Vom pragmatischen, ethischen und moralischen Gebrauch der praktischen Vernunft: Jürgen Habermas Diskursethik

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching
Cover of the book Vom pragmatischen, ethischen und moralischen Gebrauch der praktischen Vernunft: Jürgen Habermas Diskursethik by Mario Paulus, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Mario Paulus ISBN: 9783638178945
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 27, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Mario Paulus
ISBN: 9783638178945
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 27, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaft, Theorie, Anthropologie, Note: 1.0 (sehr gut), Universität Trier (Pädagogik), Veranstaltung: Seminar Erziehung und das Gute: Zum Verhältnis von Moraltheorie und Pädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: In der heutigen Gesellschaft ist weithin das Gefühl verbreitet, es habe ein Werteverlust stattgefunden, der zu einer Orientierungslosigkeit geführt habe, was Fragen der Moral angehe.1 Anders formuliert: Es besteht in der Bevölkerung häufig Unklarheit darüber, worin in bestimmten Situationen eine 'moralisch richtige' Handlung bestehe, d.h. nach welchen Maßstäben man zu verfahren habe. In der Philosophie gibt es unterschiedliche Konzepte, die auf diese Fragen, die nicht erst im 20. Jahrhundert gestellt worden sind, sondern seit jeher die Menschen beschäftigt haben, eine Antwort zu geben versuchen. Kant beispielsweise liefert als 'Handlungsanweisung' den Kategorischen Imperativ ('handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetze werden sollte'2), Nietzsche hingegen geht davon aus, daß 'eine K r i t i k der moralischen Werthe nöthig' sei und daß 'd e r W e r t h d i e s e r W e r t h e [...] s e l b s t e r s t e i n m a l i n F r a g e z u s t e l l e n' sei.3 Diese beiden Auffassungen sind einander diametral entgegengesetzt. Geht der Aufklärer Kant davon aus, daß es möglich sei, moralische Normen mit universeller Verbindlichkeit aufzustellen, indem man sich der (praktischen) Vernunft bediene, läuft Nietzsches Nihilismus letztlich darauf hinaus, daß es keine moralische Normen gebe, denen allgemeine Gültigkeit zugewiesen werden könnte. Dieser Gegensatz ist durch eine Debatte zu Beginn der achtziger Jahre in das Bewußtsein breiter Schichten der Bevölkerung Westeuropas geraten. Es stellt sich nämlich in der Tat die Frage, ob es einen Konsens geben kann über allgemein gültige Wahrheiten oder ob eine solche Übereinstimmung nicht unangemessen ist vor dem Hintergrund der Pluralität und Komplexität der heutigen Gesellschaft. Befürworter eines solchen Konsenses sehen sich als Vertreter der Moderne und akzentuieren ihre Verbundenheit mit der Tradition der Aufklärung, während von einem der Gegner - dem Franzosen Jean-François Lyotard - der Begriff der 'Postmoderne' aus der Architektur in die Philosophie übertragen worden ist. Es ist nicht schwer zu erkennen, worin der Bezug zum Thema 'Moral und Werte' besteht. Denn wer davon ausgeht, daß es nicht die allgemein gültige Wahrheit gibt, der muß konsequenterweise auch ausschließen, daß es ein für alle verbindliches Moralprinzip geben könne. [...]

9/2004 Magister Artium (Universität Trier) 3/2005 1. Staatsexamen (Universität Trier) 5/2007 2. Staatsexamen (Staatliches Studienseminar Speyer) 8/2007 Studienrat (Paul-Schneider-Gymnasium Meisenheim) seit 5/2014 Oberstudienrat (Paul-Schneider-Gymnasium Meisenheim) seit 2/2015 Dozent für Fachdidaktik Deutsch (Universität Trier)

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaft, Theorie, Anthropologie, Note: 1.0 (sehr gut), Universität Trier (Pädagogik), Veranstaltung: Seminar Erziehung und das Gute: Zum Verhältnis von Moraltheorie und Pädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: In der heutigen Gesellschaft ist weithin das Gefühl verbreitet, es habe ein Werteverlust stattgefunden, der zu einer Orientierungslosigkeit geführt habe, was Fragen der Moral angehe.1 Anders formuliert: Es besteht in der Bevölkerung häufig Unklarheit darüber, worin in bestimmten Situationen eine 'moralisch richtige' Handlung bestehe, d.h. nach welchen Maßstäben man zu verfahren habe. In der Philosophie gibt es unterschiedliche Konzepte, die auf diese Fragen, die nicht erst im 20. Jahrhundert gestellt worden sind, sondern seit jeher die Menschen beschäftigt haben, eine Antwort zu geben versuchen. Kant beispielsweise liefert als 'Handlungsanweisung' den Kategorischen Imperativ ('handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetze werden sollte'2), Nietzsche hingegen geht davon aus, daß 'eine K r i t i k der moralischen Werthe nöthig' sei und daß 'd e r W e r t h d i e s e r W e r t h e [...] s e l b s t e r s t e i n m a l i n F r a g e z u s t e l l e n' sei.3 Diese beiden Auffassungen sind einander diametral entgegengesetzt. Geht der Aufklärer Kant davon aus, daß es möglich sei, moralische Normen mit universeller Verbindlichkeit aufzustellen, indem man sich der (praktischen) Vernunft bediene, läuft Nietzsches Nihilismus letztlich darauf hinaus, daß es keine moralische Normen gebe, denen allgemeine Gültigkeit zugewiesen werden könnte. Dieser Gegensatz ist durch eine Debatte zu Beginn der achtziger Jahre in das Bewußtsein breiter Schichten der Bevölkerung Westeuropas geraten. Es stellt sich nämlich in der Tat die Frage, ob es einen Konsens geben kann über allgemein gültige Wahrheiten oder ob eine solche Übereinstimmung nicht unangemessen ist vor dem Hintergrund der Pluralität und Komplexität der heutigen Gesellschaft. Befürworter eines solchen Konsenses sehen sich als Vertreter der Moderne und akzentuieren ihre Verbundenheit mit der Tradition der Aufklärung, während von einem der Gegner - dem Franzosen Jean-François Lyotard - der Begriff der 'Postmoderne' aus der Architektur in die Philosophie übertragen worden ist. Es ist nicht schwer zu erkennen, worin der Bezug zum Thema 'Moral und Werte' besteht. Denn wer davon ausgeht, daß es nicht die allgemein gültige Wahrheit gibt, der muß konsequenterweise auch ausschließen, daß es ein für alle verbindliches Moralprinzip geben könne. [...]

9/2004 Magister Artium (Universität Trier) 3/2005 1. Staatsexamen (Universität Trier) 5/2007 2. Staatsexamen (Staatliches Studienseminar Speyer) 8/2007 Studienrat (Paul-Schneider-Gymnasium Meisenheim) seit 5/2014 Oberstudienrat (Paul-Schneider-Gymnasium Meisenheim) seit 2/2015 Dozent für Fachdidaktik Deutsch (Universität Trier)

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Kritische Bewertung des Deutschen Corporate Governance Kodex by Mario Paulus
Cover of the book Atomenergie als Brückentechnologie by Mario Paulus
Cover of the book Adipositas im Kindes und Jugendalter unter besonderer Berücksichtigung der Aufgabe der Schule by Mario Paulus
Cover of the book Schreiben nach Auschwitz by Mario Paulus
Cover of the book Sein als Gleichnis Gottes by Mario Paulus
Cover of the book Schülermitbeteiligung bei der Leistungsbeurteilung by Mario Paulus
Cover of the book Das Wiener Burgtheater, ein Überblick über historische Dimensionen, sowie über den Skandal um den 'Heldenplatz' unter Direktor Claus Peymann by Mario Paulus
Cover of the book Familienstützender Dienst - FSD by Mario Paulus
Cover of the book Civilization and Barbarism in Joseph Conrad's Novel 'Heart Of Darkness' by Mario Paulus
Cover of the book Personenbezug von Geodaten by Mario Paulus
Cover of the book Herrschaftssoziologische Betrachtung Libyens nach Webers Typen der Herrschaft by Mario Paulus
Cover of the book Der Code of Conduct. Betrachtung unternehmensethischer Richtlinien by Mario Paulus
Cover of the book Seelsorge durch Medien heute - eine Abwägung by Mario Paulus
Cover of the book Die wichtigsten Vertreter der Britischen Pop Art - Eduardo Paolozzi, Richard Hamilton, David Hockney, Peter Blake und Peter Phillips by Mario Paulus
Cover of the book Das deutsche Gesundheitssystem im internationalen Vergleich by Mario Paulus
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy