Author: | Nina Netzer | ISBN: | 9783638338882 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | January 14, 2005 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Nina Netzer |
ISBN: | 9783638338882 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | January 14, 2005 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Südasienkunde, Südostasienkunde, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Südasien Institut, Abteilung Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Proseminar 'Das politische System Indiens', 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das politische System Indiens ist mit mehr als 650 Millionen Wählern die zahlenmäßig größte Demokratie weltweit. Allein dieser Aspekt führt dazu, dass die Untersuchung dieses Systems ein spannendes und lohnendes Thema darstellt. Ein weiterer Punkt findet sich in der gesellschaftlichen Pluralität und der regionalen Vielfalt: aus dieser ergibt sich eine Fülle verschiedener Interessen, die sich in der großen Zahl politischer Parteien und Interessensgruppen widerspiegelt und in diesem Umfang in kaum einem anderen Land vorzufinden ist. Gleichzeitig stellt diese gesellschaftliche Pluralität eine große Herausforderung an die Demokratie dar, nicht zuletzt weil sich aus ihr Probleme wie Armut, Analphabetismus und die Schwierigkeit einer hierarchischen Gesellschaftsordnung ergeben, die der Demokratie häufig Grenzen setzen. 1 Nicht zuletzt deshalb sagen Kritiker seit dem Bestehen der indischen Demokratie ihr Ende voraus, da 'eine große Zahl wichtiger Indikatoren des Umfeldes nicht unbedingt als demokratieförderlich angesehen werden können.' 2 Erschwerend kommt hinzu, dass die 'Anfälligkeit nachkolonialer Staaten der 'Dritten Welt' für diktatorische Regierungsformen' 3 bekannt ist, und so sahen viele Wissenschaftler den Beweis für den Untergang der indischen Demokratie, als Indira Gandhi 1975 den Ausnahmezustand 4 ausrief. Doch entgegen aller Skepsis hat sich die indische Demokratie bewährt: 'The democratic system in India not only survived [...] the emergency but emerged stronger.' 5 Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob Indien zur Zeit des Ausnahmezustandes von 1975-77 ein autoritäres Regime war. Dazu werde ich in Teil 2 zunächst klären, wie die Möglichkeit des Emergency in der indischen Verfassung geregelt ist, um daraufhin zu beschreiben, wie diese konstitutionelle Grundlage 1975 genutzt wurde, um den Notstand auszurufen. Einen bedeutenden Teil wird die Beschreibung der Emergency-Maßnahmen und deren Auswirkungen einnehmen. Teil 3 behandelt das Kernthema der Arbeit. Zunächst soll durch einen Abriss der politikwissenschaftlichen Debatte über die Herrschaftsformen Demokratie und Autokratie eine wissenschaftliche Grundlage geschaffen werden.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Südasienkunde, Südostasienkunde, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Südasien Institut, Abteilung Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Proseminar 'Das politische System Indiens', 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das politische System Indiens ist mit mehr als 650 Millionen Wählern die zahlenmäßig größte Demokratie weltweit. Allein dieser Aspekt führt dazu, dass die Untersuchung dieses Systems ein spannendes und lohnendes Thema darstellt. Ein weiterer Punkt findet sich in der gesellschaftlichen Pluralität und der regionalen Vielfalt: aus dieser ergibt sich eine Fülle verschiedener Interessen, die sich in der großen Zahl politischer Parteien und Interessensgruppen widerspiegelt und in diesem Umfang in kaum einem anderen Land vorzufinden ist. Gleichzeitig stellt diese gesellschaftliche Pluralität eine große Herausforderung an die Demokratie dar, nicht zuletzt weil sich aus ihr Probleme wie Armut, Analphabetismus und die Schwierigkeit einer hierarchischen Gesellschaftsordnung ergeben, die der Demokratie häufig Grenzen setzen. 1 Nicht zuletzt deshalb sagen Kritiker seit dem Bestehen der indischen Demokratie ihr Ende voraus, da 'eine große Zahl wichtiger Indikatoren des Umfeldes nicht unbedingt als demokratieförderlich angesehen werden können.' 2 Erschwerend kommt hinzu, dass die 'Anfälligkeit nachkolonialer Staaten der 'Dritten Welt' für diktatorische Regierungsformen' 3 bekannt ist, und so sahen viele Wissenschaftler den Beweis für den Untergang der indischen Demokratie, als Indira Gandhi 1975 den Ausnahmezustand 4 ausrief. Doch entgegen aller Skepsis hat sich die indische Demokratie bewährt: 'The democratic system in India not only survived [...] the emergency but emerged stronger.' 5 Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob Indien zur Zeit des Ausnahmezustandes von 1975-77 ein autoritäres Regime war. Dazu werde ich in Teil 2 zunächst klären, wie die Möglichkeit des Emergency in der indischen Verfassung geregelt ist, um daraufhin zu beschreiben, wie diese konstitutionelle Grundlage 1975 genutzt wurde, um den Notstand auszurufen. Einen bedeutenden Teil wird die Beschreibung der Emergency-Maßnahmen und deren Auswirkungen einnehmen. Teil 3 behandelt das Kernthema der Arbeit. Zunächst soll durch einen Abriss der politikwissenschaftlichen Debatte über die Herrschaftsformen Demokratie und Autokratie eine wissenschaftliche Grundlage geschaffen werden.