Sterbehilfe aus Sicht des materiellen Strafrechts

Nonfiction, Reference & Language, Law, Criminal law
Cover of the book Sterbehilfe aus Sicht des materiellen Strafrechts by Domenik Reichelt, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Domenik Reichelt ISBN: 9783638367943
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 18, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Domenik Reichelt
ISBN: 9783638367943
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 18, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Jura - Strafrecht, Note: 1,0, Fachhochschule Villingen-Schwenningen - Hochschule für Polizei, 56 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Thematik der Sterbehilfe erfreut sich in der Gesellschaft äußerst kontroverser Diskussionen und verliert auch in der Gegenwart nicht an Aktualität. Der vor allem in der Intensivmedizin zu verzeichnende Fortschritt hat zur Folge, dass der individuelle Todeszeitpunkt durch die künstliche Aufrechterhaltung von Vitalfunktionen manipulationsfähig geworden ist. Auf der einen Seite ist dieser Umstand eine positiv zu wertende Entwicklung, da der Nutzen für die Menschheit in den Erfolgen bei der Bekämpfung von Krankheiten auf der Hand liegt. Auf der anderen Seite bestehen zu Recht Zweifel an der Frage, ob ein Arzt alles tun muss, was er zu leisten im Stande wäre, um den vom Krankheitsprozess unaufhaltsam vorherbestimmten Tod hinauszuzögern. Dies betrifft vor allem die Fälle, in denen medizinische Maßnahmen zu einem bloß vegetativen Leben1 führen und der Patient eine leidensreiche 'aufdoktrinierte' Lebensverlängerung erfährt. In der BRD sterben jährlich etwa 900.000 Menschen. Mehr als die Hälfte davon stirbt in Krankenhäusern und anderen Behandlungs- oder Pflegestationen2. Ein unbestimmter Anteil dieser Patienten hat mitunter den Wunsch, den Todeszeitpunkt selbst bestimmen oder veranlassen zu können. Vor diesem Hintergrund öffnen sich zwangsläufig Türen zu moralischen, ethischen und vor allem juristischen Fragestellungen. Die Debatte um das Thema Sterbehilfe oder Euthanasie lässt sich insbesondere in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund unserer nationalsozialistischen Vergangenheit nur schwierig und emotionsgeladen führen. Der Begriff Euthanasie stammt ursprünglich aus dem Griechischen und hat die Bedeutung 'guter Tod'. Die Euthanasieprogramme im Dritten Reich mit dem Ziel der Vernichtung 'lebensunwerten Lebens' haben dazu geführt, dass dem Ausdruck Sterbehilfe in der deutschen Diskussion Vorrang gegenüber dem Begriff Euthanasie eingeräumt wurde und letzterer weitgehend vermieden wird. Damit soll eine Assoziation mit den Mordprogrammen der Nationalsozialisten an Kranken und Behinderten ausgeschlossen werden.3 --- 1 Schreiber in: NStZ 86, 337. 2 Zeitschrift 'Medikament und Meinung', Dezember 1996 (zit. in Schell 2002, S. 17). 3 Wernstedt 2004, S. 71.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Jura - Strafrecht, Note: 1,0, Fachhochschule Villingen-Schwenningen - Hochschule für Polizei, 56 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Thematik der Sterbehilfe erfreut sich in der Gesellschaft äußerst kontroverser Diskussionen und verliert auch in der Gegenwart nicht an Aktualität. Der vor allem in der Intensivmedizin zu verzeichnende Fortschritt hat zur Folge, dass der individuelle Todeszeitpunkt durch die künstliche Aufrechterhaltung von Vitalfunktionen manipulationsfähig geworden ist. Auf der einen Seite ist dieser Umstand eine positiv zu wertende Entwicklung, da der Nutzen für die Menschheit in den Erfolgen bei der Bekämpfung von Krankheiten auf der Hand liegt. Auf der anderen Seite bestehen zu Recht Zweifel an der Frage, ob ein Arzt alles tun muss, was er zu leisten im Stande wäre, um den vom Krankheitsprozess unaufhaltsam vorherbestimmten Tod hinauszuzögern. Dies betrifft vor allem die Fälle, in denen medizinische Maßnahmen zu einem bloß vegetativen Leben1 führen und der Patient eine leidensreiche 'aufdoktrinierte' Lebensverlängerung erfährt. In der BRD sterben jährlich etwa 900.000 Menschen. Mehr als die Hälfte davon stirbt in Krankenhäusern und anderen Behandlungs- oder Pflegestationen2. Ein unbestimmter Anteil dieser Patienten hat mitunter den Wunsch, den Todeszeitpunkt selbst bestimmen oder veranlassen zu können. Vor diesem Hintergrund öffnen sich zwangsläufig Türen zu moralischen, ethischen und vor allem juristischen Fragestellungen. Die Debatte um das Thema Sterbehilfe oder Euthanasie lässt sich insbesondere in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund unserer nationalsozialistischen Vergangenheit nur schwierig und emotionsgeladen führen. Der Begriff Euthanasie stammt ursprünglich aus dem Griechischen und hat die Bedeutung 'guter Tod'. Die Euthanasieprogramme im Dritten Reich mit dem Ziel der Vernichtung 'lebensunwerten Lebens' haben dazu geführt, dass dem Ausdruck Sterbehilfe in der deutschen Diskussion Vorrang gegenüber dem Begriff Euthanasie eingeräumt wurde und letzterer weitgehend vermieden wird. Damit soll eine Assoziation mit den Mordprogrammen der Nationalsozialisten an Kranken und Behinderten ausgeschlossen werden.3 --- 1 Schreiber in: NStZ 86, 337. 2 Zeitschrift 'Medikament und Meinung', Dezember 1996 (zit. in Schell 2002, S. 17). 3 Wernstedt 2004, S. 71.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Einsatz und Elemente des Controlling im Dienstleistungsmanagement by Domenik Reichelt
Cover of the book Die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen im Nationalsozialismus by Domenik Reichelt
Cover of the book Der Gießen-Test. Funktion und Möglichkeiten seiner Verwendung im Kontext der Sozialen Arbeit by Domenik Reichelt
Cover of the book Darstellung und Auswertung der Studie 'Pflegeschwerpunkte im Operationssaal' und Evaluation der Erhebungsinstrumente by Domenik Reichelt
Cover of the book Die Basarökonomie-These von Hans-Werner Sinn im Meinungsstreit by Domenik Reichelt
Cover of the book Empirische Studie zum Migrationsverhalten im europäischen Kontext by Domenik Reichelt
Cover of the book Der deutsch-dänische Grenzraum by Domenik Reichelt
Cover of the book Steuerung der Einkaufswertschöpfung durch das Einkaufscontrolling by Domenik Reichelt
Cover of the book Der Subsidiaritätsbegriff in der katholischen Soziallehre und in den Staatswissenschaften by Domenik Reichelt
Cover of the book Enhanced Leadership. An Overview by Domenik Reichelt
Cover of the book Einflussfaktoren zur inneren Kündigung von Polizeibeamten by Domenik Reichelt
Cover of the book The American Civil Rights Movement by Domenik Reichelt
Cover of the book Einsatzpotentiale von Data Mining und OLAP als Bestandteile moderner Managementunterstützungssysteme by Domenik Reichelt
Cover of the book Gott in der Person Jesu Christi - Jesus Christus: Der entgültige Bote Gottes by Domenik Reichelt
Cover of the book Externe Leistungsmessung - Ursachen, Folgen, Alternativen by Domenik Reichelt
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy