Tod und Auferstehung in der Sicht christlicher Dogmatik

Nonfiction, Religion & Spirituality, Theology
Cover of the book Tod und Auferstehung in der Sicht christlicher Dogmatik by Siegmar Faust, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Siegmar Faust ISBN: 9783638443968
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 30, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Siegmar Faust
ISBN: 9783638443968
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 30, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Lehrstuhl für Evangelische Theologie), Veranstaltung: Seminar: Tod und Auferstehung, 0 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Angesichts des Todes ist Schweigen angemessen. Wenn doch darüber gesprochen werden muss, weil es von alters her ein beunruhigendes Thema ist, sollten zuvor die Hände gefaltet, der Kopf gesenkt, die Augen geschlossen und drei Minuten des Gedenkens unseren Vorfahren gewidmet werden. Das, was wir vom Tod zu wissen glauben, begreifen wir an den Anderen, ohne es zu verstehen, und das nicht, weil wir fassungslos davor stehen, sondern weil wir als Im-Leben-Stehende die Sache des Nichtlebens nicht zu vertreten haben. Genauso wie das Nicht-Sein nicht die Sache des Seins vertreten, also verstehen kann. Wir stehen vor etwas, um es besser verstehen zu wollen, aber das Objekt des Todes, des Nichtmehrdaseins lässt sich vom Dasein nicht vertreten, also vom Verstand her nicht erfassen. So sehr der Tod eines Anderen unser Leben auch zu verändern mag, so können wir dennoch nicht den Tod selber erfahren und erleben, sondern nur unsere eigene Trauer oder klammheimliche Freude oder was auch immer. Ohne die Hoffnung, den Tod mit Gottes Hilfe besiegen zu können, wären nicht so viele Menschen zu Märtyrern geworden, die sich freilich erheblich von Sprengstoffattentätern, raubeinigen Söldnern oder waghalsigen Extremsportlern unterscheiden. In Staaten, wo Christen bekämpft werden, bewähren sie sich überwiegend in Gefängnissen oder Lagern unter den Mitgefangenen als stabilisierend, hilfs- und opferbereit. Sie spenden so den anderen Lebensmut und Hoffnung. Weil Christen, im Gegensatz zu den einer konstruierten Ersatzreligion verfallenen Marxisten, nicht das Paradies auf Erden versprechen, sondern auf das gerechte Leben nach dem Tode hoffen, begründet sich aus ihrem Glauben ein Bewusstsein der Freiheit von allen Mächten dieser Welt, von allen Normen und Sanktionen der Gesellschaft. Diese Haltung hat durchaus zur Individualisierung bis hin zur inflationären Vereinzelung des Einzelnen beigetragen, die auch Perversionen, rücksichtslosen Rückzug ins private Gebet oder ein vordergründiges, ekelerregendes Gutmenschentum im Gefolge haben. Doch insgesamt lässt sich bilanzieren, dass die Entwicklung der Menschenrechte und die Bildung demokratischer Staaten, wo auch Massenwohlstand herrscht, als Weiterentwicklung antiker Vorformen ohne den christlichen Gottesbezug, der jetzt in der europäischen Verfassung wissentlich fallen gelassen wurde, nicht oder nicht so stattgefunden hätte.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Lehrstuhl für Evangelische Theologie), Veranstaltung: Seminar: Tod und Auferstehung, 0 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Angesichts des Todes ist Schweigen angemessen. Wenn doch darüber gesprochen werden muss, weil es von alters her ein beunruhigendes Thema ist, sollten zuvor die Hände gefaltet, der Kopf gesenkt, die Augen geschlossen und drei Minuten des Gedenkens unseren Vorfahren gewidmet werden. Das, was wir vom Tod zu wissen glauben, begreifen wir an den Anderen, ohne es zu verstehen, und das nicht, weil wir fassungslos davor stehen, sondern weil wir als Im-Leben-Stehende die Sache des Nichtlebens nicht zu vertreten haben. Genauso wie das Nicht-Sein nicht die Sache des Seins vertreten, also verstehen kann. Wir stehen vor etwas, um es besser verstehen zu wollen, aber das Objekt des Todes, des Nichtmehrdaseins lässt sich vom Dasein nicht vertreten, also vom Verstand her nicht erfassen. So sehr der Tod eines Anderen unser Leben auch zu verändern mag, so können wir dennoch nicht den Tod selber erfahren und erleben, sondern nur unsere eigene Trauer oder klammheimliche Freude oder was auch immer. Ohne die Hoffnung, den Tod mit Gottes Hilfe besiegen zu können, wären nicht so viele Menschen zu Märtyrern geworden, die sich freilich erheblich von Sprengstoffattentätern, raubeinigen Söldnern oder waghalsigen Extremsportlern unterscheiden. In Staaten, wo Christen bekämpft werden, bewähren sie sich überwiegend in Gefängnissen oder Lagern unter den Mitgefangenen als stabilisierend, hilfs- und opferbereit. Sie spenden so den anderen Lebensmut und Hoffnung. Weil Christen, im Gegensatz zu den einer konstruierten Ersatzreligion verfallenen Marxisten, nicht das Paradies auf Erden versprechen, sondern auf das gerechte Leben nach dem Tode hoffen, begründet sich aus ihrem Glauben ein Bewusstsein der Freiheit von allen Mächten dieser Welt, von allen Normen und Sanktionen der Gesellschaft. Diese Haltung hat durchaus zur Individualisierung bis hin zur inflationären Vereinzelung des Einzelnen beigetragen, die auch Perversionen, rücksichtslosen Rückzug ins private Gebet oder ein vordergründiges, ekelerregendes Gutmenschentum im Gefolge haben. Doch insgesamt lässt sich bilanzieren, dass die Entwicklung der Menschenrechte und die Bildung demokratischer Staaten, wo auch Massenwohlstand herrscht, als Weiterentwicklung antiker Vorformen ohne den christlichen Gottesbezug, der jetzt in der europäischen Verfassung wissentlich fallen gelassen wurde, nicht oder nicht so stattgefunden hätte.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Erstellung des Echtzeitmodells einer Boeing 737 zum Einsatz im zukünftigen B737 Simulator der Hochschule Bremen by Siegmar Faust
Cover of the book Raja Rao's novel Kanthapura - The example of uniting fiction and reality by Siegmar Faust
Cover of the book Die Pflege im Schatten der Medizin. Wie kann die Attraktivität des Pflegeberufes gesteigert werden? by Siegmar Faust
Cover of the book Der mittelniederdeutsch-skandinavische Sprachkontakt zur Hansezeit (1300-1550) by Siegmar Faust
Cover of the book Passung zwischen Persönlichkeit und Beruf bei der Personalentscheidung by Siegmar Faust
Cover of the book Das neue Energiewirtschaftsgesetz - Günstigere Verbraucherpreise durch Anreizregulierung? by Siegmar Faust
Cover of the book Implications of Measure Method Customer Loyalty and Satisfaction by Siegmar Faust
Cover of the book Mototherapie nach Kiphard bei sensorischen Wahrnehmungsstörungen im Bereich der kinästhetischen, taktilen und vestibulären Analysatorebene by Siegmar Faust
Cover of the book 'Der Preis des Krieges' Krieg und Wirtschaft bei den alten Griechen by Siegmar Faust
Cover of the book Rechtsprobleme eines Impfzwangs. Wann wird die Zumutbarkeitsgrenze staatlichen Eingreifens in die Rechte des Einzelnen überschritten? by Siegmar Faust
Cover of the book Einführung in die Tuchjonglage by Siegmar Faust
Cover of the book Der Fortschrittsgedanke in der griechischen Antike und im französischen 18. Jahrhundert by Siegmar Faust
Cover of the book § 622 Abs. 2 S. 2 BGB und das Verbot der Altersdiskriminierung by Siegmar Faust
Cover of the book Dialect Illustration of Indian English by Siegmar Faust
Cover of the book Formen des Unterrichts. Freiarbeit by Siegmar Faust
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy