Author: | Florian Seidl | ISBN: | 9783638455565 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | January 16, 2006 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Florian Seidl |
ISBN: | 9783638455565 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | January 16, 2006 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Sozialwissenschaftliches Institut der WISO-Fakultät / Lehrstuhl für Soziologie und Sozialanthropologie), Veranstaltung: Einführung in die Logik der Forschung / Einführung in die Wissenschaftstheorie und Wissensoziologie, 3 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Thomas S. Kuhn im Jahr 1962 seine Monographie 'The Structure of Scientific Revolutions' veröffentlichte, präsentierte er damit eine radikal neue Theorie des wissenschaftlichen Fortschritts. Sein Modell sollte das bisher in Wissenschaftstheorie und -geschichte herrschende, klassische Verständnis der Wissenschaft ablösen: dieser bisherigen Auffassung entsprechend ist wissenschaftlicher Fortschritt ein linear 'kumulativer Prozess, von dem man glaubte, er habe die einzelnen Beiträge zur Wissenschaft zusammengefügt' (Kuhn,1993: 17). In diesem Bild, das aus der pädagogisch-didaktischen Struktur resultiert, mit welcher Wissenschaft und ihre Geschichte gelehrt und gelernt wird, ist wissenschaftliches Arbeiten also die schrittweise und stetige Anhäufung oder Enthüllung von Wissen. Frühere Forschungsansätze und Theorien, die als widerlegt und veraltet angesehen werden, und nicht direkt zum momentanen Wissensstand beigetragen haben, werden daher als Irrwege betrachtet und weitgehend ignoriert (Kuhn, 1993: 16f). In ihrem eigenen Zeitalter und vor dem Hintergrund technischer Möglichkeiten und historischer Einflüsse gesehen, sind jedoch auch die veralteten Theorien durchaus logisch und nachvollziehbar, obwohl sie sich später als falsch erwiesen haben (Kuhn, 1993: 17). Im Gegensatz zu dem Bild der Wissenschaft als kumulativem Prozess entwickelt Kuhn sein Modell von einer Entwicklung, die von revolutionären Sprüngen gekennzeichnet ist und in dem die wissenschaftliche Gemeinschaft von einem Paradigma geleitet wird. Dieses Kuhn'sche Modell der Struktur wissenschaftlichen Forschritts soll im Folgenden in seinen Grundzügen dargestellt werden: das Konzept des Paradigmas, die sogenannte Phase der 'normalen Wissenschaft' und wie diese durch eine Krise beendet werden kann. Ausführlicher behandelt wird dann der Ablauf der eigentlichen wissenschaftlichen Revolution, bevor abschließend noch die Frage untersucht werden soll, wie Kuhns Theorie - die sich im wesentlichen mit den naturwissenschaftlichen Disziplinen beschäftigt - auf die Entwicklung der Soziologie angewandt werden kann.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Sozialwissenschaftliches Institut der WISO-Fakultät / Lehrstuhl für Soziologie und Sozialanthropologie), Veranstaltung: Einführung in die Logik der Forschung / Einführung in die Wissenschaftstheorie und Wissensoziologie, 3 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Thomas S. Kuhn im Jahr 1962 seine Monographie 'The Structure of Scientific Revolutions' veröffentlichte, präsentierte er damit eine radikal neue Theorie des wissenschaftlichen Fortschritts. Sein Modell sollte das bisher in Wissenschaftstheorie und -geschichte herrschende, klassische Verständnis der Wissenschaft ablösen: dieser bisherigen Auffassung entsprechend ist wissenschaftlicher Fortschritt ein linear 'kumulativer Prozess, von dem man glaubte, er habe die einzelnen Beiträge zur Wissenschaft zusammengefügt' (Kuhn,1993: 17). In diesem Bild, das aus der pädagogisch-didaktischen Struktur resultiert, mit welcher Wissenschaft und ihre Geschichte gelehrt und gelernt wird, ist wissenschaftliches Arbeiten also die schrittweise und stetige Anhäufung oder Enthüllung von Wissen. Frühere Forschungsansätze und Theorien, die als widerlegt und veraltet angesehen werden, und nicht direkt zum momentanen Wissensstand beigetragen haben, werden daher als Irrwege betrachtet und weitgehend ignoriert (Kuhn, 1993: 16f). In ihrem eigenen Zeitalter und vor dem Hintergrund technischer Möglichkeiten und historischer Einflüsse gesehen, sind jedoch auch die veralteten Theorien durchaus logisch und nachvollziehbar, obwohl sie sich später als falsch erwiesen haben (Kuhn, 1993: 17). Im Gegensatz zu dem Bild der Wissenschaft als kumulativem Prozess entwickelt Kuhn sein Modell von einer Entwicklung, die von revolutionären Sprüngen gekennzeichnet ist und in dem die wissenschaftliche Gemeinschaft von einem Paradigma geleitet wird. Dieses Kuhn'sche Modell der Struktur wissenschaftlichen Forschritts soll im Folgenden in seinen Grundzügen dargestellt werden: das Konzept des Paradigmas, die sogenannte Phase der 'normalen Wissenschaft' und wie diese durch eine Krise beendet werden kann. Ausführlicher behandelt wird dann der Ablauf der eigentlichen wissenschaftlichen Revolution, bevor abschließend noch die Frage untersucht werden soll, wie Kuhns Theorie - die sich im wesentlichen mit den naturwissenschaftlichen Disziplinen beschäftigt - auf die Entwicklung der Soziologie angewandt werden kann.