Das Opferedikt des Kaisers Decius und die Verfolgung der christlichen Kirche

Nonfiction, History, Ancient History
Cover of the book Das Opferedikt des Kaisers Decius und die Verfolgung der christlichen Kirche by Dominik Jesse, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Dominik Jesse ISBN: 9783638800990
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 25, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Dominik Jesse
ISBN: 9783638800990
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 25, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Universität Potsdam, 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die spärliche Quellenlage erschwert es im Falle des Decius (249-251) sehr, diesen Kaiser differenziert zu betrachten, dessen Name in jedem Buch zur römischen oder zur Kirchengeschichte vornehmlich mit den ersten reichsweiten sowie zentral organisierten Verfolgungen der christlichen Kirche in Verbindung gebracht wird, die er mit seinem Opferedikt im Jahre 249 ausgelöst habe. Dieses Edikt stellte eine bemerkenswerte Neuerung im römischen Sakralrecht dar, denn darin wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Reiches von einem römischen Staatsbürger die Abgabe einer Bekenntnisformel zur herrschenden Religion verlangt. Der genaue Inhalt des Ediktes aber muss rekonstruiert werden, denn es ist verschollen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts konnten die darin festgelegten Bestimmungen nur mit Hilfe der christlichen Quellen erschlossen werden. Doch im Jahre 1893 fand man den ersten ägyptischen libellus (= Opferbescheinigung). Seither hat sich das Bild dieses Kaisers merklich relativiert, obgleich es weiterhin problematisch blieb, wenn nicht unmöglich, über dessen religionspolitische Motivation verlässliche Aussagen zu gewinnen. Es soll dennoch innerhalb der folgenden Arbeit der Versuch unternommen werden darzustellen, dass Decius mit dem Erlass und der Durchsetzung seines Opferedikts aus dem Jahre 249 keine (gezielten) 'Christenverfolgungen' intendiert hatte. Um dieses Thema angemessen bearbeiten zu können, sind verschiedene Blickwinkel und Fragestellungen zu berücksichtigen, die zur Charakterisierung des Edikts und zur Hinterfragung der Verfolgungen beitragen. Zunächst sollen die formalen Aspekte des decischen Edikts erläutert werden. Es wird aufgezeigt, dass dieses sakralpolitische Novum einerseits nicht nur an die Christen, sondern an alle cives imperii Romani gerichtet war. Andererseits ist es mit einer supplicatio gleichzusetzen, einer auch schon vor Decius durchaus üblichen Handlung im römischen Reich. Auch wird auf die Vermutung eingegangen, das Opferedikt sei nur eine von mehreren gegen die Christen gerichteten Maßnahmen des Kaisers gewesen. Im zweiten Teil der Arbeit sollen direkt die 'Christenverfolgungen' thematisiert werden, indem die Durchsetzung des kaiserlichen Edikts erläutert und dargestellt wird, dass eine gezielte Verfolgung auf dessen Basis nicht stattfand, ja gar nicht stattfinden konnte

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Universität Potsdam, 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die spärliche Quellenlage erschwert es im Falle des Decius (249-251) sehr, diesen Kaiser differenziert zu betrachten, dessen Name in jedem Buch zur römischen oder zur Kirchengeschichte vornehmlich mit den ersten reichsweiten sowie zentral organisierten Verfolgungen der christlichen Kirche in Verbindung gebracht wird, die er mit seinem Opferedikt im Jahre 249 ausgelöst habe. Dieses Edikt stellte eine bemerkenswerte Neuerung im römischen Sakralrecht dar, denn darin wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Reiches von einem römischen Staatsbürger die Abgabe einer Bekenntnisformel zur herrschenden Religion verlangt. Der genaue Inhalt des Ediktes aber muss rekonstruiert werden, denn es ist verschollen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts konnten die darin festgelegten Bestimmungen nur mit Hilfe der christlichen Quellen erschlossen werden. Doch im Jahre 1893 fand man den ersten ägyptischen libellus (= Opferbescheinigung). Seither hat sich das Bild dieses Kaisers merklich relativiert, obgleich es weiterhin problematisch blieb, wenn nicht unmöglich, über dessen religionspolitische Motivation verlässliche Aussagen zu gewinnen. Es soll dennoch innerhalb der folgenden Arbeit der Versuch unternommen werden darzustellen, dass Decius mit dem Erlass und der Durchsetzung seines Opferedikts aus dem Jahre 249 keine (gezielten) 'Christenverfolgungen' intendiert hatte. Um dieses Thema angemessen bearbeiten zu können, sind verschiedene Blickwinkel und Fragestellungen zu berücksichtigen, die zur Charakterisierung des Edikts und zur Hinterfragung der Verfolgungen beitragen. Zunächst sollen die formalen Aspekte des decischen Edikts erläutert werden. Es wird aufgezeigt, dass dieses sakralpolitische Novum einerseits nicht nur an die Christen, sondern an alle cives imperii Romani gerichtet war. Andererseits ist es mit einer supplicatio gleichzusetzen, einer auch schon vor Decius durchaus üblichen Handlung im römischen Reich. Auch wird auf die Vermutung eingegangen, das Opferedikt sei nur eine von mehreren gegen die Christen gerichteten Maßnahmen des Kaisers gewesen. Im zweiten Teil der Arbeit sollen direkt die 'Christenverfolgungen' thematisiert werden, indem die Durchsetzung des kaiserlichen Edikts erläutert und dargestellt wird, dass eine gezielte Verfolgung auf dessen Basis nicht stattfand, ja gar nicht stattfinden konnte

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Gewerkschaftsbewegung der Solidarnosc. Auswirkungen auf eine Zeitepoche und Vorbild für die osteuropäische Öffnung by Dominik Jesse
Cover of the book Haftungsgefahr bei Gefälligkeiten by Dominik Jesse
Cover of the book Entspannung im Sportunterricht by Dominik Jesse
Cover of the book Oberösterreichs Lehrkräfte und mobile Medien by Dominik Jesse
Cover of the book Aktuelle Rechtsfragen der Schädigung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten besonders geschützter Arten bei der Errichtung von Windenergieanlagen by Dominik Jesse
Cover of the book Neuseeland - Zwischen Regulierung und Globalisierung by Dominik Jesse
Cover of the book Indianer und Nationalstaat - Autonomiebestrebungen der Mískito in Nicaragua by Dominik Jesse
Cover of the book Konzeptionelle Ansätze des Citymanagements und Vegleich zum Regionalmanagement by Dominik Jesse
Cover of the book Liebe als gesellschaftliches Phänomen im Funktionswandel der Zeit by Dominik Jesse
Cover of the book Einflussnahme der Medien auf Poltik und Wähler by Dominik Jesse
Cover of the book Texte zur germanischen Religionsgeschichte by Dominik Jesse
Cover of the book Die Pflegevisite. Instrument der Qualitätssicherung by Dominik Jesse
Cover of the book Das fachgerechte Eindecken eines 4-Gänge-Menüs (Unterweisung Restaurantfachmann/-frau) by Dominik Jesse
Cover of the book Émile Durkheims Konzept der sozialen Arbeitsteilung. Lässt sich die Ökonomie des 20. und 21. Jahrhunderts mit den Begriffen Durkheims erklären? by Dominik Jesse
Cover of the book Das Ich und das Es - Über-Ich by Dominik Jesse
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy