Ivan der Schreckliche

Nonfiction, Reference & Language, Foreign Languages, Russian
Cover of the book Ivan der Schreckliche by Natalie Webbeler, GRIN Verlag
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Author: Natalie Webbeler ISBN: 9783638405843
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 4, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Natalie Webbeler
ISBN: 9783638405843
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 4, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 2,0, Universität Mannheim (Slavisches Institut), Veranstaltung: Kultur der Slaven im Mittelalter, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Von heute an werde ich sein, wie ihr mich nennt, zum Fürchten streng werde ich sein.' Ivan IV. Vassilevi? Groznyj ist den meisten von uns unter dem Namen Ivan der Schreckliche bekannt. Schaut man jedoch ins Wörterbuch und vergleicht den Beinamen, den das russische Volk seinem Herrscher gab, -groznyj-, so wird doch deutlich, dass die Übersetzung 'der Schreckliche' nicht das aussagt, was es aussagen sollte: eine zutreffendere Übersetzung wäre eher drohend, bedrohlich, streng, fürchterlich. -Groznaja opas'nost'- wird mit drohender Gefahr, -groza- mit Gewitter bzw. Schrecken übersetzt, veraltet steht es für ein strenges Gericht. Richtigerweise sollten wir nun groznyj in Anlehnung an -groza- verstehen, denn ein stürmisches und egozentrisches Temperament hatte er unabweisbar. Die westliche Übertragung des 'Schrecklichen' resultiert vielmehr aus Ivans Ruf, den er während seiner Herrschaft vor allem durch seine Feinde im Ausland erhielt; die Geschichtsschreibung hat ihn bis heute beibehalten. Ivan IV. war nicht von niedriger Intelligenz, er war gebildet sowie literarisch veranlagt; die Heilige Schrift muss er zu genüge studiert haben, da er Passagen dieser sogar in seinem Testamentsentwurf von 1572 aus dem Gedächtnis zitiert. Diese positiven Eigenschaften wurden jedoch von Jähzorn und Argwohn überschattet; zu seinem Lebensende litt er sogar unter Verfolgungswahn. Diese beiden Extremata lassen sein Bild in der Geschichte zwiespältig erscheinen. Trotz der zweifellos überwiegend negativen Eigenschaften sahen viele folgende Herrscher in ihm ihr Vorbild: so meinte Peter I., der erste russische Zar habe doch den Beinamen 'der Große' verdient: 'Ivan Vassilevi? ist mein Vorgänger und mein Muster. Ich habe ihn mir allzeit zum Modell meiner Regierung in Klugheit und Tapferkeit vorgestellt. Nur die dummen Köpfe, die die Umstände seiner Zeit, seine Nation und seine großen Verdienste für dieselbe nicht verstehen, nennen ihn einen Tyrannen.' Die folgende Arbeit soll aufzeigen, welche kulturellen und geschichtlichen Entwicklungen sowie Neuerungen Russland in der Regierungsperiode des Ivan IV. erfahren hat. Es richtet sich insbesondere an Studenten der Slavistik, Geschichte und Kulturwissenschaften sowie alle Interessierten.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 2,0, Universität Mannheim (Slavisches Institut), Veranstaltung: Kultur der Slaven im Mittelalter, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Von heute an werde ich sein, wie ihr mich nennt, zum Fürchten streng werde ich sein.' Ivan IV. Vassilevi? Groznyj ist den meisten von uns unter dem Namen Ivan der Schreckliche bekannt. Schaut man jedoch ins Wörterbuch und vergleicht den Beinamen, den das russische Volk seinem Herrscher gab, -groznyj-, so wird doch deutlich, dass die Übersetzung 'der Schreckliche' nicht das aussagt, was es aussagen sollte: eine zutreffendere Übersetzung wäre eher drohend, bedrohlich, streng, fürchterlich. -Groznaja opas'nost'- wird mit drohender Gefahr, -groza- mit Gewitter bzw. Schrecken übersetzt, veraltet steht es für ein strenges Gericht. Richtigerweise sollten wir nun groznyj in Anlehnung an -groza- verstehen, denn ein stürmisches und egozentrisches Temperament hatte er unabweisbar. Die westliche Übertragung des 'Schrecklichen' resultiert vielmehr aus Ivans Ruf, den er während seiner Herrschaft vor allem durch seine Feinde im Ausland erhielt; die Geschichtsschreibung hat ihn bis heute beibehalten. Ivan IV. war nicht von niedriger Intelligenz, er war gebildet sowie literarisch veranlagt; die Heilige Schrift muss er zu genüge studiert haben, da er Passagen dieser sogar in seinem Testamentsentwurf von 1572 aus dem Gedächtnis zitiert. Diese positiven Eigenschaften wurden jedoch von Jähzorn und Argwohn überschattet; zu seinem Lebensende litt er sogar unter Verfolgungswahn. Diese beiden Extremata lassen sein Bild in der Geschichte zwiespältig erscheinen. Trotz der zweifellos überwiegend negativen Eigenschaften sahen viele folgende Herrscher in ihm ihr Vorbild: so meinte Peter I., der erste russische Zar habe doch den Beinamen 'der Große' verdient: 'Ivan Vassilevi? ist mein Vorgänger und mein Muster. Ich habe ihn mir allzeit zum Modell meiner Regierung in Klugheit und Tapferkeit vorgestellt. Nur die dummen Köpfe, die die Umstände seiner Zeit, seine Nation und seine großen Verdienste für dieselbe nicht verstehen, nennen ihn einen Tyrannen.' Die folgende Arbeit soll aufzeigen, welche kulturellen und geschichtlichen Entwicklungen sowie Neuerungen Russland in der Regierungsperiode des Ivan IV. erfahren hat. Es richtet sich insbesondere an Studenten der Slavistik, Geschichte und Kulturwissenschaften sowie alle Interessierten.

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