Eine kurze Darstellung der Sandlerstudie von Dr. R. Girtler

Nonfiction, Health & Well Being, Psychology
Cover of the book Eine kurze Darstellung der Sandlerstudie von Dr. R. Girtler by Sonja Mayr-Stockinger, GRIN Verlag
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Author: Sonja Mayr-Stockinger ISBN: 9783638397346
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 14, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Sonja Mayr-Stockinger
ISBN: 9783638397346
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 14, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Psychologie - Allgemeine Psychologie, Note: 2, Universität Salzburg (Psychologie), Veranstaltung: Proseminar Hermeneutische Methoden, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Grundlage meiner Seminararbeit dient vor allem, die Sandlerstudie von Dr. Roland Girtler. Girtler hat für seine Untersuchung über die Obdachlosen Wiens, eine Methode angewendet, die unter Forscherkreisen nur sehr wenig angesehen ist und kaum angewendet wird, nämlich die der 'unstrukturierten teilnehmenden Beobachtung'. Girtler hat in seiner Studie versucht, die Lebenswelt der Wiener Sandler, der Großstadtvagabunden, von verschiedenen Blickwinkeln her zu beschreiben und zu analysieren. Für seine Studie war hauptsächlich nur der Sandler wichtig, der aktiv sein Leben zu meistern versucht und der sich soziale Tendenzen im Kontakt zu anderen Sandlern zurecht legt, um autonom überleben zu können. Für eine derartige Analyse ist es notwendig sich auf den Forschungsgegenstand einzulassen. Dieses Einlassen benötigt eine sehr hohe Sensibilität für den Gegenstand. Lamnek beschreibt dieses Einlassen folgendermaßen: 'Will man eine möglichst vorurteilsfreie Einstellung erreichen, so bedarf es einer erhöhten Sensibilität für die eigenen Gefühle, Wünsche und Einstellungen des Forschers. Wer z.B. aufgrund seiner eigenen Lebensgeschichte zu Mißtrauen und Vorsicht neigt und gewohnt ist, bei der Erreichung seiner Ziele indirekte Wege zu bevorzugen, die von anderen nicht so ohne weiteres erkennbar sind, wird vielleicht dazu neigen, auch seinen Forschungsobjekten derartige Strategien zu unterstellen; wer selbst materielle Belohnungen gering schätzt, kann leicht ihren Wert für andere Menschen unterschätzen usw. Ein gewisses Maß an Selbsterkenntnis und Selbstkritik scheint also unerläßlich, zumal individuelle Züge auch die Auswahl und Präferenz der Theorien beeinflussen. Eine grundsätzliche distanzierte Einstellung zu anderen Menschen verträgt sich z.B. leichter mit Lern- und Verhaltenstheorien oder Systemtheorien als mit der Humanistischen Psychologie.' (Lamnek, 1993, S. 66)

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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Psychologie - Allgemeine Psychologie, Note: 2, Universität Salzburg (Psychologie), Veranstaltung: Proseminar Hermeneutische Methoden, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Grundlage meiner Seminararbeit dient vor allem, die Sandlerstudie von Dr. Roland Girtler. Girtler hat für seine Untersuchung über die Obdachlosen Wiens, eine Methode angewendet, die unter Forscherkreisen nur sehr wenig angesehen ist und kaum angewendet wird, nämlich die der 'unstrukturierten teilnehmenden Beobachtung'. Girtler hat in seiner Studie versucht, die Lebenswelt der Wiener Sandler, der Großstadtvagabunden, von verschiedenen Blickwinkeln her zu beschreiben und zu analysieren. Für seine Studie war hauptsächlich nur der Sandler wichtig, der aktiv sein Leben zu meistern versucht und der sich soziale Tendenzen im Kontakt zu anderen Sandlern zurecht legt, um autonom überleben zu können. Für eine derartige Analyse ist es notwendig sich auf den Forschungsgegenstand einzulassen. Dieses Einlassen benötigt eine sehr hohe Sensibilität für den Gegenstand. Lamnek beschreibt dieses Einlassen folgendermaßen: 'Will man eine möglichst vorurteilsfreie Einstellung erreichen, so bedarf es einer erhöhten Sensibilität für die eigenen Gefühle, Wünsche und Einstellungen des Forschers. Wer z.B. aufgrund seiner eigenen Lebensgeschichte zu Mißtrauen und Vorsicht neigt und gewohnt ist, bei der Erreichung seiner Ziele indirekte Wege zu bevorzugen, die von anderen nicht so ohne weiteres erkennbar sind, wird vielleicht dazu neigen, auch seinen Forschungsobjekten derartige Strategien zu unterstellen; wer selbst materielle Belohnungen gering schätzt, kann leicht ihren Wert für andere Menschen unterschätzen usw. Ein gewisses Maß an Selbsterkenntnis und Selbstkritik scheint also unerläßlich, zumal individuelle Züge auch die Auswahl und Präferenz der Theorien beeinflussen. Eine grundsätzliche distanzierte Einstellung zu anderen Menschen verträgt sich z.B. leichter mit Lern- und Verhaltenstheorien oder Systemtheorien als mit der Humanistischen Psychologie.' (Lamnek, 1993, S. 66)

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