Mythos Elektrokonvulsionstherapie

Der aktuelle Meinungsstand im deutschsprachigen Raum

Nonfiction, Health & Well Being, Psychology, Mental Health
Cover of the book Mythos Elektrokonvulsionstherapie by Johannes Jarchow, GRIN Verlag
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Author: Johannes Jarchow ISBN: 9783638520126
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 12, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Johannes Jarchow
ISBN: 9783638520126
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 12, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Psychologie - Klinische u. Gesundheitspsychologie, Psychopathologie, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II - Institut für Psychologie), 67 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) eines der wirksamsten Verfahren zur Behandlung therapieresistenter Depressionen ist, stößt sie in der Öffentlichkeit häufig auf Ablehnung und wird deshalb in den deutschen Kliniken vergleichsweise selten angewendet. Die Ziele der Studie bestanden darin, den aktuellen Meinungsstand im deutschsprachigen Raum zu beleuchten und die Ursachen für das Zustandekommen möglicher negativer Grundhaltungen zu untersuchen. Dafür wurde der Fragebogen zur Erfassung der Einstellung gegenüber der EKT (FEE-EKT) an drei Stichproben erhoben (461 nichtklinische Probanden, 26 depressive, therapieresistente EKT-Patienten und 30 niedergelassene Neurologen und Psychiater). Erwartungsgemäß waren die nichtklinischen Probanden signifikant negativer gegenüber der EKT eingestellt als die Patienten und Experten. Mehrheitlich lässt sich die Einstellung in dieser Gruppe als neutral/ ambivalent und tendenziell vorurteilsbelastet beschreiben. Auffällig ist, dass nur die Hälfte der Probanden die EKT kannte. Diejenigen, die vor der Befragung einen kurzen Aufklärungstext gelesen haben (N = 76), waren signifikant positiver gegenüber der EKT eingestellt als nicht aufgeklärte Probanden. Die EKT-Patienten und die Experten gaben an, über die EKT gut informiert zu sein, und hatten ihr gegenüber eine sehr positive Einstellung. Die Qualität der Informationsquellen konnte als wichtigster Einflussfaktor für das Urteil der Probanden identifiziert werden. Probanden, die Medien als Informationsquelle angaben, waren signifikant negativer und ängstlicher gegenüber der EKT eingestellt als Probanden, die andere oder gar keine Informationsquellen nannten. Zudem bestand in allen Befragungsgruppen ein positiver Zusammenhang zwischen selbsteingeschätzter Informiertheit und einer positiven EKT-Einstellung. Die tendenziell ablehnende Haltung der Allgemeinbevölkerung ist v. a. auf mangelndes Wissen und eine negative Medienpräsenz der EKT zurückzuführen. Daher sollte eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit zum Abbau von Vorurteilen angestrebt werden, so dass die EKT in Deutschland im Interesse der depressiven Patienten häufiger eingesetzt werden kann.

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Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Psychologie - Klinische u. Gesundheitspsychologie, Psychopathologie, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II - Institut für Psychologie), 67 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) eines der wirksamsten Verfahren zur Behandlung therapieresistenter Depressionen ist, stößt sie in der Öffentlichkeit häufig auf Ablehnung und wird deshalb in den deutschen Kliniken vergleichsweise selten angewendet. Die Ziele der Studie bestanden darin, den aktuellen Meinungsstand im deutschsprachigen Raum zu beleuchten und die Ursachen für das Zustandekommen möglicher negativer Grundhaltungen zu untersuchen. Dafür wurde der Fragebogen zur Erfassung der Einstellung gegenüber der EKT (FEE-EKT) an drei Stichproben erhoben (461 nichtklinische Probanden, 26 depressive, therapieresistente EKT-Patienten und 30 niedergelassene Neurologen und Psychiater). Erwartungsgemäß waren die nichtklinischen Probanden signifikant negativer gegenüber der EKT eingestellt als die Patienten und Experten. Mehrheitlich lässt sich die Einstellung in dieser Gruppe als neutral/ ambivalent und tendenziell vorurteilsbelastet beschreiben. Auffällig ist, dass nur die Hälfte der Probanden die EKT kannte. Diejenigen, die vor der Befragung einen kurzen Aufklärungstext gelesen haben (N = 76), waren signifikant positiver gegenüber der EKT eingestellt als nicht aufgeklärte Probanden. Die EKT-Patienten und die Experten gaben an, über die EKT gut informiert zu sein, und hatten ihr gegenüber eine sehr positive Einstellung. Die Qualität der Informationsquellen konnte als wichtigster Einflussfaktor für das Urteil der Probanden identifiziert werden. Probanden, die Medien als Informationsquelle angaben, waren signifikant negativer und ängstlicher gegenüber der EKT eingestellt als Probanden, die andere oder gar keine Informationsquellen nannten. Zudem bestand in allen Befragungsgruppen ein positiver Zusammenhang zwischen selbsteingeschätzter Informiertheit und einer positiven EKT-Einstellung. Die tendenziell ablehnende Haltung der Allgemeinbevölkerung ist v. a. auf mangelndes Wissen und eine negative Medienpräsenz der EKT zurückzuführen. Daher sollte eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit zum Abbau von Vorurteilen angestrebt werden, so dass die EKT in Deutschland im Interesse der depressiven Patienten häufiger eingesetzt werden kann.

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