Formen und Folgen der Migration für Portugal

Quem não está bem muda-se

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology
Cover of the book Formen und Folgen der Migration für Portugal by Thomas Strobel, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Thomas Strobel ISBN: 9783640153367
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 2, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Thomas Strobel
ISBN: 9783640153367
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 2, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,7, Universität Passau (Lehrstuhl für Soziologie), Veranstaltung: Proseminar 'Einführung in den europäischen Gesellschaftsvergleich', 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Als in den 1960er Jahren der portugiesischstämmige Armando Rodriguez als vermeintlich einmillionster Gastarbeiter in der Bundesrepublik Deutschland eintraf, wurde für ihn in Köln ein offizieller Empfang abgehalten und er wurde mit einem Motorrad als Gastgeschenk willkommen geheißen.1 Auch wenn es sich hierbei nur zufällig um einen Einwanderer portugiesischer Nationalität handelte, so ist dennoch bemerkenswert, dass während dieser Zeit die portugiesische Auswanderung derart extreme Werte erreichte, dass man in diesem Zusammenhang von einem 'nationalen Exodus'2 sprechen könnte. Der Ursprung eines anhaltenden Abwanderungsstroms kann nach GODINHO3 jedoch bereits vor etwa fünf Jahrhunderten mit der Peuplierung Brasiliens und Indiens beobachtet werden. Spontane wie gezielte, staatlich gelenkte Bevölkerungsbewegungen sind somit seit 500 Jahren eine 'historische Konstante'4, die in dem sprichwörtlichen 'Quem não está bem muda-se'5 (Wem es nicht gut geht, der geht fort) Niederschlag gefunden hat. Wie die portugiesische Wochenzeitung Expresso im April 1999 konstatiert, bleibt Portugal auch in der Gegenwart ein Emigrationsland ('Portugal continua a ser um país de emigrantes'6). So lebten insgesamt etwa 2,5 Millionen Portugiesen im Ausland, wohingegen sich die Zahl der Einwanderer 1997 nur auf 175 283 belief - wenn auch die Tendenz hier steigend ist (1996: 172 912).7 In der vorliegenden Arbeit, die im Wesentlichen gegliedert ist in Untersuchungen zu landesinternen Binnenwanderungsprozessen sowie zur portugiesischen Emigrationssituation und zu Aspekten der Immigration mit Portugal als Zielland, sollen wesentliche Charakteristika der portugiesischen Migration im 20. Jahrhundert aufgezeigt werden. Konkret stellt sich also die Frage, welche Formen von Migration in Portugal vorrangig anzutreffen sind und welche Folgen die verschiedenartigen Wanderungsbewegungen für das Land hatten und haben. Hierbei meint der mehrdimensionale Begriff der 'Migration' nach MINTZEL 'der Wortbedeutung nach ganz allgemein die räumliche Bewegung von Menschen, das Verlassen des bisherigen Wohnortes / Wohnsitzes und das Aufsuchen eines neuen Wohnsitzes, sei es in kurzer oder großer Entfernung'8. 1 Vgl. Fassmann, Münz 1994, S. 3. 2 Ritter, Ruppert, Storck 1988, S. 198. 3 Vgl. Godinho 1978, S. 7. 4 Silva-Brummel 1987, S. 23. 5 Weber 1980, S. 228. 6 Expresso 1999a. 7 Vgl. Expresso 1999b. 8 Mintzel 1997, S. 98.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,7, Universität Passau (Lehrstuhl für Soziologie), Veranstaltung: Proseminar 'Einführung in den europäischen Gesellschaftsvergleich', 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Als in den 1960er Jahren der portugiesischstämmige Armando Rodriguez als vermeintlich einmillionster Gastarbeiter in der Bundesrepublik Deutschland eintraf, wurde für ihn in Köln ein offizieller Empfang abgehalten und er wurde mit einem Motorrad als Gastgeschenk willkommen geheißen.1 Auch wenn es sich hierbei nur zufällig um einen Einwanderer portugiesischer Nationalität handelte, so ist dennoch bemerkenswert, dass während dieser Zeit die portugiesische Auswanderung derart extreme Werte erreichte, dass man in diesem Zusammenhang von einem 'nationalen Exodus'2 sprechen könnte. Der Ursprung eines anhaltenden Abwanderungsstroms kann nach GODINHO3 jedoch bereits vor etwa fünf Jahrhunderten mit der Peuplierung Brasiliens und Indiens beobachtet werden. Spontane wie gezielte, staatlich gelenkte Bevölkerungsbewegungen sind somit seit 500 Jahren eine 'historische Konstante'4, die in dem sprichwörtlichen 'Quem não está bem muda-se'5 (Wem es nicht gut geht, der geht fort) Niederschlag gefunden hat. Wie die portugiesische Wochenzeitung Expresso im April 1999 konstatiert, bleibt Portugal auch in der Gegenwart ein Emigrationsland ('Portugal continua a ser um país de emigrantes'6). So lebten insgesamt etwa 2,5 Millionen Portugiesen im Ausland, wohingegen sich die Zahl der Einwanderer 1997 nur auf 175 283 belief - wenn auch die Tendenz hier steigend ist (1996: 172 912).7 In der vorliegenden Arbeit, die im Wesentlichen gegliedert ist in Untersuchungen zu landesinternen Binnenwanderungsprozessen sowie zur portugiesischen Emigrationssituation und zu Aspekten der Immigration mit Portugal als Zielland, sollen wesentliche Charakteristika der portugiesischen Migration im 20. Jahrhundert aufgezeigt werden. Konkret stellt sich also die Frage, welche Formen von Migration in Portugal vorrangig anzutreffen sind und welche Folgen die verschiedenartigen Wanderungsbewegungen für das Land hatten und haben. Hierbei meint der mehrdimensionale Begriff der 'Migration' nach MINTZEL 'der Wortbedeutung nach ganz allgemein die räumliche Bewegung von Menschen, das Verlassen des bisherigen Wohnortes / Wohnsitzes und das Aufsuchen eines neuen Wohnsitzes, sei es in kurzer oder großer Entfernung'8. 1 Vgl. Fassmann, Münz 1994, S. 3. 2 Ritter, Ruppert, Storck 1988, S. 198. 3 Vgl. Godinho 1978, S. 7. 4 Silva-Brummel 1987, S. 23. 5 Weber 1980, S. 228. 6 Expresso 1999a. 7 Vgl. Expresso 1999b. 8 Mintzel 1997, S. 98.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Pädagogische Tatsachenforschung früher und heute by Thomas Strobel
Cover of the book Familiale Lebensformen und Lebenslagen der Migrantenfamilien in Deutschland by Thomas Strobel
Cover of the book Moderne Kinderliteratur am Beispiel Peter Härtlings 'Ben liebt Anna' und allgemeine Aspekte der Lesemotivation und Leseförderung by Thomas Strobel
Cover of the book Ist die Tugend lehrbar? Die Frage nach der Tugendlehrbarkeit bei Platon by Thomas Strobel
Cover of the book Förderung sozialer Kompetenzen: Interventionsmöglichkeiten bei Kindern und Jugendlichen mit sozialer Phobie by Thomas Strobel
Cover of the book Das Potsdamer Edikt von 1685 - aufgeklärte Toleranz oder pragmatische Wirtschaftsförderung? by Thomas Strobel
Cover of the book Die Tschetschenien-Kriege - Die sozialen Folgen eines unmenschlichen Konflikts by Thomas Strobel
Cover of the book Die weibliche Beschneidung in der afrikanischen Gesellschaft by Thomas Strobel
Cover of the book Die filmische Avantgarde der zwanziger Jahre by Thomas Strobel
Cover of the book Zielgruppe Kosmopolit. Darstellung und praktische Relevanz by Thomas Strobel
Cover of the book Die kritische Periode beim Zweitspracherwerb by Thomas Strobel
Cover of the book Kompetenzentwicklung von Krankenpflegeschülern auf der Intensivstation - Probleme, Möglichkeiten, Notwendigkeiten by Thomas Strobel
Cover of the book Montessori-Pädagogik in der Hauptschule by Thomas Strobel
Cover of the book 'Drei Tode' und 'Dreimal der Tod' - Ein Vergleich by Thomas Strobel
Cover of the book Analyse eines Bauch-Beine-Po-Kurses und Planung einer Kursstunde für die Wirbelsäulengymnastik by Thomas Strobel
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy