Die Sorben: Regionalismus und ethnische Identität im Mittelalter

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Die Sorben: Regionalismus und ethnische Identität im Mittelalter by Götz Kolle, GRIN Verlag
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Author: Götz Kolle ISBN: 9783638170543
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 10, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Götz Kolle
ISBN: 9783638170543
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 10, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: sehr gut, Humboldt-Universität zu Berlin (Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Hauptseminar: Regionalismus im spätmittelalterlichen Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Die sorbischen Stämme hatten bis zum Ende des Mittelalters wahrscheinlich nie selbst eine einheitliche 'Sorbische Identität', geschweige denn ein Bewußtsein für ein 'Sorbisches Land' . Was wir als 'Volk der Sorben' im Mittelalter greifen wollen stellt sich bei näherer Betrachtung als lockeres Bündel, sowohl miteinander verbundener, als auch voneinander unabhängiger Einzel- und Teilstämme heraus. Ich möchte mit dieser Arbeit deshalb untersuchen, in wie weit die sorbischen Stämme im Mittelalter überhaupt als Gruppe zu definieren sind. Waren sie denn je eine ethnische, sprachliche, kulturelle oder politische Einheit? Kann man sie also im Mittelalter schon als Ethnie, Volk oder Nation begreifen? Meine Antwort ist nein. Die in mittelalterlichen Quellen auftauchenden Bezeichnungen 'Sorben' oder 'Sorbenland', so meine These, beschreiben eine vorgestellte, durch Fremdzuschreibung konstruierte 'Ethnie', bzw. 'Regionalität'. Weder das Volk, noch der damit verbundene homogene Raum, lassen sich historisch für das Mittelalter nachweisen. Um dies zu belegen möchte ich nach einer kurzen Vorstellung der Sorben und der Beschreibung ihrer Herkunft zunächst die Wahrnehmung, Beschreibung und Bezeichnung durch die sie umgebenen Völker im Mittelalter darstellen. Es gilt im ersten Teil also den 'Mythos' von 'Sorbischen Volk' nachzuzeichnen, den es im weiteren Teil der Arbeit dann zu zerstören gilt. Folgende Leitfragen gliedern den Aufbau der Arbeit: 1.Lassen sie die 'Sorben' als ein Volk definieren? 2.Waren die 'Sorben' eine kulturelle, oder religiöse Gemeinschaft? 3.Gab es eine politisch -administrative oder rechtliche Einheit der 'Sorben'? 4.Existierte eine geschlossene 'Sorbische Region', oder ein als 'sorbisch' definierbares Territorium? Ich werde bei der Beantwortung dieser Fragen keine ereignisgeschichtliche Darstellung betreiben, also nicht die Geschichte der Sorben erzählen, sondern nur selektiv Elemente dieser Geschichte herausgreifen, um Antworten zu finden. Bevor ich meine Untersuchung auf die Sorben lenke, möchte ich eine kurze theoretische Vorbetrachtung zum Thema Regionalismus und der auf den Raum bezogenen Identität machen. Hier gilt es besonders die Eigenheiten dieser modernen Theoreme im Bezug auf das Mittelalter deutlich zu machen.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: sehr gut, Humboldt-Universität zu Berlin (Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Hauptseminar: Regionalismus im spätmittelalterlichen Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Die sorbischen Stämme hatten bis zum Ende des Mittelalters wahrscheinlich nie selbst eine einheitliche 'Sorbische Identität', geschweige denn ein Bewußtsein für ein 'Sorbisches Land' . Was wir als 'Volk der Sorben' im Mittelalter greifen wollen stellt sich bei näherer Betrachtung als lockeres Bündel, sowohl miteinander verbundener, als auch voneinander unabhängiger Einzel- und Teilstämme heraus. Ich möchte mit dieser Arbeit deshalb untersuchen, in wie weit die sorbischen Stämme im Mittelalter überhaupt als Gruppe zu definieren sind. Waren sie denn je eine ethnische, sprachliche, kulturelle oder politische Einheit? Kann man sie also im Mittelalter schon als Ethnie, Volk oder Nation begreifen? Meine Antwort ist nein. Die in mittelalterlichen Quellen auftauchenden Bezeichnungen 'Sorben' oder 'Sorbenland', so meine These, beschreiben eine vorgestellte, durch Fremdzuschreibung konstruierte 'Ethnie', bzw. 'Regionalität'. Weder das Volk, noch der damit verbundene homogene Raum, lassen sich historisch für das Mittelalter nachweisen. Um dies zu belegen möchte ich nach einer kurzen Vorstellung der Sorben und der Beschreibung ihrer Herkunft zunächst die Wahrnehmung, Beschreibung und Bezeichnung durch die sie umgebenen Völker im Mittelalter darstellen. Es gilt im ersten Teil also den 'Mythos' von 'Sorbischen Volk' nachzuzeichnen, den es im weiteren Teil der Arbeit dann zu zerstören gilt. Folgende Leitfragen gliedern den Aufbau der Arbeit: 1.Lassen sie die 'Sorben' als ein Volk definieren? 2.Waren die 'Sorben' eine kulturelle, oder religiöse Gemeinschaft? 3.Gab es eine politisch -administrative oder rechtliche Einheit der 'Sorben'? 4.Existierte eine geschlossene 'Sorbische Region', oder ein als 'sorbisch' definierbares Territorium? Ich werde bei der Beantwortung dieser Fragen keine ereignisgeschichtliche Darstellung betreiben, also nicht die Geschichte der Sorben erzählen, sondern nur selektiv Elemente dieser Geschichte herausgreifen, um Antworten zu finden. Bevor ich meine Untersuchung auf die Sorben lenke, möchte ich eine kurze theoretische Vorbetrachtung zum Thema Regionalismus und der auf den Raum bezogenen Identität machen. Hier gilt es besonders die Eigenheiten dieser modernen Theoreme im Bezug auf das Mittelalter deutlich zu machen.

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