Author: | Josephine Klingebeil | ISBN: | 9783640136124 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | August 12, 2008 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Josephine Klingebeil |
ISBN: | 9783640136124 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | August 12, 2008 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Italienische u. Sardische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Proseminar italienische Literaturwissenschaft: Castigliones 'Libro del Cortegiano', 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Zum Verständnis der höheren Geselligkeit der Renaissance ist endlich wesentlich, zu wissen, daß das Weib dem Manne gleich geachtet wurde. [...] Vor allem ist die Bildung in den höchsten Ständen wesentlich dieselbe wie beim Manne. Es erregt den Italienern der Renaissance nicht das geringste Bedenken, den literarischen und selbst den philologischen Unterricht auf Töchter und Söhne gleichmäßig wirken zu lassen; da man ja in dieser neuantiken Kultur den höchsten Besitz des Lebens erblickte, so gönnte man sie gerne auch den Mädchen.' Die Frauengestalten auf die sich Burckhardts Urteil stützt, gehören alle einer höfischen Renaissance an, deren Idealbild Castiglione in seinem Libro del Cortegiano modellierte. Leon Battista Alberti hat in seinem Buch Vom Hauswesen ein ganz anderes Ideal geformt, nämlich das einer bescheidenen Hausfrau, die dem Mann untertan still im Hintergrund wirkt. (Text 1) 'Diese und ähnliche Vorstellungen sind, auch wenn sie sich konkrete Frauengestalten zum Vorbild nahmen, nicht nur Beschreibungen eines Idealtypus, sondern vor allem die Vorstellungen der Männer über die Frauen ihrer Zeit.' Das führt zu dem Schluss, dass die Frau der Renaissance mit der Virago, die Burckhardt beschrieben hat, wohl nichts gemein hat. Ihre Stellung war sogar besonders gering unter den damals herrschenden Normen und Gesetzen. Und auch wenn in Italien, zumindest an den Höfen und in den Häusern der führenden Patriziergeschlechter, die geistige Gleichbefähigung der Geschlechter Anerkennung fand, konnte doch von einer Gleichberechtigung keine Rede sein. Wenn also die perfekte Hofdame Castigliones in erster Linie eine Adlige ist, was erwartete man(n) dann von Frauen eines anderen Standes? Inwieweit spiegelt sich das Dritte Buch vom Hofmann, als Regelwerk zur Formung einer perfekten donna di palazzo, in den Erziehungsschriften für das weibliche Geschlecht seiner Zeit?
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Italienische u. Sardische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Proseminar italienische Literaturwissenschaft: Castigliones 'Libro del Cortegiano', 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Zum Verständnis der höheren Geselligkeit der Renaissance ist endlich wesentlich, zu wissen, daß das Weib dem Manne gleich geachtet wurde. [...] Vor allem ist die Bildung in den höchsten Ständen wesentlich dieselbe wie beim Manne. Es erregt den Italienern der Renaissance nicht das geringste Bedenken, den literarischen und selbst den philologischen Unterricht auf Töchter und Söhne gleichmäßig wirken zu lassen; da man ja in dieser neuantiken Kultur den höchsten Besitz des Lebens erblickte, so gönnte man sie gerne auch den Mädchen.' Die Frauengestalten auf die sich Burckhardts Urteil stützt, gehören alle einer höfischen Renaissance an, deren Idealbild Castiglione in seinem Libro del Cortegiano modellierte. Leon Battista Alberti hat in seinem Buch Vom Hauswesen ein ganz anderes Ideal geformt, nämlich das einer bescheidenen Hausfrau, die dem Mann untertan still im Hintergrund wirkt. (Text 1) 'Diese und ähnliche Vorstellungen sind, auch wenn sie sich konkrete Frauengestalten zum Vorbild nahmen, nicht nur Beschreibungen eines Idealtypus, sondern vor allem die Vorstellungen der Männer über die Frauen ihrer Zeit.' Das führt zu dem Schluss, dass die Frau der Renaissance mit der Virago, die Burckhardt beschrieben hat, wohl nichts gemein hat. Ihre Stellung war sogar besonders gering unter den damals herrschenden Normen und Gesetzen. Und auch wenn in Italien, zumindest an den Höfen und in den Häusern der führenden Patriziergeschlechter, die geistige Gleichbefähigung der Geschlechter Anerkennung fand, konnte doch von einer Gleichberechtigung keine Rede sein. Wenn also die perfekte Hofdame Castigliones in erster Linie eine Adlige ist, was erwartete man(n) dann von Frauen eines anderen Standes? Inwieweit spiegelt sich das Dritte Buch vom Hofmann, als Regelwerk zur Formung einer perfekten donna di palazzo, in den Erziehungsschriften für das weibliche Geschlecht seiner Zeit?