'Culture of poverty' - Armutsdiskurse und deren Kritik

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Demography
Cover of the book 'Culture of poverty' - Armutsdiskurse und deren Kritik by Jens Petersen, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Jens Petersen ISBN: 9783640942176
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 22, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Jens Petersen
ISBN: 9783640942176
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 22, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Debatten zum Thema Armut sind nach wie vor aktuell und werden sehr emotional und moralisch aufgeladen geführt. Zurzeit wird dabei oft die Eigenverantwortung der von Armut Betroffenen in den Mittelpunkt gestellt und postuliert, dass die Armen für ihre Situation selbst verantwortlich wären. Strukturelle Gegebenheiten innerhalb des Kapitalismus werden kaum thematisiert. In der medialen Auseinandersetzung wird vielmehr öffentlichkeitswirksam über Schmarotzer und Drückeberger debattiert, welche die arbeitenden Bevölkerung nach Strich und Faden betrügen und den Sozialstaat ausnutzen. Die Diskussionen gehen unter anderem der Frage nach, ob Hartz IV Empfänger wirklich faul sind oder erörtern die Möglichkeiten einer Arbeitspflicht und Sanktionen bei Arbeitsverweigerung, welche die Armen wieder auf Kurs bringen sollen (vgl. Thewalt 2010; Ronzheimer 2010). Oft wird Bedürftigkeit skandalisiert. Armut wird in der Hauptsache nicht als Problem für die Menschen die davon betroffen sind gesehen, sondern vielmehr als Problem für die Gesellschaft selbst, welche diese Menschen unterstützen muss. Die Debatten über weit verbreitete Armut und deren dauerhaftes Auftreten, welche zurzeit in Deutschland geführt werden, wurden in den USA schon seit Anfang der 1960er behandelt (vgl. Scharenberg 2007: 183). Ein wichtiger und kontrovers debattierter Erklärungsansatz stellt dabei, das von Oscar Lewis (1967) entwickelte Konzept der 'culture of poverty' dar. Diese Theorie soll in dieser Arbeit dargestellt, sowie einer Kritik unterworfen werden. Die Hypothese von der 'culture of poverty' besitzt Implikationen sowohl auf wissenschaftlicher, als auch auf politischer Ebene (vgl. Goetze 1970: 337) und Vertritt die Sichtweise, dass die Existenz und das Fortbestehen von Armut zum Teil in den Eigenschaften der Armen selbst liegt (vgl. Salentin 2000: 117). Die darin vertretene Sichtweise war über Jahrzehnte dominant in Regierungsanalysen und der damit zusammenhängenden politischen Gestaltung und Praxis innerhalb der USA (vgl. Coward/Feagin/Williams Jr. 1974: 622), wobei Ansätze auch in der heutigen deutschen Debatte über Armut zum Tragen kommen. Darüber hinaus geht es um eine generelle Kritik am Diskurs im Zusammenhang mit Armut und den Zuschreibungen, welchen sich Menschen ausgesetzt sehen, wenn sie von Armut betroffen sind.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Debatten zum Thema Armut sind nach wie vor aktuell und werden sehr emotional und moralisch aufgeladen geführt. Zurzeit wird dabei oft die Eigenverantwortung der von Armut Betroffenen in den Mittelpunkt gestellt und postuliert, dass die Armen für ihre Situation selbst verantwortlich wären. Strukturelle Gegebenheiten innerhalb des Kapitalismus werden kaum thematisiert. In der medialen Auseinandersetzung wird vielmehr öffentlichkeitswirksam über Schmarotzer und Drückeberger debattiert, welche die arbeitenden Bevölkerung nach Strich und Faden betrügen und den Sozialstaat ausnutzen. Die Diskussionen gehen unter anderem der Frage nach, ob Hartz IV Empfänger wirklich faul sind oder erörtern die Möglichkeiten einer Arbeitspflicht und Sanktionen bei Arbeitsverweigerung, welche die Armen wieder auf Kurs bringen sollen (vgl. Thewalt 2010; Ronzheimer 2010). Oft wird Bedürftigkeit skandalisiert. Armut wird in der Hauptsache nicht als Problem für die Menschen die davon betroffen sind gesehen, sondern vielmehr als Problem für die Gesellschaft selbst, welche diese Menschen unterstützen muss. Die Debatten über weit verbreitete Armut und deren dauerhaftes Auftreten, welche zurzeit in Deutschland geführt werden, wurden in den USA schon seit Anfang der 1960er behandelt (vgl. Scharenberg 2007: 183). Ein wichtiger und kontrovers debattierter Erklärungsansatz stellt dabei, das von Oscar Lewis (1967) entwickelte Konzept der 'culture of poverty' dar. Diese Theorie soll in dieser Arbeit dargestellt, sowie einer Kritik unterworfen werden. Die Hypothese von der 'culture of poverty' besitzt Implikationen sowohl auf wissenschaftlicher, als auch auf politischer Ebene (vgl. Goetze 1970: 337) und Vertritt die Sichtweise, dass die Existenz und das Fortbestehen von Armut zum Teil in den Eigenschaften der Armen selbst liegt (vgl. Salentin 2000: 117). Die darin vertretene Sichtweise war über Jahrzehnte dominant in Regierungsanalysen und der damit zusammenhängenden politischen Gestaltung und Praxis innerhalb der USA (vgl. Coward/Feagin/Williams Jr. 1974: 622), wobei Ansätze auch in der heutigen deutschen Debatte über Armut zum Tragen kommen. Darüber hinaus geht es um eine generelle Kritik am Diskurs im Zusammenhang mit Armut und den Zuschreibungen, welchen sich Menschen ausgesetzt sehen, wenn sie von Armut betroffen sind.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Metropolregionen - Ein Vergleich zwischen Frankfurt/Rhein-Main und Berlin-Brandenburg by Jens Petersen
Cover of the book Schule und Erziehung während der Zeit des Nationalsozialismus by Jens Petersen
Cover of the book Dreitägige Exkursion: Helgoland-Neuwer-Scharhörn by Jens Petersen
Cover of the book Betrachtung des Zusammenwirkens von Prozesskostenrechnung und Target Costing by Jens Petersen
Cover of the book Darf man Terroristen töten? - Erörterung dieser Frage anhand des Menschenbildes und Rechtsverständnisses in der Philosophie Immanuel Kants by Jens Petersen
Cover of the book Klientenzentrierte Gesprächsführung nach Carl Ransom Rogers by Jens Petersen
Cover of the book Armutsbekämpfung & Umweltschutz by Jens Petersen
Cover of the book Deutsche Jakobiner by Jens Petersen
Cover of the book Kommunitarismus by Jens Petersen
Cover of the book Erwachsenenbildung und Schlüsselqualifikationen am Beispiel der Krankenpflege by Jens Petersen
Cover of the book Network and relationship allocation and identification for the Red Bull Company in Thailand by Jens Petersen
Cover of the book Untersuchungen zur Einführung eines CMS an der HTWM by Jens Petersen
Cover of the book Zu 'Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können' by Jens Petersen
Cover of the book Essstörungen bei Mädchen, dargestellt am Beispiel der Bulimie by Jens Petersen
Cover of the book Subjektive Theorien - Realität oder Wahnsinn? by Jens Petersen
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy