Der ideale Kaiser - Nach Kaiser Julians Schrift 'Misopogon'

Nonfiction, History, Ancient History
Cover of the book Der ideale Kaiser - Nach Kaiser Julians Schrift 'Misopogon' by Roland Engelhart, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Roland Engelhart ISBN: 9783640934683
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 9, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Roland Engelhart
ISBN: 9783640934683
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 9, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 1982 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Historisches Seminar. Abteilung für alte Geschichte), Veranstaltung: Kaiser und städtische Bevölkerung im 4. Jahrhundert nach Christus, Sprache: Deutsch, Abstract: Dass in Satiresendungen mit beißendem Spott über die Regierenden hergezogen wird und dabei des Volkes Stimme bzw. Stimmung zum Ausdruck gebracht werden, ist für uns alltäglich. Dass jedoch die Herrschenden öffentlich auf ihr Volk schelten, ist hingegen eher unüblich. Wenn ein römischer Kaiser seine Volksverdrossenheit sogar in Form einer Satire kundtut, ist dies mehr als ungewöhnlich. Als sich Kaiser Julian mit dem Beinamen Apostata ('Der Abtrünnige') von Juni 362 bis März 363 in Antiochia aufhielt, brachten ihm die Antiochener kaum kaiserliche Hochachtung entgegen. Vielmehr schütteten sie bitteren Hohn und Spott über ihn aus. Julian wurde wegen seines unkaiserlichen Auftretens abgelehnt. Sein ungepflegtes Aussehen, vor allem sein markanter Philosophenbart sowie seine gänzlich asketische Lebensweise mit seltenen Besuchen im Theater und im Zirkus stießen auf Unverständnis. Auch seine religiöse Verehrung der heidnischen Tempelgötter stieß bei den weitgehend christianisierten Antiochenern auf wenig Gegenliebe. Das gespannte Verhältnis der Bevölkerung zu Kaiser Julian entlud sich in Spottversen, die auf ihn anlässlich des Neujahrfestes 363 verfasst wurden. Die Reaktion des verstimmten Kaisers war die von ihm auf Griechisch verfasste Satire Misopogon (deutsch: Barthasser). In dieser auch als antiochischen Rede bekannten Schrift ironisiert er sich selbst, wirft aber gleichzeitig den Antiochenern verächtlichen Spott und insbesondere Undankbarkeit gegenüber seinem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn vor. Er prangert deren luxuriösen und dekadenten Lebensstil an und greift ihr korruptes System an. Julians Absicht ist es, durch diese Rede die Antiochener bloß zu stellen und darzulegen, dass der Hass auf ihn völlig ungerechtfertigt ist. Somit ist der Misopogon Schmäh- und Verteidigungsrede zugleich. Der Misopogon spiegelt Julians eigenes Selbstverständnis wider und zeigt sein Herrschaftsideal auf. In seinem Selbstbild vom gerechten und selbstlosen Herrscher skizziert Julian im Misopogon, wie er (sich als) einen idealen Kaiser sieht. Dies wird in dieser Arbeit anhand der Themen Tugendhaftigkeit, Selbstkritik und Offenheit, Milde und Nachsicht, Gerechtigkeit und Fürsorge untersucht, wobei auch die für ihn so wichtigen Aspekte wie Bildung und Religion berücksichtigt werden.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 1982 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Historisches Seminar. Abteilung für alte Geschichte), Veranstaltung: Kaiser und städtische Bevölkerung im 4. Jahrhundert nach Christus, Sprache: Deutsch, Abstract: Dass in Satiresendungen mit beißendem Spott über die Regierenden hergezogen wird und dabei des Volkes Stimme bzw. Stimmung zum Ausdruck gebracht werden, ist für uns alltäglich. Dass jedoch die Herrschenden öffentlich auf ihr Volk schelten, ist hingegen eher unüblich. Wenn ein römischer Kaiser seine Volksverdrossenheit sogar in Form einer Satire kundtut, ist dies mehr als ungewöhnlich. Als sich Kaiser Julian mit dem Beinamen Apostata ('Der Abtrünnige') von Juni 362 bis März 363 in Antiochia aufhielt, brachten ihm die Antiochener kaum kaiserliche Hochachtung entgegen. Vielmehr schütteten sie bitteren Hohn und Spott über ihn aus. Julian wurde wegen seines unkaiserlichen Auftretens abgelehnt. Sein ungepflegtes Aussehen, vor allem sein markanter Philosophenbart sowie seine gänzlich asketische Lebensweise mit seltenen Besuchen im Theater und im Zirkus stießen auf Unverständnis. Auch seine religiöse Verehrung der heidnischen Tempelgötter stieß bei den weitgehend christianisierten Antiochenern auf wenig Gegenliebe. Das gespannte Verhältnis der Bevölkerung zu Kaiser Julian entlud sich in Spottversen, die auf ihn anlässlich des Neujahrfestes 363 verfasst wurden. Die Reaktion des verstimmten Kaisers war die von ihm auf Griechisch verfasste Satire Misopogon (deutsch: Barthasser). In dieser auch als antiochischen Rede bekannten Schrift ironisiert er sich selbst, wirft aber gleichzeitig den Antiochenern verächtlichen Spott und insbesondere Undankbarkeit gegenüber seinem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn vor. Er prangert deren luxuriösen und dekadenten Lebensstil an und greift ihr korruptes System an. Julians Absicht ist es, durch diese Rede die Antiochener bloß zu stellen und darzulegen, dass der Hass auf ihn völlig ungerechtfertigt ist. Somit ist der Misopogon Schmäh- und Verteidigungsrede zugleich. Der Misopogon spiegelt Julians eigenes Selbstverständnis wider und zeigt sein Herrschaftsideal auf. In seinem Selbstbild vom gerechten und selbstlosen Herrscher skizziert Julian im Misopogon, wie er (sich als) einen idealen Kaiser sieht. Dies wird in dieser Arbeit anhand der Themen Tugendhaftigkeit, Selbstkritik und Offenheit, Milde und Nachsicht, Gerechtigkeit und Fürsorge untersucht, wobei auch die für ihn so wichtigen Aspekte wie Bildung und Religion berücksichtigt werden.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Thematik der 'toten Winkel' beim LKW by Roland Engelhart
Cover of the book Kritik am Subjekt by Roland Engelhart
Cover of the book Einfluss des Fernsehkonsums auf die schulische Leistung von Grundschülern by Roland Engelhart
Cover of the book Das Balanced-Scorecard Managementkonzept als Steuerungsinstrument in der stationären Altenpflege by Roland Engelhart
Cover of the book Unternehmensnachfolge - Ein aktuelles Problem by Roland Engelhart
Cover of the book Die Wörlitzer Synagoge - zwischen architektonischer Einmaligkeit und rituellen Traditionen by Roland Engelhart
Cover of the book Integration von behinderten Kindern im Elementarbereich by Roland Engelhart
Cover of the book Chancengleichheit in der Bildungspolitik bei Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf in der Jenaplan-Schule by Roland Engelhart
Cover of the book Implementierung eines auf der XForms-Technologie basierenden Editors zur manuellen Erfassung von XTM 1.0 Topic Maps by Roland Engelhart
Cover of the book TechConnect Business Plan by Roland Engelhart
Cover of the book Leistungsmessung und Bewertung schriftlicher Arbeiten im Philosophieunterricht by Roland Engelhart
Cover of the book Feminist Linguistics and Corpus Linguistics by Roland Engelhart
Cover of the book Berufsorientierung und Berufsbildung. Schwierigkeiten am Übergang von der Schule in den Beruf by Roland Engelhart
Cover of the book Stuff Happens: Historical Writing or History Play? by Roland Engelhart
Cover of the book Umweltrecht im Unternehmen by Roland Engelhart
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy