etikett unreliable narrator subsumierten Erscheinungsformen (reiche). Da sich diese Arbeit jedoch nicht als differenzierende Kumulation von Forschermeinungen zur unreliable narration versteht sondern vielmehr als anwendungsorientierte Untersuchung dieses Aspektes in Caesars Bellum Gallicum, werden im Folgenden nur die für dieses Vorhaben relevanten Fragestellungen erörtert und Probleme sowie divergierende wissenschaftliche Einschätzungen dort aufgezeigt, wo sie sich auf den verwendeten Analysemodus auswirken.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für klassische Philologie), Veranstaltung: Seminar: Caesar, Bellum Gallicum, Sprache: Deutsch, Abstract: 'I have called a narrator reliable when he speaks for or acts in accordance with the norms of the work (which is to say, the implied author's norms), unreliable when he does not.' Mit dieser Definition konstituierte Wayne C. Booth 1961 den Beginn eines narratologischen Diskurses über ein Phänomen, dessen Betrachtung heute einen festen Bestandteil der Erzähltheorie einnimmt. Allerdings sei dieser Erzähltypus nach Martinez/Scheffel bereits 'in der antiken Romanliteratur zu finden [...] - man denke da an Lukians Wahre Geschichten [...] oder an 'Apulei-us' Goldenen Esel' . Ferner habe sich nach Solbach schon die antike Rhetorik insbesondere in Gestalt von Aristoteles und Cicero mit der Frage der Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit des 'Redner-Erzählers' befasst und Theorien entwickelt, die den Heutigen im Kern sehr ähneln würden . Unter dieser Prämisse er-scheint es interessant zu überprüfen, ob die bis heute entwickelten Untersuchungs-methoden zur Analyse von Unreliable Narration auch auf Werke der Antike, in diesem Fall auf Caesars commentarius de bello gallico erkenntnisfördernd ange-wendet werden können. Allerdings muss eingeräumt werden, dass sich seit Booth zwar eine Vielzahl von Narratologen mit dem Konzept der unreliable narration sowohl zum Zwecke der Theorieoptimierung als auch in Hinblick auf seine Anwendbarkeit innerhalb interpretatorischer Untersuchungen befasst hat, diese Studien jedoch in ihrer Gesamtheit mehr Fragen aufgeworfen und Probleme aufge-zeigt als beantwortet und gelöst haben. So formuliert Ansgar Nünning, dass das Spektrum der erzähltheoretischen Defizite [...] von der weitgehend ungeklärten Frage nach einer befriedigenden Definition des Begriffs unreliable narrator über das Fehlen eines operationalisierbaren Rasters von Kategorien für die Analyse der verschiedenen Signale von unreliable narration bis hin zum Mangel an einer typologischen Differenzierung der unter dem Etikett unreliable narrator subsumierten Erscheinungsformen (reiche). Da sich diese Arbeit jedoch nicht als differenzierende Kumulation von Forschermeinungen zur unreliable narration versteht sondern vielmehr als anwendungsorientierte Untersuchung dieses Aspektes in Caesars Bellum Gallicum, werden im Folgenden nur die für dieses Vorhaben relevanten Fragestellungen erörtert und Probleme sowie divergierende wissenschaftliche Einschätzungen dort aufgezeigt, wo sie sich auf den verwendeten Analysemodus auswirken.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Klausur im Mittelalter - Geschichte, Bedeutung, Leben und Arbeiten by Jennifer Ellermann
Cover of the book Metafiktionalität in Calderòn de la Barcas Drama 'La vida es sueno' by Jennifer Ellermann
Cover of the book Teufelskreis der Angst. Wie Angststörungen entstehen by Jennifer Ellermann
Cover of the book Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe und Arbeitslosengeld II by Jennifer Ellermann
Cover of the book Die deutsche Presse unter der Pressepolitik Napoleons by Jennifer Ellermann
Cover of the book Objektorientierte Programmierung mit ABAP Objects by Jennifer Ellermann
Cover of the book Die Aktualität der aristotelischen Tugendethik by Jennifer Ellermann
Cover of the book Die Schule in Belgien als innovatives System by Jennifer Ellermann
Cover of the book Challenges for Internationalization. The Role of English as a Lingua Franca in the Corporate Environment by Jennifer Ellermann
Cover of the book Case Management in der Kinder- und Jugendhilfe. Die praktische Umsetzung von Case Management in einer Familienorientierten Wohngruppe by Jennifer Ellermann
Cover of the book Sequence Analysis: 'Black Narcissus' by M. Powell and E. Pressburger by Jennifer Ellermann
Cover of the book A study of the extent and forms of school violence and delinquency: the dynamics of race, age, gender, social class, poverty and family by Jennifer Ellermann
Cover of the book Sprachwahrnehmungsprobleme erkennen und vorbeugen. Die Differenzierungsprobe von Helmut Breuer und Maria Weuffen by Jennifer Ellermann
Cover of the book Die Moskaureise Adenauers 1955 by Jennifer Ellermann
Cover of the book Die Reform des deutschen Genossenschaftsrechts by Jennifer Ellermann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy