Zwangssterilisation während der NS-Zeit

Nonfiction, Reference & Language, Law, Legal History
Cover of the book Zwangssterilisation während der NS-Zeit by Katharina Mucha, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Katharina Mucha ISBN: 9783640151196
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 2, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Katharina Mucha
ISBN: 9783640151196
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 2, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: keine, Johannes Kepler Universität Linz, 29 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Diplomarbeit behandelt Zwangssterilisationen während der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland und Österreich. Um das Wort 'Zwangssterilisation' zu definieren, bedarf es einer Trennung des aus zwei Wörtern zusammengesetzten Begriffes. Unter 'Sterilisation' versteht man 'Unfruchtbarmachung'. Beim Wort 'Zwang' gestaltet sich die Definition schwierig. Unter Zwang versteht man im Allgemeinen die Ausübung von Druck auf jemanden. Zwang im juristischen Sinn ist die 'Einwirkung auf einen Menschen oder eine Sache mit Gewalt'. Ab wann liegt Zwang vor? Ist die bloße Androhung von Zwang auch schon Zwang? Die Grenzen zwischen Freiwilligkeit und Zwang verschwimmen. In der vorliegenden Arbeit wird das Wort Zwang im allgemeinen Verständnis verwendet, denn es liegt sicherlich auch eine Form von Zwang vor, wenn auf einen Menschen ein solcher Druck ausgeübt wird, dass er sich 'freiwillig' sterilisieren lässt. Von 1934 bis 1945 wurden im gesamten Deutschen Reich rund 400.000 Menschen zwangssterilisiert. Darüber hinaus gab es neben den legalen auch illegale Sterilisationen. Betroffen waren davon einerseits Insassinnen und Insassen von Heil- und Pflegeanstalten, die ohne vorher sterilisiert worden zu sein, die Anstalt nicht verlassen durften, andererseits auch 'fremdvölkische' Arbeiterinnen. Mehrere tausend Sterilisationsopfer starben an den Folgen des Eingriffes, 90 Prozent der Todesopfer waren Frauen. Ob aufgrund der vielen Opfer die Zwangssterilisation als erster Teil der Massenvernichtungen der Nationalsozialisten anzusehen ist, ist strittig. Vom überwiegenden Teil der zeitgenössischen AutorInnen wird die Sterilisationspolitik schon als Teil der nationalsozialistischen Mordpolitik gesehen, da sie ähnlich wie die Euthanasie zur 'Ausmerzung' von rassisch Minderwertigen diente. Anderer Ansicht waren Autoren zur Zeit des Nationalsozialismus: Sterilisation sei 'humaner' als Euthanasie, sei 'schonend und liebevoll' und mache Euthanasie langfristig 'überflüssig'.. Grundlage für diese Sterilisationen war das Gesetz zur 'Verhütung erbkranken Nachwuchses'. Mit diesem Gesetz wollte man minderwertiges Erbgut ausschalten und die 'hemmungslose Fortpflanzung' Minderwertiger vermeiden. Das Gesetz war 11 Jahre wirksam, in dieser Zeit wurden auch außerhalb dieser gesetzlichen Grundlage Sterilisationen ohne Wissen oder Willen der Opfer durchgeführt.[...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: keine, Johannes Kepler Universität Linz, 29 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Diplomarbeit behandelt Zwangssterilisationen während der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland und Österreich. Um das Wort 'Zwangssterilisation' zu definieren, bedarf es einer Trennung des aus zwei Wörtern zusammengesetzten Begriffes. Unter 'Sterilisation' versteht man 'Unfruchtbarmachung'. Beim Wort 'Zwang' gestaltet sich die Definition schwierig. Unter Zwang versteht man im Allgemeinen die Ausübung von Druck auf jemanden. Zwang im juristischen Sinn ist die 'Einwirkung auf einen Menschen oder eine Sache mit Gewalt'. Ab wann liegt Zwang vor? Ist die bloße Androhung von Zwang auch schon Zwang? Die Grenzen zwischen Freiwilligkeit und Zwang verschwimmen. In der vorliegenden Arbeit wird das Wort Zwang im allgemeinen Verständnis verwendet, denn es liegt sicherlich auch eine Form von Zwang vor, wenn auf einen Menschen ein solcher Druck ausgeübt wird, dass er sich 'freiwillig' sterilisieren lässt. Von 1934 bis 1945 wurden im gesamten Deutschen Reich rund 400.000 Menschen zwangssterilisiert. Darüber hinaus gab es neben den legalen auch illegale Sterilisationen. Betroffen waren davon einerseits Insassinnen und Insassen von Heil- und Pflegeanstalten, die ohne vorher sterilisiert worden zu sein, die Anstalt nicht verlassen durften, andererseits auch 'fremdvölkische' Arbeiterinnen. Mehrere tausend Sterilisationsopfer starben an den Folgen des Eingriffes, 90 Prozent der Todesopfer waren Frauen. Ob aufgrund der vielen Opfer die Zwangssterilisation als erster Teil der Massenvernichtungen der Nationalsozialisten anzusehen ist, ist strittig. Vom überwiegenden Teil der zeitgenössischen AutorInnen wird die Sterilisationspolitik schon als Teil der nationalsozialistischen Mordpolitik gesehen, da sie ähnlich wie die Euthanasie zur 'Ausmerzung' von rassisch Minderwertigen diente. Anderer Ansicht waren Autoren zur Zeit des Nationalsozialismus: Sterilisation sei 'humaner' als Euthanasie, sei 'schonend und liebevoll' und mache Euthanasie langfristig 'überflüssig'.. Grundlage für diese Sterilisationen war das Gesetz zur 'Verhütung erbkranken Nachwuchses'. Mit diesem Gesetz wollte man minderwertiges Erbgut ausschalten und die 'hemmungslose Fortpflanzung' Minderwertiger vermeiden. Das Gesetz war 11 Jahre wirksam, in dieser Zeit wurden auch außerhalb dieser gesetzlichen Grundlage Sterilisationen ohne Wissen oder Willen der Opfer durchgeführt.[...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book The world's oldest family businesses are very successful in terms of longevity and resilience, but most are still competing effectively today despite rapid change by Katharina Mucha
Cover of the book Anschließen eines Schutzkontaktsteckers (Unterweisung Elektroniker / -in, Fachrichtung Betriebstechnik) by Katharina Mucha
Cover of the book Welche Gründe sprechen gegen ein Engagement der EU im Nahen Osten? by Katharina Mucha
Cover of the book Untersuchungen zur Strahlungsmodellierung in ANSYS by Katharina Mucha
Cover of the book Bewertung ausgewählter Instrumente zur Förderung der Work-Life-Balance by Katharina Mucha
Cover of the book Veränderung der Distribution von Musik - am Beispiel der EMI Group by Katharina Mucha
Cover of the book English scholars translate Greek into Latin. Thomas More's and William Lily's 'Progymnasmata' by Katharina Mucha
Cover of the book Die Folgen des Sechs-Tage-Krieges von 1967 und die Großmachtsinteressen im Nahen Osten by Katharina Mucha
Cover of the book Organisation als System by Katharina Mucha
Cover of the book Der ProfilPASS by Katharina Mucha
Cover of the book Werbewirksamkeit von Product Placement am Beispiel des Kinofilms 'I, Robot' by Katharina Mucha
Cover of the book Angebotsvergleich (Unterweisung Industriekaufmann/-frau) by Katharina Mucha
Cover of the book Sprachnormen - ihre Geschichte, Funktion und Bedeutung für den Fremdsprachenunterricht by Katharina Mucha
Cover of the book Hochbegabte Kinder in der Schule - erkennen und fördern by Katharina Mucha
Cover of the book Maschinengesang: Der Zusammenhang zwischen Menschen, Maschinen und der Entstehung von Krautrock an ausgewählten Beispielen by Katharina Mucha
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy