Patriotische Frauenvereine in den antinapoleonischen Kämpfen 1813-1815

Die Bedeutung von Nation und gesellschaftlicher Emanzipation als Grundlage ihres Handelns

Nonfiction, History, Modern
Cover of the book Patriotische Frauenvereine in den antinapoleonischen Kämpfen 1813-1815 by Silvio Schwartz, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Silvio Schwartz ISBN: 9783640940011
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 20, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Silvio Schwartz
ISBN: 9783640940011
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 20, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Neuere Geschichte, Technische Universität Berlin (Institut für Geschichtswissenschaft), Veranstaltung: Nationsbildung in Deutschland vor der Reichsgründung 1750 - 1870, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 18. Jahrhundert zeigte die Aufklärung auf, dass die Geschlechterbilder als sozial konstruiert und damit veränderbar anzusehen sind; Frauen wurden daraufhin außerhalb des häuslichen Bereichs aktiv und waren journalistisch, künstlerisch und wissenschaftlich tätig. Als Gegenbewegung suchten Philosophen und Pädagogen die männliche Machtposition wieder zu stärken - ihre Vorstellung 'einer 'natürlichen Bestimmung des Weibes' zur 'Gattin, Hausfrau und Mutter' erlangte im Laufe des 19. Jahrhundert eine fast allgemein anerkannte Gültigkeit und korrespondierte mit der juristischen Schlechterstellung der Frauen'. Anfang des 19. Jahrhunderts erlangte außerdem die Idee der Nation eine neue Popularität: Die antinapoleonischen Freiheitskämpfen 1813-15 wurden als 'Volkskrieg' deklariert und damit unter das Zeichen der Nation gestellt. 1813 waren mehr als zehn Prozent der männlichen Einwohner Preußens im Einsatz. Karen Hagemann hat aufgezeigt, dass die Vorstellung der Nation und der Natürlichkeit der Geschlechter im Denken der Zeitgenossen eine Einheit bildeten: 'Die nationale Identität wurde von den Zeitgenossen geschlechtsspezifisch und die Geschlechtsidentität in ihrer konkreten kulturellen Ausformung stets national gedacht.' In den antinapoleonischen Kämpfen wurden von Frauen Vereine gegründet, mit denen sie die eigenen Kämpfer unterstützten. Dies erscheint im Sinne der nationalistischen Vorstellungen, doch die Frauen erlebten Widerstand - während des Krieges und besonders danach, der Großteil der Vereine beendete seine Existenz. Die Beteiligung des ganzen Volkes wurde im Namen der Nation gefordert und gleichzeitig wurden Frauen direkt und strukturell aus der Gesamtheit der Bürger ausgeschlossen. In der aktuellen Forschung wird der emanzipative Anspruch der Frauenvereine betont, da sie eine Ausweitung der Handlungsmöglichkeiten von Frauen angestrebt und teilweise erreicht hätten. In dieser Arbeit soll überprüft werden, inwieweit die praktische Arbeit der Frauenvereine als politische Bewegung gesehen werden kann: Auf welche Weise stellten sie ihre Arbeit unter das Schlagwort der Nation und welche Aspekte umfassten ihre Tätigkeiten? Welchen Stellenwert hatte dabei die 'Nation' als Antriebskraft, wie wichtig war ihnen eine Ausweitung ihrer Handlungsspielräume? Ein Blick auf die Zeitgenossen schließlich soll deren Motivation für Unterstützung und Kritik beleuchten.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Neuere Geschichte, Technische Universität Berlin (Institut für Geschichtswissenschaft), Veranstaltung: Nationsbildung in Deutschland vor der Reichsgründung 1750 - 1870, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 18. Jahrhundert zeigte die Aufklärung auf, dass die Geschlechterbilder als sozial konstruiert und damit veränderbar anzusehen sind; Frauen wurden daraufhin außerhalb des häuslichen Bereichs aktiv und waren journalistisch, künstlerisch und wissenschaftlich tätig. Als Gegenbewegung suchten Philosophen und Pädagogen die männliche Machtposition wieder zu stärken - ihre Vorstellung 'einer 'natürlichen Bestimmung des Weibes' zur 'Gattin, Hausfrau und Mutter' erlangte im Laufe des 19. Jahrhundert eine fast allgemein anerkannte Gültigkeit und korrespondierte mit der juristischen Schlechterstellung der Frauen'. Anfang des 19. Jahrhunderts erlangte außerdem die Idee der Nation eine neue Popularität: Die antinapoleonischen Freiheitskämpfen 1813-15 wurden als 'Volkskrieg' deklariert und damit unter das Zeichen der Nation gestellt. 1813 waren mehr als zehn Prozent der männlichen Einwohner Preußens im Einsatz. Karen Hagemann hat aufgezeigt, dass die Vorstellung der Nation und der Natürlichkeit der Geschlechter im Denken der Zeitgenossen eine Einheit bildeten: 'Die nationale Identität wurde von den Zeitgenossen geschlechtsspezifisch und die Geschlechtsidentität in ihrer konkreten kulturellen Ausformung stets national gedacht.' In den antinapoleonischen Kämpfen wurden von Frauen Vereine gegründet, mit denen sie die eigenen Kämpfer unterstützten. Dies erscheint im Sinne der nationalistischen Vorstellungen, doch die Frauen erlebten Widerstand - während des Krieges und besonders danach, der Großteil der Vereine beendete seine Existenz. Die Beteiligung des ganzen Volkes wurde im Namen der Nation gefordert und gleichzeitig wurden Frauen direkt und strukturell aus der Gesamtheit der Bürger ausgeschlossen. In der aktuellen Forschung wird der emanzipative Anspruch der Frauenvereine betont, da sie eine Ausweitung der Handlungsmöglichkeiten von Frauen angestrebt und teilweise erreicht hätten. In dieser Arbeit soll überprüft werden, inwieweit die praktische Arbeit der Frauenvereine als politische Bewegung gesehen werden kann: Auf welche Weise stellten sie ihre Arbeit unter das Schlagwort der Nation und welche Aspekte umfassten ihre Tätigkeiten? Welchen Stellenwert hatte dabei die 'Nation' als Antriebskraft, wie wichtig war ihnen eine Ausweitung ihrer Handlungsspielräume? Ein Blick auf die Zeitgenossen schließlich soll deren Motivation für Unterstützung und Kritik beleuchten.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Einkünftequalifikations- und Zurechnungskonflikte bei Personengesellschaften im internationalen Steuerrecht by Silvio Schwartz
Cover of the book Evaluation and selection of differentiation as a strategy for McDonald's by Silvio Schwartz
Cover of the book Unterrichtsstunde Würfelnetze: Wie viele verschiedene Würfelnetze gibt es? Wo muss man das Quadrat anfügen, damit es ein Würfelnetz wird? by Silvio Schwartz
Cover of the book Preußen in Hohenzollern - Wirtschaftliche Maßnahmen nach dem Übergang der Fürstentümer an Preußen 1850 by Silvio Schwartz
Cover of the book Aufbau und Funktionsweise von Shared Service Centern by Silvio Schwartz
Cover of the book Die Friedrich-Schiller-Universität als regionaler Wirtschafts- und Kulturfaktor by Silvio Schwartz
Cover of the book Mehrheits- versus Konsensdemokratie. Am Beispiel Deutschlands und Großbritanniens by Silvio Schwartz
Cover of the book Der Roman 'Ausgrenzung' von Waltraud Anna Mitgutsch - Zur Entwicklungssituation des 'autistischen' Jungen Jakob und dem Bezug zu der neuropsychologischen Problematik 'Autismus' by Silvio Schwartz
Cover of the book Die Inhaltsanalyse - Eine allgemeine Kennzeichnung des Verfahrens, seiner Einsatzgebiete und der Vor- und Nachteile by Silvio Schwartz
Cover of the book Lexikographie des Altenglischen by Silvio Schwartz
Cover of the book Marktabgrenzung im Medienmarkt II - Radio/Fernsehen by Silvio Schwartz
Cover of the book Das nationalsozialistische Eherecht by Silvio Schwartz
Cover of the book Wandel des japanischen Heiratsverhaltens von der Moderne zur Gegenwart by Silvio Schwartz
Cover of the book Jesu Gang auf dem Wasser. Exegese zu Mt 14, 22-33 by Silvio Schwartz
Cover of the book Prozesshafte Implementierung von expertenbasierter Dekubitusprophylaxe in einem betriebswirtschaftlichen und pflegerisch - qualitativen Kontext by Silvio Schwartz
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy