Möglichkeiten und Grenzen der Kontrolle des Nachlassgerichts über den Testamentsvollstrecker

Nonfiction, Reference & Language, Law, Civil Procedure
Cover of the book Möglichkeiten und Grenzen der Kontrolle des Nachlassgerichts über den Testamentsvollstrecker by Barbara Gewohn, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Barbara Gewohn ISBN: 9783640989300
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 22, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Barbara Gewohn
ISBN: 9783640989300
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 22, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Jura - Zivilprozessrecht, Note: '-', Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Vermögen, das deutsche Erblasser ihren Erben hinterlassen nimmt stetig zu und ist höher als je zuvor; wurden im Jahr 2000 noch ca.155 Milliarden DM vererbt, so werden bis zum Jahr 2020 schätzungsweise 2,6 Billionen ? vererbt werden. Diese Zahl macht verständlich, weshalb schon von einer 'Erbengeneration' gesprochen wird und ist Grund dafür, dass Testamentsvollstreckungen zunehmend größere Bedeutung erlangen. Es gibt eine Vielzahl von Motiven, die einen Erblasser dazu veranlassen können einen Testamentsvollstrecker zu bestimmen. Die wichtigste Rolle spielt dabei sicherlich die Überlegung des Erblasser, dass ein nicht geeigneter oder noch zu junger Erbe das Lebenswerk des Erblassers nicht fortführen kann, vor allem wenn es sich bei dem Nachlass um ein wirtschaftliches Unternehmen handelt, das zudem noch vor einem Gläubigerzugriff geschützt werden soll. Letztlich jedenfalls stellt das Institut der Testamentsvollstreckung für den Erblasser das bedeutsamste Mittel dar, um seinen letzten Willen tatsächlich durchzusetzen und Streitigkeiten unter seinen Erben zu lösen, da das deutsche Rechtssystem, wie kein anderes, dem Testamentsvollstrecker eine besonders große und lang dauernde Macht gewährt. Der Erbe ist nach der deutschen Rechtsordnung zwar der Gesamtrechtsnachfolger des Erblassers und wird somit neuer Eigentümer des hinterlassenen Vermögens, der Testamentsvollstrecker aber nimmt eine selbständige Position gegenüber dem Erben ein, er wird zum Besitzer des Nachlasses und verwaltet ihn. Der Erbe rückt damit in die Position eines lediglich mittelbaren Besitzers, der nicht berechtigt ist Verfügungen über die Nachlassgegenstände, die der Testamentsvollstreckung unterliegen, zu treffen; dies bleibt dem Testamentsvollstrecker vorbehalten. Besonders bemerkenswert ist, dass der Testamentsvollstrecker nach der deutschen Rechtsordnung bei seiner Tätigkeit nicht unter der Aufsicht des Nachlassgerichtes steht, während Vormund, Betreuer, Zwangsverwalter, Konkursverwalter und Nachlasspfleger immer unter der Aufsicht des bestellenden Gerichts stehen. Diese Machtfülle des Instituts der Testamentsvollstreckung hat dazu geführt, dass die Testamentsvollstrecker teilweise als die wahren Erben angesehen werden, denen die Erben passiv gegenüber stehen. Es wird kritisiert, dass die gesetzlichen Kontrollmöglichkeiten über den Testamentsvollstrecker unzureichend seien.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Jura - Zivilprozessrecht, Note: '-', Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Vermögen, das deutsche Erblasser ihren Erben hinterlassen nimmt stetig zu und ist höher als je zuvor; wurden im Jahr 2000 noch ca.155 Milliarden DM vererbt, so werden bis zum Jahr 2020 schätzungsweise 2,6 Billionen ? vererbt werden. Diese Zahl macht verständlich, weshalb schon von einer 'Erbengeneration' gesprochen wird und ist Grund dafür, dass Testamentsvollstreckungen zunehmend größere Bedeutung erlangen. Es gibt eine Vielzahl von Motiven, die einen Erblasser dazu veranlassen können einen Testamentsvollstrecker zu bestimmen. Die wichtigste Rolle spielt dabei sicherlich die Überlegung des Erblasser, dass ein nicht geeigneter oder noch zu junger Erbe das Lebenswerk des Erblassers nicht fortführen kann, vor allem wenn es sich bei dem Nachlass um ein wirtschaftliches Unternehmen handelt, das zudem noch vor einem Gläubigerzugriff geschützt werden soll. Letztlich jedenfalls stellt das Institut der Testamentsvollstreckung für den Erblasser das bedeutsamste Mittel dar, um seinen letzten Willen tatsächlich durchzusetzen und Streitigkeiten unter seinen Erben zu lösen, da das deutsche Rechtssystem, wie kein anderes, dem Testamentsvollstrecker eine besonders große und lang dauernde Macht gewährt. Der Erbe ist nach der deutschen Rechtsordnung zwar der Gesamtrechtsnachfolger des Erblassers und wird somit neuer Eigentümer des hinterlassenen Vermögens, der Testamentsvollstrecker aber nimmt eine selbständige Position gegenüber dem Erben ein, er wird zum Besitzer des Nachlasses und verwaltet ihn. Der Erbe rückt damit in die Position eines lediglich mittelbaren Besitzers, der nicht berechtigt ist Verfügungen über die Nachlassgegenstände, die der Testamentsvollstreckung unterliegen, zu treffen; dies bleibt dem Testamentsvollstrecker vorbehalten. Besonders bemerkenswert ist, dass der Testamentsvollstrecker nach der deutschen Rechtsordnung bei seiner Tätigkeit nicht unter der Aufsicht des Nachlassgerichtes steht, während Vormund, Betreuer, Zwangsverwalter, Konkursverwalter und Nachlasspfleger immer unter der Aufsicht des bestellenden Gerichts stehen. Diese Machtfülle des Instituts der Testamentsvollstreckung hat dazu geführt, dass die Testamentsvollstrecker teilweise als die wahren Erben angesehen werden, denen die Erben passiv gegenüber stehen. Es wird kritisiert, dass die gesetzlichen Kontrollmöglichkeiten über den Testamentsvollstrecker unzureichend seien.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Sonderpädagogische Ansprüche im Gemeinsamen Unterricht. Die Integration von Kindern mit geistiger Behinderung an allgemeinen Schulen by Barbara Gewohn
Cover of the book Entwicklung eines Kälteprozesses zur Nutzung der Exzessenthalpie beim Lösen von Salzen in Wasser by Barbara Gewohn
Cover of the book Kiew im Mittelalter by Barbara Gewohn
Cover of the book Verbrechensaufklärung im 87th Precinct - Ed McBains Serie von Polizeiromanen by Barbara Gewohn
Cover of the book Der Outsourcing-Prozess. Definition, Chancen und Relevanz der Dienstleisterauswahl beim Outsourcing by Barbara Gewohn
Cover of the book Unterrichtsstunde: Wie kommen die Nachrichten in die Zeitung? by Barbara Gewohn
Cover of the book Bismarck und die Frauen by Barbara Gewohn
Cover of the book Produkthaftung für Maschinenhersteller: Grundlagen, Auswirkungen und Maßnahmen by Barbara Gewohn
Cover of the book Das Hohelied als Verdichtung des Offenbarungsgeschehens in Franz Rosenzweigs Stern der Erlösung by Barbara Gewohn
Cover of the book Folgen von Transportmängeln bei Pauschalreisen by Barbara Gewohn
Cover of the book Textinterpretation von Pu?kins 'Cygany' (1824) by Barbara Gewohn
Cover of the book Hormone und Adipositas by Barbara Gewohn
Cover of the book Soziologie in der DDR by Barbara Gewohn
Cover of the book Musikalische Erwachsenenbildung: Erlernen eines Instruments im Erwachsenenalter by Barbara Gewohn
Cover of the book Regionale Umweltprobleme und Migration aus Sicht der ökonomischen Theorie by Barbara Gewohn
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy