Kants transzendentale Ästhetik: Ihre metaphysische und transzendentale Erörterung und die Konsequenzen für die Möglichkeit synthetischer Urteile apriori

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy, Modern
Cover of the book Kants transzendentale Ästhetik: Ihre metaphysische und transzendentale Erörterung und die Konsequenzen für die Möglichkeit synthetischer Urteile apriori by Sigrid Eckold, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Sigrid Eckold ISBN: 9783640998753
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 5, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Sigrid Eckold
ISBN: 9783640998753
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 5, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Phil. Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Die transzendentale Ästhetik der ersten Kritik ist eine Wissenschaft der Prinzipien der Sinnlichkeit oder Anschauung a priori. Sie untersucht deshalb nicht die Anschauung insgesamt, sondern nur ihre reinen Formen, Raum und Zeit als Quellen der Erkenntnis. Die These Kants ist, dass zur Anschauung und damit zur Sinnlichkeit erfahrungsfreie Elemente gehören. Ausgangspunkt der transzendentalen Ästhetik ist demzufolge, dass sich Erkenntnis im logischen, nicht im psychologischen Sinne, dem Zusammenwirken von zwei Erkenntnisstämmen verdankt: der Sinnlichkeit und dem Verstand. In der Anschauung wird Einzelnes in seiner bestimmten Form unmittelbar erfaßt und im Denken zu einer Erfahrung bzw. Erkenntnis verarbeitet. Um Einzelnes erfassen zu können, muss dieses als Gegenstand gegeben sein. Dies ist nur möglich durch die Rezeptivität der Sinnlichkeit, wodurch wir affiziert werden, d.h. Empfindungen haben wie einen bestimmten Geruch, eine bestimmte Farbe oder einen spezifischen Geschmack. Würde der Verstand als kombinatorisches Element fehlen, hätten wir keine konkreten Empfindungen, die sich benennen ließen, sondern lediglich unbestimmte, diffuse Wahrnehmungen. Der Verstand ist die Steuerungseinheit, die das Material bündelt und unter Begriffe bringt, welche uns Zusammenhänge ermöglicht und uns zu Aussagen über die Welt kommen läßt. Sinnlichkeit und Verstand sind in Kants Konzeption als Vermögen gleichberechtigt und wechselseitig aufeinander angewiesen. Diese Annahme von zwei menschlichen Erkenntnisstämmen begründet Kant nicht, aber er vermutet, dass sie 'vielleicht aus einer gemeinschaftlichen uns unbekannten Wurzel entspringen' (B29). Es liegt daher nicht in seiner Absicht, eine Letztbegründung der Erkenntnis zu leisten - der methodische Ort seiner Ausführungen ist die Vernunftkritik. In einer Synthese von Rationalismus und Empirismus lautet so auch Kants Grundsatz: 'Ohne Sinnlichkeit würde kein Gegenstand uns gegeben und ohne Verstand keiner gedacht werden. Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe blind'. (B76) Dieser Versuch einer Vermittlung zwischen den nach Kant aporetischen Positionen des Empirismus und des Rationalismus wirft Probleme auf, die dann im Deutschen Idealismus zu anderen Entwürfen führen, die über eine Kritik der Vernunft hinausführen sollen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Phil. Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Die transzendentale Ästhetik der ersten Kritik ist eine Wissenschaft der Prinzipien der Sinnlichkeit oder Anschauung a priori. Sie untersucht deshalb nicht die Anschauung insgesamt, sondern nur ihre reinen Formen, Raum und Zeit als Quellen der Erkenntnis. Die These Kants ist, dass zur Anschauung und damit zur Sinnlichkeit erfahrungsfreie Elemente gehören. Ausgangspunkt der transzendentalen Ästhetik ist demzufolge, dass sich Erkenntnis im logischen, nicht im psychologischen Sinne, dem Zusammenwirken von zwei Erkenntnisstämmen verdankt: der Sinnlichkeit und dem Verstand. In der Anschauung wird Einzelnes in seiner bestimmten Form unmittelbar erfaßt und im Denken zu einer Erfahrung bzw. Erkenntnis verarbeitet. Um Einzelnes erfassen zu können, muss dieses als Gegenstand gegeben sein. Dies ist nur möglich durch die Rezeptivität der Sinnlichkeit, wodurch wir affiziert werden, d.h. Empfindungen haben wie einen bestimmten Geruch, eine bestimmte Farbe oder einen spezifischen Geschmack. Würde der Verstand als kombinatorisches Element fehlen, hätten wir keine konkreten Empfindungen, die sich benennen ließen, sondern lediglich unbestimmte, diffuse Wahrnehmungen. Der Verstand ist die Steuerungseinheit, die das Material bündelt und unter Begriffe bringt, welche uns Zusammenhänge ermöglicht und uns zu Aussagen über die Welt kommen läßt. Sinnlichkeit und Verstand sind in Kants Konzeption als Vermögen gleichberechtigt und wechselseitig aufeinander angewiesen. Diese Annahme von zwei menschlichen Erkenntnisstämmen begründet Kant nicht, aber er vermutet, dass sie 'vielleicht aus einer gemeinschaftlichen uns unbekannten Wurzel entspringen' (B29). Es liegt daher nicht in seiner Absicht, eine Letztbegründung der Erkenntnis zu leisten - der methodische Ort seiner Ausführungen ist die Vernunftkritik. In einer Synthese von Rationalismus und Empirismus lautet so auch Kants Grundsatz: 'Ohne Sinnlichkeit würde kein Gegenstand uns gegeben und ohne Verstand keiner gedacht werden. Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe blind'. (B76) Dieser Versuch einer Vermittlung zwischen den nach Kant aporetischen Positionen des Empirismus und des Rationalismus wirft Probleme auf, die dann im Deutschen Idealismus zu anderen Entwürfen führen, die über eine Kritik der Vernunft hinausführen sollen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Discussing 'Acquisitions versus Greenfield foreign direct investments' by Sigrid Eckold
Cover of the book Ungleiche Professionalisierung. Milieuspezifisches pädagogisches Handeln? by Sigrid Eckold
Cover of the book Hugo von Hofmannsthal und sein 'Jedermann' by Sigrid Eckold
Cover of the book Die Bergpredigt - Ein Unterrichtsmodell by Sigrid Eckold
Cover of the book Hausarbeit zum Thema Medienkompetenz by Sigrid Eckold
Cover of the book Erstellung von Checklisten und Arbeitsanweisungen zur Planung und Errichtung von Photovoltaik-Anlagen incl. Wirtschaftlichkeitsberechnungen by Sigrid Eckold
Cover of the book Die Dialektik von Kind und Sache im Lehr- Lern-Kontext by Sigrid Eckold
Cover of the book Role of Nutritional Supplements in promoting Muscle Hypertrophy by Sigrid Eckold
Cover of the book Freier Welthandel durch GATT und WTO und die Herausbildung neuer Formen der wirtschaftlichen Integration von Staaten by Sigrid Eckold
Cover of the book Autoritarismus als eine Form abweichenden Verhaltens by Sigrid Eckold
Cover of the book Grenzen gewerkschaftlicher Mitgliederwerbung by Sigrid Eckold
Cover of the book Operations management in Dominos, Dubai by Sigrid Eckold
Cover of the book Das ambivalente Verhältnis von Nachhaltigkeit und Innovation by Sigrid Eckold
Cover of the book Validität der Organisationsaufstellung als Ergänzung zur Assessment-Center-Methode by Sigrid Eckold
Cover of the book Blind und sehend in einer Person by Sigrid Eckold
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy