Sterben als Entwicklungsaufgabe: Der Umgang mit dem Tod aus Sicht des Sterbenden und des Trauernden und die Chance des persönlichen Wachstums

Nonfiction, Health & Well Being, Psychology, Developmental Psychology
Cover of the book Sterben als Entwicklungsaufgabe: Der Umgang mit dem Tod aus Sicht des Sterbenden und des Trauernden und die Chance des persönlichen Wachstums by Caroline Krätz, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Caroline Krätz ISBN: 9783638263047
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 22, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Caroline Krätz
ISBN: 9783638263047
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 22, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: sehr gut, Freie Universität Berlin (Erziehungswissenschaften und Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Sterben als Entwicklung? In unserem Verständnis impliziert 'Entwicklung' den Übergang auf eine höhere Stufe, eine Entwicklung zum Besseren. Der Glaube an das Jenseits und ein verheißungsvolles Leben nach dem Tod verlor und verliert aber immer mehr an Einfluss - in der Vorstellung der meisten Menschen unseres Kulturkreises endet das Leben mit dem Tod. Deshalb erscheint es paradox, genau in dieser Phase, in der der Körper und oft auch der Geist abbaut, einen letzten Wachstumsprozess anzunehmen. Zwar ist sich der Mensch grundsätzlich und in abstrakter Weise seiner Endlichkeit bewusst - Testamente werden gemacht, Lebensversicherungen für die Hinterbliebenen abgeschlossen, ein Lebenstraum wird realisiert in Hinblick darauf, dass es irgendwann zu spät sein könnte. - Eine konkrete Beschäftigung mit dem Sterbeprozess erfolgt aber gewöhnlich erst durch äußere Auslöser z.B. Krankheit, Tod eines Angehörigen. Trifft einen Menschen die Diagnose des baldigen Todes im hohen Alter, empfindet er selbst und auch die Angehörigen dies meist als gerecht, vielleicht schon erwartet; die durchschnittliche Lebenserwartung liegt heute etwa bei 70 Jahren - es ist also wesentlich wahrscheinlicher, erst im dritten Lebensabschnitt zu sterben, als z.B. zu Anfang des letzten Jahrhunderts, als die Lebenserwartung bei etwa 44 Jahren lag. Der frühe Tod wird in unserer Zeit deshalb meist problematischer, weil unerwartet und ungerecht empfunden. So ist die Verarbeitung des frühen Todes eines Angehörigen, womöglich sogar des eigenen Kindes weit schwieriger (vgl. Baltes+Skrotzki, 1998 S.1137ff). Robert Havighurst formuliert meiner Meinung nach den Begriff der Entwicklungsaufgabe sehr schlüssig: Es ist eine Aufgabe, die dem Individuum in einer bestimmten Phase seines Lebens gestellt ist; das erfolgreiche Meistern dieser Aufgabe führt zu Zufriedenheit und Erfolg beim Lösen der noch kommenden Aufgaben; das Scheitern führt zu Unzufriedenheit und potentiellen Schwierigkeiten bei folgenden Entwicklungsaufgaben. Manche Aufgaben sind biologisch determiniert, z.B. wird von normal entwickelten Kindern das Sprechen im Alter von 2 - 3 Jahren erlernt. Frühere Versuche, dies dem Kind beizubringen, können nichts bewirken, da es die kognitiven Voraussetzungen noch nicht entwickelt hat. Verpasst das Kind diesen Zeitpunkt, z.B. durch Deprivation, kann es diese Lücke später nie vollständig schließen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: sehr gut, Freie Universität Berlin (Erziehungswissenschaften und Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Sterben als Entwicklung? In unserem Verständnis impliziert 'Entwicklung' den Übergang auf eine höhere Stufe, eine Entwicklung zum Besseren. Der Glaube an das Jenseits und ein verheißungsvolles Leben nach dem Tod verlor und verliert aber immer mehr an Einfluss - in der Vorstellung der meisten Menschen unseres Kulturkreises endet das Leben mit dem Tod. Deshalb erscheint es paradox, genau in dieser Phase, in der der Körper und oft auch der Geist abbaut, einen letzten Wachstumsprozess anzunehmen. Zwar ist sich der Mensch grundsätzlich und in abstrakter Weise seiner Endlichkeit bewusst - Testamente werden gemacht, Lebensversicherungen für die Hinterbliebenen abgeschlossen, ein Lebenstraum wird realisiert in Hinblick darauf, dass es irgendwann zu spät sein könnte. - Eine konkrete Beschäftigung mit dem Sterbeprozess erfolgt aber gewöhnlich erst durch äußere Auslöser z.B. Krankheit, Tod eines Angehörigen. Trifft einen Menschen die Diagnose des baldigen Todes im hohen Alter, empfindet er selbst und auch die Angehörigen dies meist als gerecht, vielleicht schon erwartet; die durchschnittliche Lebenserwartung liegt heute etwa bei 70 Jahren - es ist also wesentlich wahrscheinlicher, erst im dritten Lebensabschnitt zu sterben, als z.B. zu Anfang des letzten Jahrhunderts, als die Lebenserwartung bei etwa 44 Jahren lag. Der frühe Tod wird in unserer Zeit deshalb meist problematischer, weil unerwartet und ungerecht empfunden. So ist die Verarbeitung des frühen Todes eines Angehörigen, womöglich sogar des eigenen Kindes weit schwieriger (vgl. Baltes+Skrotzki, 1998 S.1137ff). Robert Havighurst formuliert meiner Meinung nach den Begriff der Entwicklungsaufgabe sehr schlüssig: Es ist eine Aufgabe, die dem Individuum in einer bestimmten Phase seines Lebens gestellt ist; das erfolgreiche Meistern dieser Aufgabe führt zu Zufriedenheit und Erfolg beim Lösen der noch kommenden Aufgaben; das Scheitern führt zu Unzufriedenheit und potentiellen Schwierigkeiten bei folgenden Entwicklungsaufgaben. Manche Aufgaben sind biologisch determiniert, z.B. wird von normal entwickelten Kindern das Sprechen im Alter von 2 - 3 Jahren erlernt. Frühere Versuche, dies dem Kind beizubringen, können nichts bewirken, da es die kognitiven Voraussetzungen noch nicht entwickelt hat. Verpasst das Kind diesen Zeitpunkt, z.B. durch Deprivation, kann es diese Lücke später nie vollständig schließen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Wie wirkt die Technik des 'Inneren Teams' auf das therapeutische Bündnis? by Caroline Krätz
Cover of the book Chancen und Risiken der Freigabe des Organhandels by Caroline Krätz
Cover of the book Schweden - Großunternehmerland by Caroline Krätz
Cover of the book The Relationship between Crime and Punishment in 19th Century American Writing by Caroline Krätz
Cover of the book Mimesis: Eine Betrachtung der Nachahmungsstrukturen im Film 'Coffee and Cigarettes' von Jim Jarmusch by Caroline Krätz
Cover of the book Reverse Charge - Vorschläge zur Änderungen der Steuerschuldnerschaft bei der Umsatzbesteuerung by Caroline Krätz
Cover of the book Vergleich der Lernplattformen NetCoach und Virtuális Campus by Caroline Krätz
Cover of the book Domestic Violence and Children Mental Health by Caroline Krätz
Cover of the book Differenzierung und Solidarität bei Emile Durkheim by Caroline Krätz
Cover of the book Shanghai Cooperation Organization - Strategische Partnerschaft zwischen Russland und China by Caroline Krätz
Cover of the book Vom Gegenstand zur abstrakten Form: 'Über das Geistige in der Kunst' von Wassily Kandinsky by Caroline Krätz
Cover of the book Direkte Demokratie - Für und Wider in der deutschen Debatte by Caroline Krätz
Cover of the book Qualitative Sozialraumforschung - Grundlage Mobiler Beratung für Demokratieentwicklung by Caroline Krätz
Cover of the book Das Tilburger Modell und das Neue Steuerungsmodell. Ein Vergleich by Caroline Krätz
Cover of the book Darstellung und Kritik der Waldorfschule by Caroline Krätz
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy