Plinius und die Geschichtsschreibung

Nonfiction, Reference & Language, Foreign Languages, Latin
Cover of the book Plinius und die Geschichtsschreibung by Oliver Kast, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Oliver Kast ISBN: 9783638194457
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 5, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Oliver Kast
ISBN: 9783638194457
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 5, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Note: 2, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Philosophische Fakultät I), Veranstaltung: Lateinisches Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Gaius Plinius Caecilius Secundus könnte man heutzutage sicherlich salopp als ein antikes Multitalent bezeichnen, da er sich in der frühen Kaiserzeit sowohl als Politiker, als auch als Anwalt, als Redner und auch als Schriftsteller praktisch in allen Belangen des damaligen öffentlichen Lebens hervortat. Er war eben ein vielseitiger Mann. So ist es denn auch kaum verwunderlich, daß er sich als Literat nicht ausschließlich auf die schriftliche Überarbeitung seiner Reden und auf seine Briefe beschränkte, sondern daß er daneben auch einen Panegyricus auf Kaiser Trajan, unter dem er als Beamter mit häufig wechselndem Ressort Ruhm und Ansehen erlangte, verfaßte, und sogar begann, Gedichte zu schreiben. Für kurze Zeit trug er sich überdies mit dem Gedanken, als Geschichtsschreiber tätig zu werden, was er aber scheinbar doch recht schnell wieder verwarf. Dieses Vorhaben hätte er wohl auch weniger aus literarischem Interesse für das Genre, als vielmehr aus dem alten menschlichen Verlangen heraus, sich mit seinem Werk verewigen zu wollen und so Unsterblichkeit und Ruhm bei der Nachwelt zu erlangen, in Angriff genommen. So sagt Plinius z. B. in III, 7,14: 'Wenn es uns schon nicht vergönnt ist, länger zu leben, so wollen wir doch etwas hinterlassen, das später einmal unsere Existenz bezeugt'. Angesichts dieser Furcht vor dem Nichts, das den Menschen nach dem Tod zu verschlucken droht, und aufgrund des Glaubens, daß nur das Vollendete eine Chance besitze zu überleben, ist solche existenzielle Angst der Hintergrund von 'amor immortalitatis' (III, 7,15), die er durch literarischen Ruhm zu erreichen strebt. Er sieht sich quasi einem Wettlauf mit dem Tod ausgesetzt, dem er durch die gloria zu entrinnen sucht. Ziel dieser Arbeit wird nun sein, anhand der Briefe V, 8; VI, 16; IV, 11 sowie VII, 33 Plinius' Einstellung zur Geschichtsschreibung darzustellen und aufzuzeigen, inwiefern er trotz seines Entschlusses, keine Geschichte schreiben zu wollen, dies dann letztendlich doch tut. Hierbei werde ich in detaillierter Analyse auf den für das Thema zentralen Brief V, 8 eingehen (wobei ich diesen nach mir sinnvoll erscheinenden Abschnitten, denen jeweils ein Übersetzungs-vorschlag vorangestellt wird, gliedern werde) und die drei übrigen Briefe VI, 16; IV, 11 und VII, 33 als Beispiele für Plinius' Darstellung von Geschichte heranziehen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Note: 2, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Philosophische Fakultät I), Veranstaltung: Lateinisches Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Gaius Plinius Caecilius Secundus könnte man heutzutage sicherlich salopp als ein antikes Multitalent bezeichnen, da er sich in der frühen Kaiserzeit sowohl als Politiker, als auch als Anwalt, als Redner und auch als Schriftsteller praktisch in allen Belangen des damaligen öffentlichen Lebens hervortat. Er war eben ein vielseitiger Mann. So ist es denn auch kaum verwunderlich, daß er sich als Literat nicht ausschließlich auf die schriftliche Überarbeitung seiner Reden und auf seine Briefe beschränkte, sondern daß er daneben auch einen Panegyricus auf Kaiser Trajan, unter dem er als Beamter mit häufig wechselndem Ressort Ruhm und Ansehen erlangte, verfaßte, und sogar begann, Gedichte zu schreiben. Für kurze Zeit trug er sich überdies mit dem Gedanken, als Geschichtsschreiber tätig zu werden, was er aber scheinbar doch recht schnell wieder verwarf. Dieses Vorhaben hätte er wohl auch weniger aus literarischem Interesse für das Genre, als vielmehr aus dem alten menschlichen Verlangen heraus, sich mit seinem Werk verewigen zu wollen und so Unsterblichkeit und Ruhm bei der Nachwelt zu erlangen, in Angriff genommen. So sagt Plinius z. B. in III, 7,14: 'Wenn es uns schon nicht vergönnt ist, länger zu leben, so wollen wir doch etwas hinterlassen, das später einmal unsere Existenz bezeugt'. Angesichts dieser Furcht vor dem Nichts, das den Menschen nach dem Tod zu verschlucken droht, und aufgrund des Glaubens, daß nur das Vollendete eine Chance besitze zu überleben, ist solche existenzielle Angst der Hintergrund von 'amor immortalitatis' (III, 7,15), die er durch literarischen Ruhm zu erreichen strebt. Er sieht sich quasi einem Wettlauf mit dem Tod ausgesetzt, dem er durch die gloria zu entrinnen sucht. Ziel dieser Arbeit wird nun sein, anhand der Briefe V, 8; VI, 16; IV, 11 sowie VII, 33 Plinius' Einstellung zur Geschichtsschreibung darzustellen und aufzuzeigen, inwiefern er trotz seines Entschlusses, keine Geschichte schreiben zu wollen, dies dann letztendlich doch tut. Hierbei werde ich in detaillierter Analyse auf den für das Thema zentralen Brief V, 8 eingehen (wobei ich diesen nach mir sinnvoll erscheinenden Abschnitten, denen jeweils ein Übersetzungs-vorschlag vorangestellt wird, gliedern werde) und die drei übrigen Briefe VI, 16; IV, 11 und VII, 33 als Beispiele für Plinius' Darstellung von Geschichte heranziehen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Das Geld- und Wertproblem by Oliver Kast
Cover of the book Der Rundfunkstaatsvertrag 1987-2003 by Oliver Kast
Cover of the book Das Beginentum by Oliver Kast
Cover of the book Die Ethik Albert Schweitzers by Oliver Kast
Cover of the book Die Tomatis-Methode und ihre Bedeutung für die Heilpädagogik by Oliver Kast
Cover of the book Schmerzens- und Trauerschmerzensgeld. Die Bearbeitung des OGH-Beschlusses 2 Ob 219/10k by Oliver Kast
Cover of the book Jesus und die Ehebrecherin by Oliver Kast
Cover of the book Auswirkungen auf und Ratschläge für die Bildung und Anwendung von Schlüsselqualifikationen auf der Grundlage der Lehren Piagets by Oliver Kast
Cover of the book Das Einzelkind - Chancen und Risiken für Verhalten und Entwicklung by Oliver Kast
Cover of the book Personalakte anlegen nach der 4-Stufen Methode (Unterweisung Bürokaufmann / -kauffrau) by Oliver Kast
Cover of the book Reflexionen über die Schließung der Gesetzeslücke in Canon 335 CIC/1983 by Oliver Kast
Cover of the book Monarchismus in der Weimarer Republik: Das Bild Friedrichs des Großen als Teil der Monarchievorstellungen der Deutschnationalen Volkspartei by Oliver Kast
Cover of the book Thomas Gainsborough: The morning walk by Oliver Kast
Cover of the book Der Begriff der Seele in Platons 'Phaidon' und seine Beweise für deren Unsterblichkeit by Oliver Kast
Cover of the book Der Topos 'Ehefrau zwischen zwei Männern' in Literatur und Film by Oliver Kast
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy