Geschichte des Strafvollzuges vom Altertum bis 1871 unter Einschluss der Entwicklung in England, Irland und den USA

Nonfiction, Reference & Language, Law, Criminal Procedure
Cover of the book Geschichte des Strafvollzuges vom Altertum bis 1871 unter Einschluss der Entwicklung in England, Irland und den USA by Jewgenij Gamal, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Jewgenij Gamal ISBN: 9783638487726
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 9, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Jewgenij Gamal
ISBN: 9783638487726
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 9, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Jura - Strafprozessrecht, Kriminologie, Strafvollzug, Note: gut, Freie Universität Berlin, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Geschichte des Strafvollzuges vom Altertum bis 1871 unter Einschluss der Entwicklung in England, Irland und den USA I. Frühformen der Freiheitsentziehung 1. Altertum Die Ansätze des Gefängniswesens lassen sich schon im Altertum feststellen. Die Inhaftierung diente nicht dem Vollzug einer normierten zeitlichen Strafe, sondern primär zur Aufbewahrung des Täters bis zu dessen Aburteilung oder Hinrichtung. Manchmal sollte sie auch nur sicherstellen, dass Geldforderungen bzw. Schulden beglichen werden konnten. Das Schwergewicht der Strafen lag aber auf den Leibes- und Lebensstrafen. Diese dienten der Vergeltung der Tat sowie Abschreckung und Unschädlichmachung des Täters. Die Haft war im Wesentlichen eine Untersuchungs- bzw. Schuldhaft; die eigentliche Freiheitsstrafe war dagegen nur eine abgewandelte Form der Leibesstrafe, wobei der Gefangene noch besonders gequält wurde. Es gab verschiedene einfache Einrichtungen, die man als Urformen des Gefängnisses ansehen kann. Vor allem waren es Gruben und ehemalige Brunnen, nach deren Muster noch bis ins Mittelalter einige Gefängnisse gebaut wurden (z.B. das Kölner Petersloch, das Nürnberger Lochgefängnis). 2. Spätantike und Mittelalter Die Zeit der Spätantike und des Mittelalters war geprägt durch den wachsenden Einfluss der Kirche auf das Strafrecht und den Strafvollzug. Es ist zu unterscheiden zwischen dem kirchlichen Strafvollzug und dem staatlichen. a. Kirchlicher Strafvollzug In den ersten Jahrhunderten nach dem Zerfall des Weströmischen Reiches bestimmt wesentlich die Kirche Strafrecht und Strafvollzug. Mit dem Aufbau staatlicher Gewalt seit dem 9. Jh. hat sie zwar einen Teil ihrer weltlichen Strafgewalt an die Staatsgewalt abgeben müssen, sie ist aber in den nachfolgenden Jahrhunderten des Mittelalters für ihren eigenen Lebensbereich noch verantwortlich für Strafrecht und Strafvollzug. Ferner übt sie indirekt noch starken Einfluss auf die staatliche Rechtspflege aus. Sie ist somit auch für den weltlichen Bereich prägend, was Strafpraxis anbelangt. Die Kirche hat die negativen Seiten der Rechtspflege wesentlich bestimmt, allerdings auch schon früh positive Ansätze gezeigt. Reformideen sind zuerst im kirchlichen Bereich aufgekommen, so z.B. der erste Besserungsgedanke im Rahmen der Strafhaft.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Jura - Strafprozessrecht, Kriminologie, Strafvollzug, Note: gut, Freie Universität Berlin, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Geschichte des Strafvollzuges vom Altertum bis 1871 unter Einschluss der Entwicklung in England, Irland und den USA I. Frühformen der Freiheitsentziehung 1. Altertum Die Ansätze des Gefängniswesens lassen sich schon im Altertum feststellen. Die Inhaftierung diente nicht dem Vollzug einer normierten zeitlichen Strafe, sondern primär zur Aufbewahrung des Täters bis zu dessen Aburteilung oder Hinrichtung. Manchmal sollte sie auch nur sicherstellen, dass Geldforderungen bzw. Schulden beglichen werden konnten. Das Schwergewicht der Strafen lag aber auf den Leibes- und Lebensstrafen. Diese dienten der Vergeltung der Tat sowie Abschreckung und Unschädlichmachung des Täters. Die Haft war im Wesentlichen eine Untersuchungs- bzw. Schuldhaft; die eigentliche Freiheitsstrafe war dagegen nur eine abgewandelte Form der Leibesstrafe, wobei der Gefangene noch besonders gequält wurde. Es gab verschiedene einfache Einrichtungen, die man als Urformen des Gefängnisses ansehen kann. Vor allem waren es Gruben und ehemalige Brunnen, nach deren Muster noch bis ins Mittelalter einige Gefängnisse gebaut wurden (z.B. das Kölner Petersloch, das Nürnberger Lochgefängnis). 2. Spätantike und Mittelalter Die Zeit der Spätantike und des Mittelalters war geprägt durch den wachsenden Einfluss der Kirche auf das Strafrecht und den Strafvollzug. Es ist zu unterscheiden zwischen dem kirchlichen Strafvollzug und dem staatlichen. a. Kirchlicher Strafvollzug In den ersten Jahrhunderten nach dem Zerfall des Weströmischen Reiches bestimmt wesentlich die Kirche Strafrecht und Strafvollzug. Mit dem Aufbau staatlicher Gewalt seit dem 9. Jh. hat sie zwar einen Teil ihrer weltlichen Strafgewalt an die Staatsgewalt abgeben müssen, sie ist aber in den nachfolgenden Jahrhunderten des Mittelalters für ihren eigenen Lebensbereich noch verantwortlich für Strafrecht und Strafvollzug. Ferner übt sie indirekt noch starken Einfluss auf die staatliche Rechtspflege aus. Sie ist somit auch für den weltlichen Bereich prägend, was Strafpraxis anbelangt. Die Kirche hat die negativen Seiten der Rechtspflege wesentlich bestimmt, allerdings auch schon früh positive Ansätze gezeigt. Reformideen sind zuerst im kirchlichen Bereich aufgekommen, so z.B. der erste Besserungsgedanke im Rahmen der Strafhaft.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Antisemitismus bei Kant? by Jewgenij Gamal
Cover of the book Handelsunternehmen als Marke: Storebrands by Jewgenij Gamal
Cover of the book Probleme der Eignungsfeststellung by Jewgenij Gamal
Cover of the book Jenseits von Pessimismus und Postmoderne. Über die Reichweite der Technik im Werk Georg Simmels. by Jewgenij Gamal
Cover of the book Martin Luther - 'Wie weit sich weltliche Obrigkeit erstrecke' by Jewgenij Gamal
Cover of the book Gerbert von Aurillac und seine Begeisterung für die Antike by Jewgenij Gamal
Cover of the book Achtsamkeit und ihre Bedeutung für das Wohlbefinden by Jewgenij Gamal
Cover of the book Strukturen und Entwicklungsleitlinien der europäischen Stadt by Jewgenij Gamal
Cover of the book Außerschulische Lernorte in der Grundschule - am Beispiel der Dreptefarm bei Bremen by Jewgenij Gamal
Cover of the book Einbezug der PSA in die Arbeitsvermittlung by Jewgenij Gamal
Cover of the book Inaction Inertia by Jewgenij Gamal
Cover of the book Humor and Its Pursued Strategies in 'Smoke Signals' (1998) by Jewgenij Gamal
Cover of the book Ist die Ehescheidung christlich-ethisch vertretbar? by Jewgenij Gamal
Cover of the book Unterrichtsstunde: Nabots Weinberg - Der Prophet Elia (1Kön 21) by Jewgenij Gamal
Cover of the book Die Rolle George Washingtons im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg by Jewgenij Gamal
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy