Der Bildungsauftrag der Universitäten

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Administration
Cover of the book Der Bildungsauftrag der Universitäten by Carola Willner, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Carola Willner ISBN: 9783640416035
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 31, 2009
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Carola Willner
ISBN: 9783640416035
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 31, 2009
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 2,0, Leuphana Universität Lüneburg, Veranstaltung: Wissenschaft macht Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Bildungsauftrag von Universitäten hat sich im Laufe der Zeit ebenso entwickelt wie die Universitäten selbst In der Antike wurde die erste Vorform einer Universität von Platon gegründet. In einer Art College schlossen Schüler aus aller Welt sich in philosophischen Lebensgemeinschaften zusammen um gemeinsam Gedankengut auszutauschen. Ziel dieser Akademie war nicht primär das Fachwissen der Studierenden sondern das antike Ideal von Glück zu finden. Der Schüler sollte hier in einer passiven Rolle erst zuhören und sich ein eigenes kritisches Urteil bilden und später das Gehörte umsetzen und daraus lernen. Platon wollte vermitteln, dass das Denken aus Unterscheiden und Identifizierbarkeit besteht. Durch die philosophische Richtung dieser Form der Universität gewannen die Schüler die Fähigkeit über das Denken der einzelnen Persönlichkeiten zu reflektieren. Selbsterkenntnis wurde erlangt. Im Mittelalter wandelte sich die Bildungsidee der Universitäten. Die philosophischen Universitäten wandelten sich in Ausbildungsuniversitäten. Es galt nun, Schüler für bestehende Berufe wie z.B. den des Theologen, Juristen oder Mediziner auszubilden. Der Staat nutze also die Universitäten um Beamte auszubilden. Diese Form der Universitäten bestand bis in das 19. Jahrhundert hinein. Durch Wilhelm von Humboldts Gründung der Universität Berlin 1810 änderte sich erneut die universitäre Ausbildung. Sein Konzept einer wissenschaftlichen, akademischen Ausbildung verdrängte langsam die Universität aus dem Mittelalter. Der Kern der heutigen universitären Bildungsaufträge liegt noch immer im Gedankengut von Wilhelm von Humboldt. Hauptsäulen seines Konzepts waren die enge Verbindung von Forschung und Lehre, freie Wissenschaft und Persönlichkeitsentwicklung. Durch die französische Revolution inspiriert strebte auch Humboldt Freiheit für seine Universität an. Diese Freiheit ist die erste und unerlässliche Bedingung, eine Bildungseinrichtung nach dem aufklärenden Gedankengut zu erschaffen. Seine Universität sollte im Gegensatz zu den in Preußen herrschenden monarchisch konservativen Ideen stehen. Er wollte eine Bildung für ein menschenwürdiges Dasein schaffen und trotz staatlichen Forderungen und Auflagen die Forschung stark in die Lehre mit integrieren. Durch den Gebrauch von Vernunft sollte neben der Persönlichkeitsentwicklung auch Selbstbestimmung und Mündigkeit der Schüler hervorgebracht werden.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 2,0, Leuphana Universität Lüneburg, Veranstaltung: Wissenschaft macht Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Bildungsauftrag von Universitäten hat sich im Laufe der Zeit ebenso entwickelt wie die Universitäten selbst In der Antike wurde die erste Vorform einer Universität von Platon gegründet. In einer Art College schlossen Schüler aus aller Welt sich in philosophischen Lebensgemeinschaften zusammen um gemeinsam Gedankengut auszutauschen. Ziel dieser Akademie war nicht primär das Fachwissen der Studierenden sondern das antike Ideal von Glück zu finden. Der Schüler sollte hier in einer passiven Rolle erst zuhören und sich ein eigenes kritisches Urteil bilden und später das Gehörte umsetzen und daraus lernen. Platon wollte vermitteln, dass das Denken aus Unterscheiden und Identifizierbarkeit besteht. Durch die philosophische Richtung dieser Form der Universität gewannen die Schüler die Fähigkeit über das Denken der einzelnen Persönlichkeiten zu reflektieren. Selbsterkenntnis wurde erlangt. Im Mittelalter wandelte sich die Bildungsidee der Universitäten. Die philosophischen Universitäten wandelten sich in Ausbildungsuniversitäten. Es galt nun, Schüler für bestehende Berufe wie z.B. den des Theologen, Juristen oder Mediziner auszubilden. Der Staat nutze also die Universitäten um Beamte auszubilden. Diese Form der Universitäten bestand bis in das 19. Jahrhundert hinein. Durch Wilhelm von Humboldts Gründung der Universität Berlin 1810 änderte sich erneut die universitäre Ausbildung. Sein Konzept einer wissenschaftlichen, akademischen Ausbildung verdrängte langsam die Universität aus dem Mittelalter. Der Kern der heutigen universitären Bildungsaufträge liegt noch immer im Gedankengut von Wilhelm von Humboldt. Hauptsäulen seines Konzepts waren die enge Verbindung von Forschung und Lehre, freie Wissenschaft und Persönlichkeitsentwicklung. Durch die französische Revolution inspiriert strebte auch Humboldt Freiheit für seine Universität an. Diese Freiheit ist die erste und unerlässliche Bedingung, eine Bildungseinrichtung nach dem aufklärenden Gedankengut zu erschaffen. Seine Universität sollte im Gegensatz zu den in Preußen herrschenden monarchisch konservativen Ideen stehen. Er wollte eine Bildung für ein menschenwürdiges Dasein schaffen und trotz staatlichen Forderungen und Auflagen die Forschung stark in die Lehre mit integrieren. Durch den Gebrauch von Vernunft sollte neben der Persönlichkeitsentwicklung auch Selbstbestimmung und Mündigkeit der Schüler hervorgebracht werden.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Controlling von Innovationen by Carola Willner
Cover of the book Exit Decision of Multinationational Banks. The Case of HSBC Kazakhstan by Carola Willner
Cover of the book Portraitmalerei in Deutschland zwischen 1450 -1550 by Carola Willner
Cover of the book Kongenitale linksventrikuläre Aneurysmata und Divertikel. Eine Übersicht by Carola Willner
Cover of the book Power Politics in Marriage and Medical Attitudes in Charlotte Perkins Gilman's 'The Yellow Wallpaper' by Carola Willner
Cover of the book Schwierigkeiten im Bereich des schulischen Lernens bei Kindern nicht-deutscher Herkunft unter besonderer Berücksichtigung sozio-kultureller Faktoren by Carola Willner
Cover of the book Accents in the Historical Period Drama Television Series Downton Abbey, focusing on H-Dropping and T-Glottalisation by Carola Willner
Cover of the book 'Das Erdbeben in Chili' von Heinrich von Kleist. Ein Überblick by Carola Willner
Cover of the book Ein Vergleich zwischen Rousseaus Zivilreligion und Religion aus heutiger Sichtweise by Carola Willner
Cover of the book 'Kein Zutritt' - Rechtliche (Un)wirksamkeit der Stadionverbotspraxis des DFB by Carola Willner
Cover of the book Middle East Enigma. Managing Political and Economic Risks on the Ground by Carola Willner
Cover of the book IPv6 - Das neue Internetprotokoll by Carola Willner
Cover of the book Das Gilgamesch-Epos. Eine Zusammenfassung by Carola Willner
Cover of the book Aspekte solidarischer Ökonomie bei Ribeirinhos by Carola Willner
Cover of the book Erfolgssicherung und Erfolgskontrolle im Rahmen beruflicher Handlungskompetenz by Carola Willner
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy