Foucault liest Kant - Kritisches Ethos als Paradigma der Erwachsenenbildung

Kritisches Ethos als Paradigma der Erwachsenenbildung

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching
Cover of the book Foucault liest Kant - Kritisches Ethos als Paradigma der Erwachsenenbildung by Markus Riefling, GRIN Verlag
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Author: Markus Riefling ISBN: 9783638576390
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 4, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Markus Riefling
ISBN: 9783638576390
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 4, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Note: 1,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Veranstaltung: Paradigmen der Erwachsenenbildung, 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Aufklärung bezeichnet eine ideengeschichtliche Epoche in Europa [...], in der sich die Vernunft (Rationalität), ihr richtiger Gebrauch und vernunftbegründete Ordnungen als Maßstab menschlichen Strebens und wissenschaftlicher Forschung durchsetzen. Politisch-philosophisch begann sich das Ideal des rational handelnden Subjektes gegen die (auf Tradition und Autorität begründeten) alten Mächte durchzusetzen. Die Aufklärung stellt insofern den Beginn der Moderne dar.' Aufklärung wird in dem zitierten Abschnitt, wie auch in anderen historischen Darstellungen, als historische Epoche im 18. Jahrhundert dargestellt. Normalerweise werden Epochen erst nachträglich bestimmt. Bei dieser Epoche hat es sich anders verhalten: Kant bestimmt sie, noch während sie im Gange war: 'Leben wir jetzt in einem aufgeklärten Zeitalter? [...] Nein, aber wohl in einem Zeitalter der Aufklärung.' Aufklärung bezeichnet also einen bestimmten Zeitabschnitt, der durch spezifische Probleme und Fragen, wie Vernunft, Rationalität oder Auflehnung gegen Traditionen, ausgezeichnet war. Aufklärung hat jedoch noch eine andere Bedeutung, die sie fruchtbar macht für eine pädagogische Anbindung: 'Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit' (WAK 53), so die bekannte Definition Kants. Hier wird Aufklärung als ein Prozess des Menschen verstanden, sich aus seiner Unmündigkeit, also der Tatsache, nicht seinen eigenen Verstand zu gebrauchen, zu lösen. Aufklärung in diesem Sinne kann nie abgeschlossen sein, denn immer neue Generationen erblicken das Licht der Welt, die wiederum im Projekt der Aufklärung von vorne beginnen. Die Aufgabe der Pädagogik ist nun an der Aufklärung des Einzelnen mitzuwirken und sie zu ermöglichen. Daher beschreibt Aufklärung eine nie endende Aufgabe der Menschheit, die je neu und individuell erfüllt werden muss. In dieser Bestimmung hat der Aufklärungsaufsatz Kants nicht nur eine historische Bestimmung einer Epoche geliefert, sondern auch eine Haltung grundgelegt, die, gleich der Zeitspanne Ende des 18. Jahrhunderts, als Aufklärung bezeichnet wird.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Note: 1,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Veranstaltung: Paradigmen der Erwachsenenbildung, 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Aufklärung bezeichnet eine ideengeschichtliche Epoche in Europa [...], in der sich die Vernunft (Rationalität), ihr richtiger Gebrauch und vernunftbegründete Ordnungen als Maßstab menschlichen Strebens und wissenschaftlicher Forschung durchsetzen. Politisch-philosophisch begann sich das Ideal des rational handelnden Subjektes gegen die (auf Tradition und Autorität begründeten) alten Mächte durchzusetzen. Die Aufklärung stellt insofern den Beginn der Moderne dar.' Aufklärung wird in dem zitierten Abschnitt, wie auch in anderen historischen Darstellungen, als historische Epoche im 18. Jahrhundert dargestellt. Normalerweise werden Epochen erst nachträglich bestimmt. Bei dieser Epoche hat es sich anders verhalten: Kant bestimmt sie, noch während sie im Gange war: 'Leben wir jetzt in einem aufgeklärten Zeitalter? [...] Nein, aber wohl in einem Zeitalter der Aufklärung.' Aufklärung bezeichnet also einen bestimmten Zeitabschnitt, der durch spezifische Probleme und Fragen, wie Vernunft, Rationalität oder Auflehnung gegen Traditionen, ausgezeichnet war. Aufklärung hat jedoch noch eine andere Bedeutung, die sie fruchtbar macht für eine pädagogische Anbindung: 'Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit' (WAK 53), so die bekannte Definition Kants. Hier wird Aufklärung als ein Prozess des Menschen verstanden, sich aus seiner Unmündigkeit, also der Tatsache, nicht seinen eigenen Verstand zu gebrauchen, zu lösen. Aufklärung in diesem Sinne kann nie abgeschlossen sein, denn immer neue Generationen erblicken das Licht der Welt, die wiederum im Projekt der Aufklärung von vorne beginnen. Die Aufgabe der Pädagogik ist nun an der Aufklärung des Einzelnen mitzuwirken und sie zu ermöglichen. Daher beschreibt Aufklärung eine nie endende Aufgabe der Menschheit, die je neu und individuell erfüllt werden muss. In dieser Bestimmung hat der Aufklärungsaufsatz Kants nicht nur eine historische Bestimmung einer Epoche geliefert, sondern auch eine Haltung grundgelegt, die, gleich der Zeitspanne Ende des 18. Jahrhunderts, als Aufklärung bezeichnet wird.

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