Als im Jahre 66 v. Chr. die Truppen des Lucius Licinius Lucullus während des aus römischer Sicht erfolgreich verlaufenden Dritten Mithridatischen Krieges gegen ihren Feldherren aufbegehrten, was noch im gleichen Jahr zu dessen Abberufung und Ersatz durch Gnaeus Pompeius Magnus führte, richteten sie sich tatsächlich gegen einen Normbruch: Lucullus weigerte sich, seinen Truppen die übliche Zeit für Plünderungen zuzugestehen, um auf diese Weise die Zivilbevölkerung zu schonen. Diese Plünderungen waren für den häufig mittellosen römischen Legionär in der Regel aber die einzige Möglichkeit, nach der Militärdienstzeit nicht als Bettler dazustehen, sondern sich mit einem gewissen Vermögen eine Existenz aufzubauen. Lucullus musste in Folge seiner Verwaltungsreform in der Provinz Asia, die aus der gleichen Motivation heraus erfolgte, also die Zivilbevölkerung vor den skrupellosen römischen Steuerpächtern zu schützen, gleichzeitig mit einem enormen Einbruch seines politischen Einflusses in Rom fertig werden. Dass er seine politischen Ideale und damit verbunden auch seine Treue zur römischen Republik dennoch bis zum Beginn des ersten Triumvirats im Jahr 56 v. Chr. aufrecht erhielt, erscheint aus zwei Gründen erstaunlich. Zum einen war es zur damaligen Zeit schlicht unüblich, Unterlegene zu schonen, und eine Unterscheidung zwischen zivilen und militärischen Gefangenen wurde schon gar nicht vorgenommen. Zum anderen entstammte Lucullus zwar der Familie eines Konsuls und damit dem römischen Adel, konnte aber gerade in seiner Elterngeneration nicht auf ehrenwerte Vorfahren verweisen: Sein Vater wurde der Untreue überführt und verurteilt. Seine Mutter war zwar eine Tante von Sullas vorletzter Ehefrau, aber vor allem durch ihren unsteten Lebenswandel zu Bekanntheit gelangt. Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine Kurzbiographie des vor allem für seinen Geschmack bekannt gewordenen Feldherrn, die sich vor allem auf seine Beteiligung an der Schlussphase der Kriege gegen Mithridates konzentriert und dabei versucht, einen Charakter lebendiger zu gestalten, der in einer kurzen Zeit der römischen Geschichte öffentlich sehr präsent war - nur um anschließend außerhalb humanistischer Kreise praktisch nur noch für eine bekannte Süßspeise im kollektiven Gedächtnis zu verbleiben.
Als im Jahre 66 v. Chr. die Truppen des Lucius Licinius Lucullus während des aus römischer Sicht erfolgreich verlaufenden Dritten Mithridatischen Krieges gegen ihren Feldherren aufbegehrten, was noch im gleichen Jahr zu dessen Abberufung und Ersatz durch Gnaeus Pompeius Magnus führte, richteten sie sich tatsächlich gegen einen Normbruch: Lucullus weigerte sich, seinen Truppen die übliche Zeit für Plünderungen zuzugestehen, um auf diese Weise die Zivilbevölkerung zu schonen. Diese Plünderungen waren für den häufig mittellosen römischen Legionär in der Regel aber die einzige Möglichkeit, nach der Militärdienstzeit nicht als Bettler dazustehen, sondern sich mit einem gewissen Vermögen eine Existenz aufzubauen. Lucullus musste in Folge seiner Verwaltungsreform in der Provinz Asia, die aus der gleichen Motivation heraus erfolgte, also die Zivilbevölkerung vor den skrupellosen römischen Steuerpächtern zu schützen, gleichzeitig mit einem enormen Einbruch seines politischen Einflusses in Rom fertig werden. Dass er seine politischen Ideale und damit verbunden auch seine Treue zur römischen Republik dennoch bis zum Beginn des ersten Triumvirats im Jahr 56 v. Chr. aufrecht erhielt, erscheint aus zwei Gründen erstaunlich. Zum einen war es zur damaligen Zeit schlicht unüblich, Unterlegene zu schonen, und eine Unterscheidung zwischen zivilen und militärischen Gefangenen wurde schon gar nicht vorgenommen. Zum anderen entstammte Lucullus zwar der Familie eines Konsuls und damit dem römischen Adel, konnte aber gerade in seiner Elterngeneration nicht auf ehrenwerte Vorfahren verweisen: Sein Vater wurde der Untreue überführt und verurteilt. Seine Mutter war zwar eine Tante von Sullas vorletzter Ehefrau, aber vor allem durch ihren unsteten Lebenswandel zu Bekanntheit gelangt. Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine Kurzbiographie des vor allem für seinen Geschmack bekannt gewordenen Feldherrn, die sich vor allem auf seine Beteiligung an der Schlussphase der Kriege gegen Mithridates konzentriert und dabei versucht, einen Charakter lebendiger zu gestalten, der in einer kurzen Zeit der römischen Geschichte öffentlich sehr präsent war - nur um anschließend außerhalb humanistischer Kreise praktisch nur noch für eine bekannte Süßspeise im kollektiven Gedächtnis zu verbleiben.