Hypothesen über Einflüsse von veröffentlichten Wahlumfragen auf das Wahlverhalten

Nonfiction, Reference & Language, Language Arts, Communication
Cover of the book Hypothesen über Einflüsse von veröffentlichten Wahlumfragen auf das Wahlverhalten by Herbert Flath, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Herbert Flath ISBN: 9783638020763
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 12, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Herbert Flath
ISBN: 9783638020763
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 12, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 2,0, Technische Universität Dresden, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Immer wieder werden Stimmen laut, die ein Verbot der Veröffentlichung von Wahlumfragen für einen bestimmten Zeitraum vor einer Wahl fordern. Diese Diskussion flammt in der Bundesrepublik in regelmäßigen Abständen wieder auf: Teils, indem explizit ein Verbot gefordert wird, teils aber auch implizit - wie etwa in der umfassenden Medien- und Demoskopen-Schelte durch Gerhard Schröder am Abend des 18. September 2005, in welcher er Medien wie Umfrageinstitute für das schlechte Wahlergebnis der SPD bei der Bundestagswahl verantwortlich machte. Immerhin, in der Bundesrepublik existiert bisher kein Verbot und ist in nächster Zeit auch keines zu erwarten. Nimmt man jedoch eine internationale Perspektive ein, so zeigt sich die Relevanz der Thematik. Im Jahr 2002 untersuchten ESOMAR und WAPOR in einer gemeinsamen Studie 66 Länder hinsichtlich ihrer Restriktionen bei der Veröffentlichung von Wahlumfragen - in 30 der untersuchten Länder gab es Einschränkungen bzw. Verbote, das entspricht einem Anteil von 46 Prozent. Ist die Veröffentlichung von Umfrageergebnissen in einem Land für einen bestimmten Zeitraum verboten, so wird dies in der Regel damit begründet, dass so eine mögliche Manipulation des Wählerwillens durch Demoskopen verhindert werden solle. Die damit verbundene Einschränkung grundlegender Freiheitsrechte jedoch ist nicht zu unterschätzen: Beschnitten wird die Freiheit der Forschung, die wirtschaftliche Freiheit der Umfrageinstitute, die Pressefreiheit und nicht zuletzt die Informationsfreiheit eines jeden Bürgers. Darüber hinaus - und dies ist entscheidend für alle Staaten mit einem demokratischen Selbstverständnis - lassen derartige Restriktionen Zweifel am Bild des Wählers als 'eigenverantwortlicher Staatsbürger, der selbst für sich am besten weiß, was für ihn gut und was für ihn schlecht ist' vermuten. Aus demokratietheoretischer Sicht wäre dies eine bedenkliche Entwicklung. Die mit einem Veröffentlichungsverbot einhergehenden Kosten wiegen also schwer in der einen Wagschale. Auf der anderen Seite liegt der mögliche und erhoffte Gewinn derartiger Restriktionen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 2,0, Technische Universität Dresden, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Immer wieder werden Stimmen laut, die ein Verbot der Veröffentlichung von Wahlumfragen für einen bestimmten Zeitraum vor einer Wahl fordern. Diese Diskussion flammt in der Bundesrepublik in regelmäßigen Abständen wieder auf: Teils, indem explizit ein Verbot gefordert wird, teils aber auch implizit - wie etwa in der umfassenden Medien- und Demoskopen-Schelte durch Gerhard Schröder am Abend des 18. September 2005, in welcher er Medien wie Umfrageinstitute für das schlechte Wahlergebnis der SPD bei der Bundestagswahl verantwortlich machte. Immerhin, in der Bundesrepublik existiert bisher kein Verbot und ist in nächster Zeit auch keines zu erwarten. Nimmt man jedoch eine internationale Perspektive ein, so zeigt sich die Relevanz der Thematik. Im Jahr 2002 untersuchten ESOMAR und WAPOR in einer gemeinsamen Studie 66 Länder hinsichtlich ihrer Restriktionen bei der Veröffentlichung von Wahlumfragen - in 30 der untersuchten Länder gab es Einschränkungen bzw. Verbote, das entspricht einem Anteil von 46 Prozent. Ist die Veröffentlichung von Umfrageergebnissen in einem Land für einen bestimmten Zeitraum verboten, so wird dies in der Regel damit begründet, dass so eine mögliche Manipulation des Wählerwillens durch Demoskopen verhindert werden solle. Die damit verbundene Einschränkung grundlegender Freiheitsrechte jedoch ist nicht zu unterschätzen: Beschnitten wird die Freiheit der Forschung, die wirtschaftliche Freiheit der Umfrageinstitute, die Pressefreiheit und nicht zuletzt die Informationsfreiheit eines jeden Bürgers. Darüber hinaus - und dies ist entscheidend für alle Staaten mit einem demokratischen Selbstverständnis - lassen derartige Restriktionen Zweifel am Bild des Wählers als 'eigenverantwortlicher Staatsbürger, der selbst für sich am besten weiß, was für ihn gut und was für ihn schlecht ist' vermuten. Aus demokratietheoretischer Sicht wäre dies eine bedenkliche Entwicklung. Die mit einem Veröffentlichungsverbot einhergehenden Kosten wiegen also schwer in der einen Wagschale. Auf der anderen Seite liegt der mögliche und erhoffte Gewinn derartiger Restriktionen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Literatur für Kinder und Jugendliche by Herbert Flath
Cover of the book Internationalisierung von Dienstleitungssektor by Herbert Flath
Cover of the book Was heißt 'einer Regel folgen'? by Herbert Flath
Cover of the book Television Ads in US Presidential Campaigns Have a History of Exploiting Fear by Herbert Flath
Cover of the book Mediation in der betrieblichen Sozialarbeit by Herbert Flath
Cover of the book Protonationalismus: Deutschland und die Schweiz im Vergleich by Herbert Flath
Cover of the book Nanotechnology as treatment for lung cancer by Herbert Flath
Cover of the book Johanna von Orleans als Bühnenfigur bei Shaw, Brecht und Anouilh by Herbert Flath
Cover of the book Glyptothek mit Königsplatz, München by Herbert Flath
Cover of the book Finanzverwaltung in der Ming Dynastie by Herbert Flath
Cover of the book 'Gott', 'Welt' und 'Mensch' im 21. Jahrhundert II by Herbert Flath
Cover of the book Das Aufgabenspektrum in der Pflege aus pflegewissenschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Sicht by Herbert Flath
Cover of the book Der Marienaltar des Germanischen Nationalmuseum Nürnberg - Versuch einer Rekonstruktion des Gesamtprogramms by Herbert Flath
Cover of the book Die Risiken der Zentralisierung. Eine Analyse des Konzeptes der Zentralisierung im politischen Denken Alexis de Tocquevilles by Herbert Flath
Cover of the book Fehleranalyse im Rechtschreibunterricht: Ein Diagnoseinstrument für den Erwerbsstand? by Herbert Flath
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy