Die Bauernfrage unter Katharina II.

Grenzen des aufgeklärten Absolutismus

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Die Bauernfrage unter Katharina II. by Christoph Kehl, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Christoph Kehl ISBN: 9783656265436
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 31, 2012
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Christoph Kehl
ISBN: 9783656265436
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 31, 2012
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Frühe Neuzeit), Veranstaltung: Kontinentale Imperien im 18. Jahrhundert: Russland, Habsburg und das Osmanische Reich im Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung: Katharina II. von Russland gilt als Repräsentantin des aufgeklärten Reformabsolutismus (Erich Donnert, in: Der aufgeklärte Absolutismus im europäischen Vergleich, S. 201, 203; Karl Otmar von Aretin, in: Rußland zur Zeit Katharinas II. Absolutismus - Aufklärung - Pragmatismus, S. 33.), ihre Politik als fortschrittlich, ja als 'das mit Abstand eindrucksvollste [...] theoretische Konzept für die Umsetzung von 'Aufklärung' in Staat und Gesellschaft' (Heinz Duchhardt: Barock und Aufklärung, S. 146.). Gleichzeitig stellt ihre Regierungszeit jedoch auch einen Höhepunkt der Leibeigenschaft dar.(Vgl. David Moon: The Russian Peasantry, S. 370; Roger Bartlett, in: Katharina II., Russland und Europa, S. 403.) Eine Herrscherin 'mit dem selbstgewählten Anspruch [...], ihren Untertanen Wohlfahrt, Glück und Freiheit zu bringen' (Erich Donnert, in: Der aufgeklärte Absolutismus im europäischen Vergleich, S. 200.) forciert Abhängigkeiten und Ausbeutung der Bauern. Wie lässt sich dieser auf den ersten Blick paradox erscheinende Widerspruch erklären? Warum stagniert die Aufklärung vor den untersten Schichten? Wieso konnten oder sollten die progressiven Gedanken nicht auch in die Bauernfrage eingehen? Um diesen Fragen nachgehen zu können, ist es zunächst einmal notwendig, einen Blick auf die damaligen bäuerlichen Verhältnisse zu werfen. Russland ein prototypischer Bauernstaat: Im Russland des 18. Jahrhundert machten die Bauern circa 90% der Gesamtbevölkerung aus und sicherten 'durch Steuern, Zinsgelder, Arbeits- und Wehrdienst [...] fast alle Staatseinkünfte und Arbeitskräfte, die den Herrscher und seine militärische beziehungsweise bürokratische Elite [unterhielten]'(Edgar Melton, in: Katharina II., Russland und Europa, S. 396.), kurz das Fundament des Staates bildeten. Edgar Melton bezeichnet es daher in Anlehnung an Gerd Spittlers Definition als prototypischen Bauernstaat.(Edgar Melton, in: Katharina II., Russland und Europa, S. 396; vgl. Gerd Spittler: Verwaltung in einem afrikanischen Bauernstaat, S. 13-37.) Die Lebensbedingungen der Bauern waren zu dieser Zeit durch zwei Kernelemente bestimmt. Zum einen das Feudalsystem, das für den Großteil die Leibeigenschaft bedeutete und zum anderen die staatlich verordnete Selbstverwaltung.(Jörg Baberowski: ZfG 44, 1996, S. 209.)

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Frühe Neuzeit), Veranstaltung: Kontinentale Imperien im 18. Jahrhundert: Russland, Habsburg und das Osmanische Reich im Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung: Katharina II. von Russland gilt als Repräsentantin des aufgeklärten Reformabsolutismus (Erich Donnert, in: Der aufgeklärte Absolutismus im europäischen Vergleich, S. 201, 203; Karl Otmar von Aretin, in: Rußland zur Zeit Katharinas II. Absolutismus - Aufklärung - Pragmatismus, S. 33.), ihre Politik als fortschrittlich, ja als 'das mit Abstand eindrucksvollste [...] theoretische Konzept für die Umsetzung von 'Aufklärung' in Staat und Gesellschaft' (Heinz Duchhardt: Barock und Aufklärung, S. 146.). Gleichzeitig stellt ihre Regierungszeit jedoch auch einen Höhepunkt der Leibeigenschaft dar.(Vgl. David Moon: The Russian Peasantry, S. 370; Roger Bartlett, in: Katharina II., Russland und Europa, S. 403.) Eine Herrscherin 'mit dem selbstgewählten Anspruch [...], ihren Untertanen Wohlfahrt, Glück und Freiheit zu bringen' (Erich Donnert, in: Der aufgeklärte Absolutismus im europäischen Vergleich, S. 200.) forciert Abhängigkeiten und Ausbeutung der Bauern. Wie lässt sich dieser auf den ersten Blick paradox erscheinende Widerspruch erklären? Warum stagniert die Aufklärung vor den untersten Schichten? Wieso konnten oder sollten die progressiven Gedanken nicht auch in die Bauernfrage eingehen? Um diesen Fragen nachgehen zu können, ist es zunächst einmal notwendig, einen Blick auf die damaligen bäuerlichen Verhältnisse zu werfen. Russland ein prototypischer Bauernstaat: Im Russland des 18. Jahrhundert machten die Bauern circa 90% der Gesamtbevölkerung aus und sicherten 'durch Steuern, Zinsgelder, Arbeits- und Wehrdienst [...] fast alle Staatseinkünfte und Arbeitskräfte, die den Herrscher und seine militärische beziehungsweise bürokratische Elite [unterhielten]'(Edgar Melton, in: Katharina II., Russland und Europa, S. 396.), kurz das Fundament des Staates bildeten. Edgar Melton bezeichnet es daher in Anlehnung an Gerd Spittlers Definition als prototypischen Bauernstaat.(Edgar Melton, in: Katharina II., Russland und Europa, S. 396; vgl. Gerd Spittler: Verwaltung in einem afrikanischen Bauernstaat, S. 13-37.) Die Lebensbedingungen der Bauern waren zu dieser Zeit durch zwei Kernelemente bestimmt. Zum einen das Feudalsystem, das für den Großteil die Leibeigenschaft bedeutete und zum anderen die staatlich verordnete Selbstverwaltung.(Jörg Baberowski: ZfG 44, 1996, S. 209.)

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Zur Einordnung von Konzeptionen lern-lehr-theoretischer Ansätze vor dem Hintergrund der Komplementaritätstheorie der beruflichen Bildung by Christoph Kehl
Cover of the book Handlungsorientierter Unterricht by Christoph Kehl
Cover of the book Medienkompetenz im Jugendalter by Christoph Kehl
Cover of the book Interindividuelle Einflüsse auf Verschwörungsdenken by Christoph Kehl
Cover of the book Die Richtlinie 2010/13/EU über die Bereitstellung audiovisueller Mediendienste. Strukturen, Entwicklung und Perspektiven by Christoph Kehl
Cover of the book Der neue deutsche Osten by Christoph Kehl
Cover of the book From Bilateralism to Isolation - Germany and the United States during the Interwar Years by Christoph Kehl
Cover of the book Mathematik spielerisch trainieren by Christoph Kehl
Cover of the book Frankreichs Rolle in der Europäischen Union by Christoph Kehl
Cover of the book Objektive Wirkung von Richtlinien by Christoph Kehl
Cover of the book Soziale Phobie: Angeboren oder erlernt? by Christoph Kehl
Cover of the book Vertriebsorientierte Datenaufbereitung für eine Soll-Ist-Analyse der Kosten by Christoph Kehl
Cover of the book Intelligenzmessung bei Kleinkindern by Christoph Kehl
Cover of the book Der israelisch-palästinensische Konflikt by Christoph Kehl
Cover of the book Juristen als Journalisten by Christoph Kehl
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy