'Miseria' oder Mozart? - Ein venezolanisches Sozialprojekt mit klassischer Musik als möglicher Ausweg für Straßenkinder im Film 'Maroa' (3. Lernjahr)

Nonfiction, Reference & Language, Foreign Languages, Spanish
Cover of the book 'Miseria' oder Mozart? - Ein venezolanisches Sozialprojekt mit klassischer Musik als möglicher Ausweg für Straßenkinder im Film 'Maroa' (3. Lernjahr) by Sebastian Braun, GRIN Verlag
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Author: Sebastian Braun ISBN: 9783640848348
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 28, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Sebastian Braun
ISBN: 9783640848348
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 28, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Romanistik - Didaktik Spanisch, Note: 1,5, Staatl. Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymn), Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Klassische Musik (Mozart) und arme Straßenkinder (miseria) scheinen auf den ersten Blick nicht miteinander vereinbar. Weniger noch in einem Land wie Venezuela, in dem es riesige Elendsviertel gibt und Gewalt und Korruption an der Tagesordnung sind. Im venezolanischen Alltagsleben spielt zudem das Hören und Erlernen klassischer Musik seit jeher eine untergeordnete Rolle und ist eher einer privilegierten und akademischen Oberschicht vorbehalten. Im täglichen Leben wird man vielmehr mit anderen Musikstilen konfrontiert. Im Bus hört beispielsweise man je nach Geschmack und Alter des Busfahrers salsa, merengue oder den für europäische Ohren etwas kitschig klingenden Musikstil vallenato aus Kolumbien. Viele Jugendliche und Erwachsene in Venezuela und anderen südamerikanischen Ländern bevorzugen heutzutage den schnellen reggaetón, eine Mischung aus Reggae, Dancehall, Hip-Hop und merengue. Der reggaetón ist heute so zum Ausdruck einer schnelllebigen Gesellschaft und verarmten Barriokultur geworden.1 Im Zuge der bolivarianischen Revolution und 'Kubanisierung' Venezuelas durch den sozialistischen Präsidenten Hugo Chávez verarmen heutzutage immer mehr Familien in diesem rohstoffreichen Land. Der wirtschaftliche und soziale Abwärtstrend des Landes Venezuela begann aber schon in den Jahrzehnten zuvor unter verschiedenen korrupten Regierungen. Um gegen die wachsende Armut anzukämpfen und vor allem Kindern aus sozial schwachen Milieus eine Chance und Lebensperspektive zu bieten, gründete Dr. José Antonio Abreu (ein bekannter venezolanischer Komponist, Musiker und Wirtschaftswissenschaftler) im Jahre 1975 ein Jugendorchester, in dem vor allem ärmere Kinder ein Instrument erlernen und Musikunterricht erteilt bekommen. Aubreu setzte sein Projekt auf politischer Ebene durch und sein sistema weitete sich seit den siebziger Jahren immer weiter auch auf entlegenere Orte Venezuelas aus.2 Das sistema mit seinen núcleos, wie die vom Staat und privaten Geldgebern subventionierten Musikschulen genannt werden, erfasst heute mehr als 350000 Kinder und Jugendliche, die zum größten Teil aus ärmsten Verhältnissen stammen. Die núcleos sind inzwischen zu einem sozialen Auffangbecken geworden und bieten den Kindern und Jugendlichen der von Gewalt und Korruption geprägten barrios einen möglichen Ausweg aus ihrer schwierigen Lebenssituation.

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Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Romanistik - Didaktik Spanisch, Note: 1,5, Staatl. Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymn), Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Klassische Musik (Mozart) und arme Straßenkinder (miseria) scheinen auf den ersten Blick nicht miteinander vereinbar. Weniger noch in einem Land wie Venezuela, in dem es riesige Elendsviertel gibt und Gewalt und Korruption an der Tagesordnung sind. Im venezolanischen Alltagsleben spielt zudem das Hören und Erlernen klassischer Musik seit jeher eine untergeordnete Rolle und ist eher einer privilegierten und akademischen Oberschicht vorbehalten. Im täglichen Leben wird man vielmehr mit anderen Musikstilen konfrontiert. Im Bus hört beispielsweise man je nach Geschmack und Alter des Busfahrers salsa, merengue oder den für europäische Ohren etwas kitschig klingenden Musikstil vallenato aus Kolumbien. Viele Jugendliche und Erwachsene in Venezuela und anderen südamerikanischen Ländern bevorzugen heutzutage den schnellen reggaetón, eine Mischung aus Reggae, Dancehall, Hip-Hop und merengue. Der reggaetón ist heute so zum Ausdruck einer schnelllebigen Gesellschaft und verarmten Barriokultur geworden.1 Im Zuge der bolivarianischen Revolution und 'Kubanisierung' Venezuelas durch den sozialistischen Präsidenten Hugo Chávez verarmen heutzutage immer mehr Familien in diesem rohstoffreichen Land. Der wirtschaftliche und soziale Abwärtstrend des Landes Venezuela begann aber schon in den Jahrzehnten zuvor unter verschiedenen korrupten Regierungen. Um gegen die wachsende Armut anzukämpfen und vor allem Kindern aus sozial schwachen Milieus eine Chance und Lebensperspektive zu bieten, gründete Dr. José Antonio Abreu (ein bekannter venezolanischer Komponist, Musiker und Wirtschaftswissenschaftler) im Jahre 1975 ein Jugendorchester, in dem vor allem ärmere Kinder ein Instrument erlernen und Musikunterricht erteilt bekommen. Aubreu setzte sein Projekt auf politischer Ebene durch und sein sistema weitete sich seit den siebziger Jahren immer weiter auch auf entlegenere Orte Venezuelas aus.2 Das sistema mit seinen núcleos, wie die vom Staat und privaten Geldgebern subventionierten Musikschulen genannt werden, erfasst heute mehr als 350000 Kinder und Jugendliche, die zum größten Teil aus ärmsten Verhältnissen stammen. Die núcleos sind inzwischen zu einem sozialen Auffangbecken geworden und bieten den Kindern und Jugendlichen der von Gewalt und Korruption geprägten barrios einen möglichen Ausweg aus ihrer schwierigen Lebenssituation.

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