Der Liberalismus als Leitbild des frühen 19. Jahrhunderts

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Educational Theory, Philosophy & Social Aspects
Cover of the book Der Liberalismus als Leitbild des frühen 19. Jahrhunderts by Gerlinde Weinzierl, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Gerlinde Weinzierl ISBN: 9783638109437
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 18, 2002
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Gerlinde Weinzierl
ISBN: 9783638109437
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 18, 2002
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,7, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Fachbereich Sozialpädagogik), Veranstaltung: Grundlagenseminar Staatskurs, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ideen des Liberalismus entwickeln sich als Kritik an den Zuständen des Absolutismus und der fürstlichen Autokratie. Die Kritik gründet sich auf die Weltanschauung, die mit ihrer Entwicklung in der Renaissance, Reformation beginnt und ihren Höhepunkt in der Aufklärung erreicht. Es ist kaum denkbar und höchst unwahrscheinlich, daß der Liberalismus im 18. und 19. Jahrhundert in Europa ohne dem fürstlichen Absolutismus, der das Bild des 17. und 18. Jahrhunderts geprägt hat, entstanden wäre. Im Mittelalter hatte der einzelne nur im Kreise der engen Standesgliederung, d. h. der bäuerliche Nachbar, die Universität, der Klerus oder der Adel, persönliche Geltung und Freiheit. Das Denken war an Überlieferungen gebunden. In Anlehnung an Plato gab dieses Denken dem Allgemeinbegriff den Vorrang vor einzelnen Gegenständen der Erfahrungswelt. Der Nominalismus überwand diesen Begriffsrealismus. Die wirkliche, gegenständliche Welt rückt wieder in das Bewußtsein des Menschen; der Mensch erkennt die Möglichkeit, in dieser Welt zu wirken. Er wird sich seiner Persönlichkeit bewußt unter anderem durch die Freiheit des Glaubens und des Intellekts, aber vor allem durch das Streben nach phantasievollem Gestalten und persönlichem Stil auf jedem Gebiet der Kunst. In der Politik vollzieht sich ein genau entgegengesetzter Vorgang. Mit dem Untergang des Begriffsrealismus verliert das heilige Römische Reich Deutscher Nation die theoretische Grundlage. Es bilden sich Territorialstaaten, die teilweise zu Nationalstaaten, meistenteils aber zu Monarchien werden. Der mittelalterliche Ständestaat wird zugunsten einer Zentralisation der Macht überwunden. Während der Ständestaat auf dem Boden der Naturalwirtschaft existierte, wird der Beamten- und Militärstaat von der Entwicklung der Geldwirtschaft abhängig. Es entwickelt sich als Folge die Exportindustrie; fremde Schiffe werden zusätzlich besteuert oder von den eigenen Häfen ausgeschlossen, die Ausfuhr von wichtigen Rohstoffen wird verboten. Die Konsequenzen betreffen auch die ehemaligen bürgerlichen Selbstverwaltungen, die zu Steueraufbringungsverbänden degradiert werden. Die Ära des Absolutismus bewirkt, daß das handwerkliche Gewerbe verkümmert, die Bauern verelenden, während die Stärke des Landadels steigt.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,7, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Fachbereich Sozialpädagogik), Veranstaltung: Grundlagenseminar Staatskurs, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ideen des Liberalismus entwickeln sich als Kritik an den Zuständen des Absolutismus und der fürstlichen Autokratie. Die Kritik gründet sich auf die Weltanschauung, die mit ihrer Entwicklung in der Renaissance, Reformation beginnt und ihren Höhepunkt in der Aufklärung erreicht. Es ist kaum denkbar und höchst unwahrscheinlich, daß der Liberalismus im 18. und 19. Jahrhundert in Europa ohne dem fürstlichen Absolutismus, der das Bild des 17. und 18. Jahrhunderts geprägt hat, entstanden wäre. Im Mittelalter hatte der einzelne nur im Kreise der engen Standesgliederung, d. h. der bäuerliche Nachbar, die Universität, der Klerus oder der Adel, persönliche Geltung und Freiheit. Das Denken war an Überlieferungen gebunden. In Anlehnung an Plato gab dieses Denken dem Allgemeinbegriff den Vorrang vor einzelnen Gegenständen der Erfahrungswelt. Der Nominalismus überwand diesen Begriffsrealismus. Die wirkliche, gegenständliche Welt rückt wieder in das Bewußtsein des Menschen; der Mensch erkennt die Möglichkeit, in dieser Welt zu wirken. Er wird sich seiner Persönlichkeit bewußt unter anderem durch die Freiheit des Glaubens und des Intellekts, aber vor allem durch das Streben nach phantasievollem Gestalten und persönlichem Stil auf jedem Gebiet der Kunst. In der Politik vollzieht sich ein genau entgegengesetzter Vorgang. Mit dem Untergang des Begriffsrealismus verliert das heilige Römische Reich Deutscher Nation die theoretische Grundlage. Es bilden sich Territorialstaaten, die teilweise zu Nationalstaaten, meistenteils aber zu Monarchien werden. Der mittelalterliche Ständestaat wird zugunsten einer Zentralisation der Macht überwunden. Während der Ständestaat auf dem Boden der Naturalwirtschaft existierte, wird der Beamten- und Militärstaat von der Entwicklung der Geldwirtschaft abhängig. Es entwickelt sich als Folge die Exportindustrie; fremde Schiffe werden zusätzlich besteuert oder von den eigenen Häfen ausgeschlossen, die Ausfuhr von wichtigen Rohstoffen wird verboten. Die Konsequenzen betreffen auch die ehemaligen bürgerlichen Selbstverwaltungen, die zu Steueraufbringungsverbänden degradiert werden. Die Ära des Absolutismus bewirkt, daß das handwerkliche Gewerbe verkümmert, die Bauern verelenden, während die Stärke des Landadels steigt.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Soziale Probleme von Großstädten in Entwicklungsländern by Gerlinde Weinzierl
Cover of the book Joseph Beuys - der religiöse Künstler by Gerlinde Weinzierl
Cover of the book Die Dekabristen - Aufstand und Wirken by Gerlinde Weinzierl
Cover of the book Die Entfremdung im Kontext des technologischen Fortschritts in Pirandellos 'Quaderni die Serafino Gubbio Operatore' by Gerlinde Weinzierl
Cover of the book Metaphorical Conceptions in Rapmusic by Gerlinde Weinzierl
Cover of the book Le Pessimisme dans 'Les Soleils des Indépendances' d´Ahmadou Kourouma by Gerlinde Weinzierl
Cover of the book Walter Benjamins 'Die Aufgabe des Übersetzers' by Gerlinde Weinzierl
Cover of the book Gemeinsam zu kreativen Lösungen - Ideen systematisch suchen und finden by Gerlinde Weinzierl
Cover of the book Gewaltprävention und aktive Medienpädagogik by Gerlinde Weinzierl
Cover of the book Instrumentalunterricht mit erwachsenen Schülern - Ansätze zur Unterrichtsgestaltung by Gerlinde Weinzierl
Cover of the book Europäisches Artenschutzrecht by Gerlinde Weinzierl
Cover of the book Interdisziplinäre Sportwissenschaft by Gerlinde Weinzierl
Cover of the book The Genres, Prosody and Pragmatics of Rap by Gerlinde Weinzierl
Cover of the book Nationale und internationale Rechtsfragen des Online-Banking by Gerlinde Weinzierl
Cover of the book Interpretation of Beethoven's Fidelio or Leonore and four different overtures by Gerlinde Weinzierl
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy