Führt mediale Gewalt zu realer Gewalt? Eine Betrachtung unter sozialpsychologischen Aspekten.

Nonfiction, Reference & Language, Language Arts, Communication
Cover of the book Führt mediale Gewalt zu realer Gewalt? Eine Betrachtung unter sozialpsychologischen Aspekten. by Pet Er, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Pet Er ISBN: 9783656262909
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 24, 2012
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Pet Er
ISBN: 9783656262909
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 24, 2012
Imprint: GRIN Verlag
Language: German
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, , Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn wir zu allen Stunden grausige Geschehnisse mitansehen und mitanhören müssen, so verlieren wir schließlich, selbst die von Natur Zartesten unter uns, durch die ständige Folge der quälenden Eindrücke, jegliches Empfinden für Menschlichkeit. Marcus Tullius Cicero Ein Alltag ohne Medien erscheint in der heutigen Zeit schlichtweg undenkbar. In unserer Gesellschaft, in welcher in nahezu jedem Haushalt ein Fernsehgerät existiert und in der jeder mit der ganzen Welt vernetzt ist, Videos sekundenschnell aus dem Internet geladen werden können, Smartphones Zugriff auf den gesamten digitalen Reichtum der Menschheit erlauben und Computerspiele realitätsnahe Bilder des Krieges imitieren, ist die Frage nach dem Einfluss dieser medialen Vielfalt auf die menschliche Psyche unumgänglich. Vor allem Kriminalität jeglicher Art, doch im speziellen Amokläufe an Schulen und Gewalttaten Jugendlicher werden oft mit dem erhöhten Medienkonsum der Heranwachsenden begründet. Nach jedem neu publizierten Gewaltverbrechen verlangt die Öffentlichkeit nach Sündenböcken und immer wieder wird der Zusammenhang zwischen medialer Gewalt und realer Gewalt aufgezeigt. Die Diskussion um den verderbenden Einfluss von inszenierter Gewalt ist so alt wie die Medien selbst. Bereits Platon argumentierte in seinem Werk 'Politeia', welches 370 vor Christus verfasst wurde, dass die mündliche Überlieferung von Märchen beaufsichtigt werden müsse, um die Seelen der Kinder vor Vorstellungen zu schützen, die negative Einflüsse auf deren Heranwachsen haben könnten (vgl. Kunczik, 1996: S. 18). Auch Seneca äußerte etwa 400 Jahre später die Furcht vor den 'verderbende[n] Einflüsse[n] realistischer, zur Unterhaltung inszenierter Gewaltdarstellungen, nämlich der Gladiatorenkämpfe' (ebd.), während Lukrez ersann, dass eine Seeschlacht sogar unterhaltsamer Natur ist, da man nicht um das eigene Leben fürchten müsse, solange man aus der Ferne zusieht (vgl. ebd.). Nun waren damals, entgegen der oft verklärt-abenteurlichen Vorstellungen vom alten Rom, Seeschlachten nicht an der Tagesordnung, doch wenn der Gedanke des aus der Ferne Zusehens weiter verfolgt wird, so wird eines unumgänglich klar: Wenn Philosophen sich bereits in der Antike über sporadisch inszenierte Gewaltdarstellungen und deren Einfluss auf die menschliche Natur Gedanken machten, so ist es bei den heutigen Medienkonsumgewohnheiten der Gesellschaft unabdingbar, den Zusammenhang zwischen medialer Gewalt und realer Aggression zu ergründen.
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, , Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn wir zu allen Stunden grausige Geschehnisse mitansehen und mitanhören müssen, so verlieren wir schließlich, selbst die von Natur Zartesten unter uns, durch die ständige Folge der quälenden Eindrücke, jegliches Empfinden für Menschlichkeit. Marcus Tullius Cicero Ein Alltag ohne Medien erscheint in der heutigen Zeit schlichtweg undenkbar. In unserer Gesellschaft, in welcher in nahezu jedem Haushalt ein Fernsehgerät existiert und in der jeder mit der ganzen Welt vernetzt ist, Videos sekundenschnell aus dem Internet geladen werden können, Smartphones Zugriff auf den gesamten digitalen Reichtum der Menschheit erlauben und Computerspiele realitätsnahe Bilder des Krieges imitieren, ist die Frage nach dem Einfluss dieser medialen Vielfalt auf die menschliche Psyche unumgänglich. Vor allem Kriminalität jeglicher Art, doch im speziellen Amokläufe an Schulen und Gewalttaten Jugendlicher werden oft mit dem erhöhten Medienkonsum der Heranwachsenden begründet. Nach jedem neu publizierten Gewaltverbrechen verlangt die Öffentlichkeit nach Sündenböcken und immer wieder wird der Zusammenhang zwischen medialer Gewalt und realer Gewalt aufgezeigt. Die Diskussion um den verderbenden Einfluss von inszenierter Gewalt ist so alt wie die Medien selbst. Bereits Platon argumentierte in seinem Werk 'Politeia', welches 370 vor Christus verfasst wurde, dass die mündliche Überlieferung von Märchen beaufsichtigt werden müsse, um die Seelen der Kinder vor Vorstellungen zu schützen, die negative Einflüsse auf deren Heranwachsen haben könnten (vgl. Kunczik, 1996: S. 18). Auch Seneca äußerte etwa 400 Jahre später die Furcht vor den 'verderbende[n] Einflüsse[n] realistischer, zur Unterhaltung inszenierter Gewaltdarstellungen, nämlich der Gladiatorenkämpfe' (ebd.), während Lukrez ersann, dass eine Seeschlacht sogar unterhaltsamer Natur ist, da man nicht um das eigene Leben fürchten müsse, solange man aus der Ferne zusieht (vgl. ebd.). Nun waren damals, entgegen der oft verklärt-abenteurlichen Vorstellungen vom alten Rom, Seeschlachten nicht an der Tagesordnung, doch wenn der Gedanke des aus der Ferne Zusehens weiter verfolgt wird, so wird eines unumgänglich klar: Wenn Philosophen sich bereits in der Antike über sporadisch inszenierte Gewaltdarstellungen und deren Einfluss auf die menschliche Natur Gedanken machten, so ist es bei den heutigen Medienkonsumgewohnheiten der Gesellschaft unabdingbar, den Zusammenhang zwischen medialer Gewalt und realer Aggression zu ergründen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Situiertes Lehren und Lernen im Mathematikunterricht in Bezug auf den Paradigmenwechsel des Sachrechnens by Pet Er
Cover of the book Der russische Ödipus - die erotische Marienverehrung des Grigori Jefimowitsch Rasputin by Pet Er
Cover of the book Corporate Social Responsibility (CSR) in kleinen und mittleren Unternehmen by Pet Er
Cover of the book 'Rechtliches Wissen' - Eine Einführung in die Thematik des Buches von Alexander Somek by Pet Er
Cover of the book Der gesellschaftliche Doping-Diskurs. Analysen zum Dopingproblem und mögliche Lösungsstrategien by Pet Er
Cover of the book Die Burgen Heinrichs IV. und die Sachsenkriege von 1073-1075 by Pet Er
Cover of the book Naturzustand und Kriegszustand in der politischen Philosophie von John Locke by Pet Er
Cover of the book Kulturelle Aspekte als Übersetzungsproblem in Untertiteln am Beispiel der Serie 'Friends' by Pet Er
Cover of the book The Effects of Cannabis on Health and Personality. A Study by Pet Er
Cover of the book König Ludwigs XIV. Staatsverständnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit by Pet Er
Cover of the book Europäische Aktiengesellschaft Societas Europaea (SE). Struktur und Bedeutung by Pet Er
Cover of the book Chinas Changing Approach to International Intervention by Pet Er
Cover of the book Das Beginentum by Pet Er
Cover of the book Hip Hop und seine politische Dimension by Pet Er
Cover of the book Über Rainer Maria Rilkes 'Die Turnstunde' by Pet Er
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy