Bildung im Spiegel: Pädagogik und die Medien aus Sicht der Psychoanalyse

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Teaching, Computers & Technology
Cover of the book Bildung im Spiegel: Pädagogik und die Medien aus Sicht der Psychoanalyse by Ann-Kathrin Keller, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Ann-Kathrin Keller ISBN: 9783638328043
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 25, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Ann-Kathrin Keller
ISBN: 9783638328043
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 25, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Medienpädagogik, Note: 1, Universität Hamburg, Veranstaltung: Pädagogisches Grundwissen, 26 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Fremdwörterbuch umschreibt den aus dem Lateinischen stammenden Begriff Sozialisation mit den folgenden Worten: 'Prozeß der Einordnung des einzelnen in die Gemeinschaft'. Was mich im folgenden interessiert, ist die Frage, wie einzelner und Gemeinschaft zueinander in Beziehung stehen, beziehungsweise gesetzt werden, und in welcher Weise Pädagogik und Medien in dieser Beziehung eine Rolle spielen. Der Begriff Sozialisation hat im Laufe der Zeit und in unterschiedlichen Theorien verschiedene und teilweise widersprüchliche Bedeutungen erhalten. So schreibt Dieter Geulen, dass beispielsweise unter dem Einfluss des amerikanischen Struktur-Funktionalismus Sozialisation lange Zeit als Anpassung des Menschen an die ihn umgebende Gesellschaft beziehungsweise als Verinnerlichung der jeweils herrschenden Werte, Normen, Rollen verstanden wurde. Da in dieser Definition das Subjekt als passives verstanden wird und auch das Sozialisationsziel ein recht eng definiertes ist, das den einzelnen wenig Spielraum lässt, hat sich in neueren Theorien ein Verständnis von Sozialisation durchgesetzt, das diese als eine 'komplexe Wechselwirkung' versteht, 'in der das Subjekt selbst aktiv beteiligt ist und in der es sich auch zu einem individuellen bildet (Geulen)'. Dabei werden alle Einflüsse und Bedingungen, also die gesamte Lebenswelt des Individuums, als sozialisierend betrachtet. Meine These, die ich im Folgenden versuchen werde zu belegen ist, dass diese Lebenswelt niemals unmittelbar, sondern nur medial wahrgenommen werden kann. Es wird mir ausserdem darum gehen zu zeigen, dass Medien niemals die Wirklichkeit abbilden, sondern eine bestimmte Perspektive davon; Medien erschaffen eine eigene Wirklichkeit. Selbst das dokumentarische Bild enthält nicht die sogenannte Wahrheit. In Anlehnung an René Magritte ist das, was wir beispielsweise im Fernsehen anschauen nicht das Ereignis selbst, sondern ein Bild von dem Ereignis. Unsere Wahrnehmung ist somit, genau wie unsere Lebenswelt, eine bereits kultivierte und gesellschaftlich strukturierte. Seeing is believing, also glauben und nicht wissen. Das Bild, auch das dokumentarische, enthält eben nicht die Wirklichkeit, sondern höchstens einen Ausschnitt aus ihr. Dieses Wissen über die Künstlichkeit der Bilder ist einer der wichtigsten Punkte, der von der Medienpädagogik vermittelt werden muss. Dass sich die Medienlandschaft in den letzten Jahrzehnten gravierend verändert hat, muss auch zu einem neuen Verständnis von Bildung führen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Medienpädagogik, Note: 1, Universität Hamburg, Veranstaltung: Pädagogisches Grundwissen, 26 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Fremdwörterbuch umschreibt den aus dem Lateinischen stammenden Begriff Sozialisation mit den folgenden Worten: 'Prozeß der Einordnung des einzelnen in die Gemeinschaft'. Was mich im folgenden interessiert, ist die Frage, wie einzelner und Gemeinschaft zueinander in Beziehung stehen, beziehungsweise gesetzt werden, und in welcher Weise Pädagogik und Medien in dieser Beziehung eine Rolle spielen. Der Begriff Sozialisation hat im Laufe der Zeit und in unterschiedlichen Theorien verschiedene und teilweise widersprüchliche Bedeutungen erhalten. So schreibt Dieter Geulen, dass beispielsweise unter dem Einfluss des amerikanischen Struktur-Funktionalismus Sozialisation lange Zeit als Anpassung des Menschen an die ihn umgebende Gesellschaft beziehungsweise als Verinnerlichung der jeweils herrschenden Werte, Normen, Rollen verstanden wurde. Da in dieser Definition das Subjekt als passives verstanden wird und auch das Sozialisationsziel ein recht eng definiertes ist, das den einzelnen wenig Spielraum lässt, hat sich in neueren Theorien ein Verständnis von Sozialisation durchgesetzt, das diese als eine 'komplexe Wechselwirkung' versteht, 'in der das Subjekt selbst aktiv beteiligt ist und in der es sich auch zu einem individuellen bildet (Geulen)'. Dabei werden alle Einflüsse und Bedingungen, also die gesamte Lebenswelt des Individuums, als sozialisierend betrachtet. Meine These, die ich im Folgenden versuchen werde zu belegen ist, dass diese Lebenswelt niemals unmittelbar, sondern nur medial wahrgenommen werden kann. Es wird mir ausserdem darum gehen zu zeigen, dass Medien niemals die Wirklichkeit abbilden, sondern eine bestimmte Perspektive davon; Medien erschaffen eine eigene Wirklichkeit. Selbst das dokumentarische Bild enthält nicht die sogenannte Wahrheit. In Anlehnung an René Magritte ist das, was wir beispielsweise im Fernsehen anschauen nicht das Ereignis selbst, sondern ein Bild von dem Ereignis. Unsere Wahrnehmung ist somit, genau wie unsere Lebenswelt, eine bereits kultivierte und gesellschaftlich strukturierte. Seeing is believing, also glauben und nicht wissen. Das Bild, auch das dokumentarische, enthält eben nicht die Wirklichkeit, sondern höchstens einen Ausschnitt aus ihr. Dieses Wissen über die Künstlichkeit der Bilder ist einer der wichtigsten Punkte, der von der Medienpädagogik vermittelt werden muss. Dass sich die Medienlandschaft in den letzten Jahrzehnten gravierend verändert hat, muss auch zu einem neuen Verständnis von Bildung führen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Politiker, Image und Reputation in sozialen Netzwerken by Ann-Kathrin Keller
Cover of the book Armut und deren Dimensionen in Entwicklungsländern by Ann-Kathrin Keller
Cover of the book Sexualität im Islam by Ann-Kathrin Keller
Cover of the book Einsatz digitaler Medien im Unterricht an der Berufsschule. Konzeption eines Blended-Learning-Modells für Bautechnische Zeichner by Ann-Kathrin Keller
Cover of the book Flexicurity in der Bundesrepublik Deutschland by Ann-Kathrin Keller
Cover of the book Instrumentarium des interkulturellen Managements by Ann-Kathrin Keller
Cover of the book Straight Edge Punk. Eine soziale Bewegung? by Ann-Kathrin Keller
Cover of the book Besteht eine Chancengleichheit für Sonderschüler mit einer Lernbehinderung bei der Wahl ihres Ausbildungsberufs und den Übergangsmöglichkeiten in den Beruf? by Ann-Kathrin Keller
Cover of the book Feldpraktikum zu Bodenmechanik und Felsmechanik. Rammsondierung und Rammkernsondierung by Ann-Kathrin Keller
Cover of the book Gibt es ein Grundrecht auf Sicherheit? by Ann-Kathrin Keller
Cover of the book Didaktische Wertung von 'Paule ist ein Glücksgriff' von Kirsten Boie by Ann-Kathrin Keller
Cover of the book Bewegungserziehung für die kindliche Entwicklung im Elementarbereich by Ann-Kathrin Keller
Cover of the book Über: 'Strukturalismus / Poststrukturalismus' von Matthias Junge - Rezension by Ann-Kathrin Keller
Cover of the book Ist eine europäische FuE-Politik zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit notwendig? by Ann-Kathrin Keller
Cover of the book Weiterbildung für ältere Menschen in der nachberuflichen Lebensphase by Ann-Kathrin Keller
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy