Author: | Anke Kell | ISBN: | 9783638538534 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | August 26, 2006 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Anke Kell |
ISBN: | 9783638538534 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | August 26, 2006 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,7, Universität Hamburg, Veranstaltung: Postsowjetische Wirtschaftspolitik, 25 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die schon unter Michajl Gorba?ev im Rahmen der Perestrojka eingeleitete Transformation der Wirtschaft und Politik 1989 wurde konsequent von seinem Nachfolger Boris El'cin nach dessen Amtsübernahme 1991 fortgesetzt, indem die allgemeine Privatisierung von Staatsunternehmen eingeführt wurde. Die Privatisierung verlief in drei Phasen: 1992 wurden zunächst Kleinbetriebe privatisiert, 1992-1994 fand die so genannte Massen- beziehungsweise. Insiderprivatisierung statt, die auch die politisch einflussreichen Finanz-Industrie- Gruppen (FIGs) auf Staatsinitiative hin hervorbrachte.1 Um das Haushaltsdefizit auszugleichen, führte die Regierung das Programm 'Kredite für Aktien' ein, das die zunächst nicht zur Privatisierung freigegebenen 'strategischen' Industriezweige im Energie-versorgungs- und Militärbereich gegen hohe Kredite verpfändete. Gängige Praxis wurden dann so genannte 'Pfandauktionen': Die verpfändeten Anteile an Staatsbetrieben wurden in fragwürdigen Auktionen, die auch den Charakter einer 'Insiderprivatisierung' aufwiesen, für den Nominalwert verkauft. Auffallend ist, dass zwar zunächst eine Loslösung des Staates von der Wirtschaft stattfand, die Großunternehmer aber alsbald Einzug in die Ministerien hielten und maßgeblichen Einfluss auf die Wirtschaftspolitik ausübten. Nach dem Amtsantritt Vladimir Putins im Jahre 2000 setzte ein Bemühen um Rezentralisierung und Kontrolle der Wirtschaft ein, indem die Regierung ihre Vertreter in die Aufsichtsräte der Großunternehmen entsandte. Dieser Umschwung konnte nur stattfinden, indem einst einflussreiche Unternehmer um ihren Einfluss gebracht wurden. Dieser Vorgang ging einher mit der teilweisen Verstaatlichung privat geführter Unternehmen, die mitunter auf illegalen Wegen vorgenommen wurde. Im Jahre 2003 statuiert der Kreml ein Exempel, indem er den größten Ölkonzern Jukos systematisch zerschlägt, seine Aktionäre enteignet und den Konzern auf intransparenten Wegen rückverstaatlicht. Diese Arbeit soll zeigen, dass die angestrebte Trennung von Wirtschaft und Politik nach westlichem Vorbild zu keinem Zeitpunkt seit der Perestrojka vollzogen wurde. == 1 Vgl. Völzing, Julia Alessandra: Wer profitiert von der Privatisierung in Russland?, in: Osteuropa-Wirtschaft, Stuttgart 1997, 42. Jhg., S. 302ff.
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,7, Universität Hamburg, Veranstaltung: Postsowjetische Wirtschaftspolitik, 25 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die schon unter Michajl Gorba?ev im Rahmen der Perestrojka eingeleitete Transformation der Wirtschaft und Politik 1989 wurde konsequent von seinem Nachfolger Boris El'cin nach dessen Amtsübernahme 1991 fortgesetzt, indem die allgemeine Privatisierung von Staatsunternehmen eingeführt wurde. Die Privatisierung verlief in drei Phasen: 1992 wurden zunächst Kleinbetriebe privatisiert, 1992-1994 fand die so genannte Massen- beziehungsweise. Insiderprivatisierung statt, die auch die politisch einflussreichen Finanz-Industrie- Gruppen (FIGs) auf Staatsinitiative hin hervorbrachte.1 Um das Haushaltsdefizit auszugleichen, führte die Regierung das Programm 'Kredite für Aktien' ein, das die zunächst nicht zur Privatisierung freigegebenen 'strategischen' Industriezweige im Energie-versorgungs- und Militärbereich gegen hohe Kredite verpfändete. Gängige Praxis wurden dann so genannte 'Pfandauktionen': Die verpfändeten Anteile an Staatsbetrieben wurden in fragwürdigen Auktionen, die auch den Charakter einer 'Insiderprivatisierung' aufwiesen, für den Nominalwert verkauft. Auffallend ist, dass zwar zunächst eine Loslösung des Staates von der Wirtschaft stattfand, die Großunternehmer aber alsbald Einzug in die Ministerien hielten und maßgeblichen Einfluss auf die Wirtschaftspolitik ausübten. Nach dem Amtsantritt Vladimir Putins im Jahre 2000 setzte ein Bemühen um Rezentralisierung und Kontrolle der Wirtschaft ein, indem die Regierung ihre Vertreter in die Aufsichtsräte der Großunternehmen entsandte. Dieser Umschwung konnte nur stattfinden, indem einst einflussreiche Unternehmer um ihren Einfluss gebracht wurden. Dieser Vorgang ging einher mit der teilweisen Verstaatlichung privat geführter Unternehmen, die mitunter auf illegalen Wegen vorgenommen wurde. Im Jahre 2003 statuiert der Kreml ein Exempel, indem er den größten Ölkonzern Jukos systematisch zerschlägt, seine Aktionäre enteignet und den Konzern auf intransparenten Wegen rückverstaatlicht. Diese Arbeit soll zeigen, dass die angestrebte Trennung von Wirtschaft und Politik nach westlichem Vorbild zu keinem Zeitpunkt seit der Perestrojka vollzogen wurde. == 1 Vgl. Völzing, Julia Alessandra: Wer profitiert von der Privatisierung in Russland?, in: Osteuropa-Wirtschaft, Stuttgart 1997, 42. Jhg., S. 302ff.