Wandern - eine Möglichkeit des ästhetischen Naturerlebens und der Wahrnehmungssensibilisierung in der kunstpädagogischen Praxis

eine Möglichkeit des ästhetischen Naturerlebens und der Wahrnehmungssensibilisierung in der kunstpädagogischen Praxis

Nonfiction, Art & Architecture, General Art
Cover of the book Wandern - eine Möglichkeit des ästhetischen Naturerlebens und der Wahrnehmungssensibilisierung in der kunstpädagogischen Praxis by Matthias Frede, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Matthias Frede ISBN: 9783638586924
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 30, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Matthias Frede
ISBN: 9783638586924
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 30, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Kunst - Uebergreifende Betrachtungen, Note: 1, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg (Fakultät I), 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wandern bezeichnet im eigentlichen Sinne das zu Fuß-Gehen in der Landschaft und wird im allgemeinen Sprachgebrauch manchmal auch als Synonym für das Reisen verwendet. Der Begriff Wandern zeichnet sich jedoch nicht nur durch das einfache Zurücklegen einer Strecke zwischen zwei voneinander entfernten Orten durch Zeit und Landschaft aus, sondern stellt gleichermaßen einen Prozess als auch einen Urtrieb dar, ohne den der ruhelose Mensch nicht existieren kann. Diesen Sachverhalt formulierte bereits im 17. Jahrhundert der Franzose Blaise Pascal: 'Unsere Natur liegt in der Bewegung, die vollkommene Ruhe ist der Tod.' 1 Ausgehend von diesem Bedürfnis nach körperlicher Bewegung eröffnet das Wandern zudem einen Zugang zur Umwelt. Es bildet infolgedessen die wesentliche Grundlage für unmittelbare menschliche Eigen- und Welterfahrungen, die zu Erkenntnissen und Selbsterfahrungsprozessen führen können. Dies erkannte auch der überzeugte Wanderer Johann Wolfgang von Goethe, der diesbezüglich einst gesagt haben soll: 'Was ich nicht erlernt habe, das habe ich erwandert.' 2 Im Wandern, der ureigensten menschlichen Art der Fortbewegung, erschließt der Mensch seine Umwelt durch seinen Körper bzw. seine Fußsohlen, sein Denken und seine ästhetische räumliche Wahrnehmung, indem er ihn nach Zeit, Ort sowie Entfernung erfährt und strukturiert. Obwohl das Unterwegssein untrennbar mit der Geschichte der menschlichen Kultur verbunden ist, erzählt doch jede Wanderung als eine Form körperlicher und sinnlicher Erfahrung eine eigene, individuelle Geschichte, die durch Neugier am Fremden, Erkenntnis, Selbstfindung oder anderen Beweggründen motiviert ist. Hierdurch unterscheidet sie sich von anderen Wanderungen, lediglich die Übergangsrituale von Aufbruch - Passage - Ankunft sind bei allen Wanderungen oder Reisen gleich. Während der Aufbruch das Verlassen vertrauter Lebenskontexte darstellt und fordert, sich mit Fremdem einzulassen, sei es freiwillig oder gezwungenermaßen durch Vertreibung oder Verfolgung, so ist das Wesen der Passage geprägt durch das Unterwegssein zwischen Orten und Gemeinschaften auf der Suche nach Neuem, was weitere Sehnsüchte wecken kann. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Kunst - Uebergreifende Betrachtungen, Note: 1, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg (Fakultät I), 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wandern bezeichnet im eigentlichen Sinne das zu Fuß-Gehen in der Landschaft und wird im allgemeinen Sprachgebrauch manchmal auch als Synonym für das Reisen verwendet. Der Begriff Wandern zeichnet sich jedoch nicht nur durch das einfache Zurücklegen einer Strecke zwischen zwei voneinander entfernten Orten durch Zeit und Landschaft aus, sondern stellt gleichermaßen einen Prozess als auch einen Urtrieb dar, ohne den der ruhelose Mensch nicht existieren kann. Diesen Sachverhalt formulierte bereits im 17. Jahrhundert der Franzose Blaise Pascal: 'Unsere Natur liegt in der Bewegung, die vollkommene Ruhe ist der Tod.' 1 Ausgehend von diesem Bedürfnis nach körperlicher Bewegung eröffnet das Wandern zudem einen Zugang zur Umwelt. Es bildet infolgedessen die wesentliche Grundlage für unmittelbare menschliche Eigen- und Welterfahrungen, die zu Erkenntnissen und Selbsterfahrungsprozessen führen können. Dies erkannte auch der überzeugte Wanderer Johann Wolfgang von Goethe, der diesbezüglich einst gesagt haben soll: 'Was ich nicht erlernt habe, das habe ich erwandert.' 2 Im Wandern, der ureigensten menschlichen Art der Fortbewegung, erschließt der Mensch seine Umwelt durch seinen Körper bzw. seine Fußsohlen, sein Denken und seine ästhetische räumliche Wahrnehmung, indem er ihn nach Zeit, Ort sowie Entfernung erfährt und strukturiert. Obwohl das Unterwegssein untrennbar mit der Geschichte der menschlichen Kultur verbunden ist, erzählt doch jede Wanderung als eine Form körperlicher und sinnlicher Erfahrung eine eigene, individuelle Geschichte, die durch Neugier am Fremden, Erkenntnis, Selbstfindung oder anderen Beweggründen motiviert ist. Hierdurch unterscheidet sie sich von anderen Wanderungen, lediglich die Übergangsrituale von Aufbruch - Passage - Ankunft sind bei allen Wanderungen oder Reisen gleich. Während der Aufbruch das Verlassen vertrauter Lebenskontexte darstellt und fordert, sich mit Fremdem einzulassen, sei es freiwillig oder gezwungenermaßen durch Vertreibung oder Verfolgung, so ist das Wesen der Passage geprägt durch das Unterwegssein zwischen Orten und Gemeinschaften auf der Suche nach Neuem, was weitere Sehnsüchte wecken kann. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Didaktik im Politikunterricht - Vergleich der didaktischen Ansätze von H. Giseke und G. Himmelmann by Matthias Frede
Cover of the book Funktionale und personale Einkommensverteilung, Verteilungsmaße by Matthias Frede
Cover of the book Social Organization and Self-Government of Albanians according to the Costumary Law by Matthias Frede
Cover of the book Warum scheiterte die Regierung Ludwig Erhard? by Matthias Frede
Cover of the book Molecular structure and properties of silver (I/II/III) containing organometallics by Matthias Frede
Cover of the book Die Sozialisation türkischer Kinder und Jugendlicher innerhalb ihrer Familien und ein Beispiel interkulturellen Lernens im Deutschunterricht by Matthias Frede
Cover of the book Walter Benjamin und die Aura by Matthias Frede
Cover of the book Trennung und Scheidung nach dem Kindschaftsrechtsreformgesetz - eine Entwicklung von 1998 - 2006 by Matthias Frede
Cover of the book Effizienzvergleich von Stromnetzbetreibern mit Hilfe der 'Stochastischen Frontier Analyse' in der Anreizregulierung by Matthias Frede
Cover of the book The Liberation of the Adulteress Woman in John 8:1-11. An Interpretation by Matthias Frede
Cover of the book Was bedeutet 'schön' in der Ästhetik? by Matthias Frede
Cover of the book Die Menschenwürde. Entwicklung einer philosophischen Idee von der Antike bis zur Gegenwart by Matthias Frede
Cover of the book Wie lenkte die Sportpresse den DDR-Sport? by Matthias Frede
Cover of the book Die Geschichtssicht des Sallust by Matthias Frede
Cover of the book Mathe 2000 - Eine allgemeine Einführung by Matthias Frede
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy