Defixionum tabellae - Fluchtafeln als Bestandteil antiker Ritualpraxis

Nonfiction, History, Ancient History
Cover of the book Defixionum tabellae - Fluchtafeln als Bestandteil antiker Ritualpraxis by Joschka Riedel, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Joschka Riedel ISBN: 9783640763245
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 29, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Joschka Riedel
ISBN: 9783640763245
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 29, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen (Althistorisches Seminar), Veranstaltung: Magie und Aberglaube in der Antike, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 7. Februar 2002 wurde in Bamako kurz vor dem Halbfinale des Afrika-Cups - dem afrikanischen Pendant zur Fußball-Europameisterschaft - der Torwarttrainer Kameruns, Thomas Nkono, von Polizisten wegen versuchter schwarzer Magie verhaftet. Damit steht er innerhalb der Religionsgeschichte in einer mindestens 2500 Jahre alten Tradition. Schon in der Antike versuchten Menschen, in allen Lebensbereichen ihre eigene Position zu stärken, einem Gegner zu schaden und dadurch eine Konkurrenzsituation zum eigenen Vorteil umzuwandeln. Dabei bedienten sie sich nicht selten der Hilfe übernatürlicher Mächte und magischer Instrumente. Zu diesen Hilfsmitteln gehörten die Fluchtafeln, die sog. defixionum tabellae. Die kleinen, vorwiegend aus Blei bestehenden Lamellentäfelchen, die chthonische Götter in den Dienst zwingen und Konkurrenten verfluchen sollten, haben von jeher bei Altertumswissenschaftlern Aufmerksamkeit erregt. Inzwischen liegen rund 1500 Exemplare vor, die in einem Zeitraum von ungefähr 1000 Jahren, nämlich vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis in das 6. Jahrhundert n. Chr., an verschiedenen Orten des griechisch-römischen Siedlungsgebietes gefunden worden sind. Vor allem um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde der Hauptteil der Tafeln studiert und veröffentlicht. Im Folgenden soll zunächst versucht werden, antike Magie- und Religionsvorstellungen voneinander abzugrenzen, um eine eventuelle Zuordnung der Defixionen zu einem dieser Bereiche zu erleichtern, bevor Aufbau, Struktur und grundlegende inhaltliche Funktionen der Fluchtafeln untersucht werden, und der Versuch unternommen wird, ihre Verflechtung in ein rituelles Kommunikationsmuster zu erklären. Darauf aufbauend sollen einzelne Fluchbeispiele die gewonnenen Erkenntnisse verdeutlichen. In einem letzten Teil wird versucht, die Frage zu beantworten, ob die Fluchtafeln als Phänomene ritueller Wirklichkeit auch tatsächliche Wirkung zeigten.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen (Althistorisches Seminar), Veranstaltung: Magie und Aberglaube in der Antike, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 7. Februar 2002 wurde in Bamako kurz vor dem Halbfinale des Afrika-Cups - dem afrikanischen Pendant zur Fußball-Europameisterschaft - der Torwarttrainer Kameruns, Thomas Nkono, von Polizisten wegen versuchter schwarzer Magie verhaftet. Damit steht er innerhalb der Religionsgeschichte in einer mindestens 2500 Jahre alten Tradition. Schon in der Antike versuchten Menschen, in allen Lebensbereichen ihre eigene Position zu stärken, einem Gegner zu schaden und dadurch eine Konkurrenzsituation zum eigenen Vorteil umzuwandeln. Dabei bedienten sie sich nicht selten der Hilfe übernatürlicher Mächte und magischer Instrumente. Zu diesen Hilfsmitteln gehörten die Fluchtafeln, die sog. defixionum tabellae. Die kleinen, vorwiegend aus Blei bestehenden Lamellentäfelchen, die chthonische Götter in den Dienst zwingen und Konkurrenten verfluchen sollten, haben von jeher bei Altertumswissenschaftlern Aufmerksamkeit erregt. Inzwischen liegen rund 1500 Exemplare vor, die in einem Zeitraum von ungefähr 1000 Jahren, nämlich vom 5. Jahrhundert v. Chr. bis in das 6. Jahrhundert n. Chr., an verschiedenen Orten des griechisch-römischen Siedlungsgebietes gefunden worden sind. Vor allem um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde der Hauptteil der Tafeln studiert und veröffentlicht. Im Folgenden soll zunächst versucht werden, antike Magie- und Religionsvorstellungen voneinander abzugrenzen, um eine eventuelle Zuordnung der Defixionen zu einem dieser Bereiche zu erleichtern, bevor Aufbau, Struktur und grundlegende inhaltliche Funktionen der Fluchtafeln untersucht werden, und der Versuch unternommen wird, ihre Verflechtung in ein rituelles Kommunikationsmuster zu erklären. Darauf aufbauend sollen einzelne Fluchbeispiele die gewonnenen Erkenntnisse verdeutlichen. In einem letzten Teil wird versucht, die Frage zu beantworten, ob die Fluchtafeln als Phänomene ritueller Wirklichkeit auch tatsächliche Wirkung zeigten.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Gentrifizierung - Theorieansätze und Geschichte der Gentrifizierung by Joschka Riedel
Cover of the book Die Rolle der Rhetorik im Rahmen der Artes Liberales by Joschka Riedel
Cover of the book Das Konzept der Nation im Frankreich des 18. Jahrhundert by Joschka Riedel
Cover of the book Test of economic literacy (TEL) und Wirtschaftskundlicher Bildungs-Test (WBT) - Messinstrumente ökonomischen Wissens by Joschka Riedel
Cover of the book Spiele im Mathematikunterricht der Grundschule by Joschka Riedel
Cover of the book Mit spielerischen Mitteln Zugang zu 'Harry Potter' in einer 5. Jahrgangsstufe finden by Joschka Riedel
Cover of the book Efficiency of Callogenesis and Amenability to Agrobacterium Mediated Transformation of Selected Traditional Sri Lankan Rice Varieties by Joschka Riedel
Cover of the book Selbstbestimmte Lebensgestaltung für Menschen mit Behinderung mit Hilfe des Persönlichen Budgets by Joschka Riedel
Cover of the book Die Produktion unterhaltender Fernsehangebote in Deutschland by Joschka Riedel
Cover of the book Die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges im politischen Kalkül und in militärischen Überlegungen bis zum Zweiten Weltkrieg by Joschka Riedel
Cover of the book Gewalt in lesbischen Beziehungen by Joschka Riedel
Cover of the book Möglichkeiten der Softwareunterstützung in der Projektarbeit by Joschka Riedel
Cover of the book Der Ursprung abstrakter Ideen by Joschka Riedel
Cover of the book Maria Magdalena und ihr Sohn Johannes Markus im Johannesevangelium by Joschka Riedel
Cover of the book Der Umgang mit Inklusion im Rahmen organisatorischer Veränderungsprozesse by Joschka Riedel
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy