Author: | Sebastian Wiesnet | ISBN: | 9783638238526 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | December 10, 2003 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Sebastian Wiesnet |
ISBN: | 9783638238526 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | December 10, 2003 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Essay aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 2,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Fakultät Internationale und europäische Politik), Veranstaltung: Proseminar: Europäische Integration, Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man die einzelnen Argumentationsmuster der neoliberalen Integrationstheorie, so stellt man einige Parallelen zum Intergouvernementalismus einerseits und zum Neofunktionalismus andererseits fest. Möchte man Aufschluss über die spezifischen Vor- bzw. Nachteile des Neoinstitutionalismus erhalten, ist es unabdingbar, sowohl die Gemeinsamkeiten mit, als auch die Unterschiede zu den beiden anderen Theorien genauer zu beleuchten. Dabei sollen weniger die einzelnen Theorien detailliert vorgestellt, als vielmehr deren Überschneidungen im Neoinstitutionalismus untersucht werden, um mitunter eine Antwort auf die Frage zu finden, ob man den neoliberalen Institutionalismus als eine Symbiose aus Intergouvernementalismus und Neofunktionalismus auffassen kann. Hierfür werden zunächst die Charakteristika (Akteure, Motive, Prozess und Milieu) des Neo-institutionalismus anhand der anderen beiden Integrationstheorien hergeleitet, um eine kritische Betrachtung zu ermöglichen. Richten wir unseren Blick zunächst auf diejenigen Akteure, welche in den einzelnen Theorien als die wichtigsten aufgefasst werden: Der Intergouvernementalismus betont die Bedeutung von Nationalstaaten - genauer gesagt, deren Regierungen. Diese vertreten den jeweiligen nationalen politischen Willen, der sich in innerstaatlichen Willensbildungsprozessen herauskristallisiert hat. In zwischenstaatlichen Verhandlungen versuchen sie, die Sicherheit des jeweiligen Staates in einer anarchischen Staatenwelt zu gewährleisten und dessen Macht zu erhalten. Sind die einzelnen Staaten von politischen und/oder ökonomischen Problemen betroffen, die sich nicht durch unilaterales Handeln lösen lassen, so kann (in zwischen-staatlichen Verhandlungen) die Bildung von Institutionen beschlossen werden. Diese Institutionen erleichtern die zwischenstaatliche Kooperation insofern, da sie einerseits Transaktionskosten reduzieren und dadurch Kooperationsgewinne versprechen, und andererseits die staatlichen Handlungsmöglichkeiten bezüglich eines gemeinsamen Problems erhöhen. Gleichwohl muss an dieser Stelle festgehalten werden, dass der Intergouvernementalismus den Institutionen selbst keine große Bedeutung beimisst. Sie sind lediglich zu verstehen als 'outcome' von Regierungskonferenzen, quasi als festes Verhandlungsergebnis, welches ausschließlich durch eine erneute Regierungskonferenz eine Veränderung erfahren könnte. Ebenso ist es aus intergouvernementaler Sicht möglich, dass die Institution selbst keine optimale Problemlösung darstellt, da sie von Staaten geschaffen wurde, die aufgrund unterschiedlicher Interessen und Zielen zu einer Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners neigen.
Essay aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 2,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Fakultät Internationale und europäische Politik), Veranstaltung: Proseminar: Europäische Integration, Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man die einzelnen Argumentationsmuster der neoliberalen Integrationstheorie, so stellt man einige Parallelen zum Intergouvernementalismus einerseits und zum Neofunktionalismus andererseits fest. Möchte man Aufschluss über die spezifischen Vor- bzw. Nachteile des Neoinstitutionalismus erhalten, ist es unabdingbar, sowohl die Gemeinsamkeiten mit, als auch die Unterschiede zu den beiden anderen Theorien genauer zu beleuchten. Dabei sollen weniger die einzelnen Theorien detailliert vorgestellt, als vielmehr deren Überschneidungen im Neoinstitutionalismus untersucht werden, um mitunter eine Antwort auf die Frage zu finden, ob man den neoliberalen Institutionalismus als eine Symbiose aus Intergouvernementalismus und Neofunktionalismus auffassen kann. Hierfür werden zunächst die Charakteristika (Akteure, Motive, Prozess und Milieu) des Neo-institutionalismus anhand der anderen beiden Integrationstheorien hergeleitet, um eine kritische Betrachtung zu ermöglichen. Richten wir unseren Blick zunächst auf diejenigen Akteure, welche in den einzelnen Theorien als die wichtigsten aufgefasst werden: Der Intergouvernementalismus betont die Bedeutung von Nationalstaaten - genauer gesagt, deren Regierungen. Diese vertreten den jeweiligen nationalen politischen Willen, der sich in innerstaatlichen Willensbildungsprozessen herauskristallisiert hat. In zwischenstaatlichen Verhandlungen versuchen sie, die Sicherheit des jeweiligen Staates in einer anarchischen Staatenwelt zu gewährleisten und dessen Macht zu erhalten. Sind die einzelnen Staaten von politischen und/oder ökonomischen Problemen betroffen, die sich nicht durch unilaterales Handeln lösen lassen, so kann (in zwischen-staatlichen Verhandlungen) die Bildung von Institutionen beschlossen werden. Diese Institutionen erleichtern die zwischenstaatliche Kooperation insofern, da sie einerseits Transaktionskosten reduzieren und dadurch Kooperationsgewinne versprechen, und andererseits die staatlichen Handlungsmöglichkeiten bezüglich eines gemeinsamen Problems erhöhen. Gleichwohl muss an dieser Stelle festgehalten werden, dass der Intergouvernementalismus den Institutionen selbst keine große Bedeutung beimisst. Sie sind lediglich zu verstehen als 'outcome' von Regierungskonferenzen, quasi als festes Verhandlungsergebnis, welches ausschließlich durch eine erneute Regierungskonferenz eine Veränderung erfahren könnte. Ebenso ist es aus intergouvernementaler Sicht möglich, dass die Institution selbst keine optimale Problemlösung darstellt, da sie von Staaten geschaffen wurde, die aufgrund unterschiedlicher Interessen und Zielen zu einer Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners neigen.