Polen und Deutschland nach dem Versailler Vertrag

Nonfiction, Reference & Language, Law, Legal History
Cover of the book Polen und Deutschland nach dem Versailler Vertrag by Tilmann Meinshausen, GRIN Verlag
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Author: Tilmann Meinshausen ISBN: 9783668119239
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 4, 2016
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Tilmann Meinshausen
ISBN: 9783668119239
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 4, 2016
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 1,0 (16 Punkte), Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ende des Ersten Weltkriegs markierte für ganz Europa einen Neuanfang, besonders für die beiden Nachbarländer Polen und Deutschland. 'Welche Hand müsste nicht verdorren, die sich und uns in diese Fesseln legte?' Mit diesen Worten meißelte der Sozialdemokrat und damalige Ministerpräsident Philipp Scheidemann nach dem Ersten Weltkrieg seine Weigerung in Stein, den Versailler Vertrag zu unterzeichnen. Dieser Neuanfang wurde nun durch den Versailler Vertrag begründet, unterzeichnet am 28. Juni 1919. Er sollte die deutsch-polnischen Beziehungen für Jahrzehnte entscheidend prägen. Das deutsch-polnische Verhältnis nach 1918 ist ohne den Versailler Vertrag nicht zu verstehen; er legte den Grundstein für Wohl und Wehe beider Völker. Polen war für über 120 Jahre von der Landkarte Europas getilgt. In den drei polnischen Teilungen 1772, 1793 und 1795 teilten die drei Großmächte Preußen, Russland und Österreich Polen unter sich auf. Damit verlor Polen seinen Nationalstaat und jegliche staatliche Souveränität . Erst durch den Ersten Weltkrieg tat sich wieder eine Gelegenheit für die Gründung eines neuen polnischen Staates auf. Im Osten Europas standen sich Deutschland verbündet mit Österreich-Ungarn, sowie Russland verfeindet gegenüber. Die Front verlief vor allem auf ehemals polnischem Territorium. Dies führte dazu, dass die polnische Frage, also die Frage nach der Wiedergründung eines polnischen Staates, Gegenstand militärischer Überlegungen wurde. Zunächst wurde von deutscher Seite der Plan gefasst, mit Russland Frieden zu schließen und die vorkriegliche Aufteilung Polens beizubehalten. Als diese Hoffnung auf einen Friedensschluss zerstreut wurde und deutsche Truppen die russischen immer weiter zurückdrängen konnten, nämlich auf ehemals polnisches Territorium im russischen Teilungsgebiet, änderte sich die deutsche Sichtweise. Am 05. November 1916 riefen der deutsche und der österreichisch-ungarische Kaiser das 'Königreich Polen' aus, und zwar auf dem vormals zu Russland gehörenden Gebiet. Durch den Ausbruch der Februar-Revolution 1917 in Russland und das damit einhergehende russische Versprechen, Polen die Unabhängigkeit zu schenken, ergriff man auf deutscher Seite weitere Maßnahmen. So wurden der polnischen Regierung partielle Regierungskompetenzen zugesprochen. Erst die geplante Neuordnung Europas durch die alliierten Siegermächte barg für Polen die Hoffnung auf einen neuen Nationalstaat mit vollständiger Unabhängigkeit.

Kontakt: tmeinshausen@web.de

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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 1,0 (16 Punkte), Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ende des Ersten Weltkriegs markierte für ganz Europa einen Neuanfang, besonders für die beiden Nachbarländer Polen und Deutschland. 'Welche Hand müsste nicht verdorren, die sich und uns in diese Fesseln legte?' Mit diesen Worten meißelte der Sozialdemokrat und damalige Ministerpräsident Philipp Scheidemann nach dem Ersten Weltkrieg seine Weigerung in Stein, den Versailler Vertrag zu unterzeichnen. Dieser Neuanfang wurde nun durch den Versailler Vertrag begründet, unterzeichnet am 28. Juni 1919. Er sollte die deutsch-polnischen Beziehungen für Jahrzehnte entscheidend prägen. Das deutsch-polnische Verhältnis nach 1918 ist ohne den Versailler Vertrag nicht zu verstehen; er legte den Grundstein für Wohl und Wehe beider Völker. Polen war für über 120 Jahre von der Landkarte Europas getilgt. In den drei polnischen Teilungen 1772, 1793 und 1795 teilten die drei Großmächte Preußen, Russland und Österreich Polen unter sich auf. Damit verlor Polen seinen Nationalstaat und jegliche staatliche Souveränität . Erst durch den Ersten Weltkrieg tat sich wieder eine Gelegenheit für die Gründung eines neuen polnischen Staates auf. Im Osten Europas standen sich Deutschland verbündet mit Österreich-Ungarn, sowie Russland verfeindet gegenüber. Die Front verlief vor allem auf ehemals polnischem Territorium. Dies führte dazu, dass die polnische Frage, also die Frage nach der Wiedergründung eines polnischen Staates, Gegenstand militärischer Überlegungen wurde. Zunächst wurde von deutscher Seite der Plan gefasst, mit Russland Frieden zu schließen und die vorkriegliche Aufteilung Polens beizubehalten. Als diese Hoffnung auf einen Friedensschluss zerstreut wurde und deutsche Truppen die russischen immer weiter zurückdrängen konnten, nämlich auf ehemals polnisches Territorium im russischen Teilungsgebiet, änderte sich die deutsche Sichtweise. Am 05. November 1916 riefen der deutsche und der österreichisch-ungarische Kaiser das 'Königreich Polen' aus, und zwar auf dem vormals zu Russland gehörenden Gebiet. Durch den Ausbruch der Februar-Revolution 1917 in Russland und das damit einhergehende russische Versprechen, Polen die Unabhängigkeit zu schenken, ergriff man auf deutscher Seite weitere Maßnahmen. So wurden der polnischen Regierung partielle Regierungskompetenzen zugesprochen. Erst die geplante Neuordnung Europas durch die alliierten Siegermächte barg für Polen die Hoffnung auf einen neuen Nationalstaat mit vollständiger Unabhängigkeit.

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