Das Bundesverfassungsgericht im Konflikt zwischen Legislative und Judikative?

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, International, Foreign Legal Systems
Cover of the book Das Bundesverfassungsgericht im Konflikt zwischen Legislative und Judikative? by Till Martin Hogl, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Till Martin Hogl ISBN: 9783638353335
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 27, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Till Martin Hogl
ISBN: 9783638353335
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 27, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 2,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte des Bundesverfassungsgerichts ist stets mit dem Vorwurf von Grenzund Kompetenzüberschreitungen im politischen Bereich verbunden. Kritiker des Gerichts waren in nahezu jedem Jahrzehnt davon überzeugt, daß der verfassungsrichterliche Aktivismus überproportional zunehme und letztendlich die Gestaltungsfreiheit der Politik mehr und mehr beschneide. Gerade die Verlierer eines Rechtsstreites vor dem Bundesverfassungsgericht profilierten sich als scharfe Kritiker.1 Der Vorwurf als 'Ersatzgesetzgeber' oder sogar als 'Gegenregierung' aufzutreten, fällt mit einer gewissen Kontinuität in der kontroversen Debatte um das oberste deutsche Gericht.2 Maßgeblich kam diese Kritik zur Zeit der sozial - liberalen Koalition auf, in den Jahren 1976 bis 1982, mit den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zur Reform des § 218 StGB, der Kriegsdienstverweigerung oder auch der Hochschulpolitik. Mitte der neunziger Jahre keimte erneut massive Kritik auf. Es handelte sich dabei um die Entscheidungen zum Tucholsky Zitat 'Soldaten sind Mörder', dem Maastricht - Vertrag und erneut am § 218. In diesem Zusammenhang stellt sich also die Frage nach der 'Justizialisierung'3 von Politik, folglich die Wirkung auf den politischen Entscheidungsprozeß, inwieweit begrenzt das Bundesverfassungsgericht die Politik und in welchem Maße wird sie beeinflußt? Letztendlich bedeutet dies, daß die Kritik am Bundesverfassungsgericht sich in folgenden Punkten zusammenfassen lässt, das BVerfG begrenzt den Gestaltungsfreiraum der Politik entscheidend durch die Justizialisierung von Politik und die daraus resultierenden Einflüsse auf den Gesetzgebungsprozeß.4 Christine Landfried ging 1984 mit ihren empirischen Forschungen zum Thema 'Bundesverfassungsgericht und Gesetzgeber' explizit auf diese Fragen ein. [...] 1 vgl. Limbach, Jutta: Das Bundesverfassungsgericht im Grenzbereich von Recht und Politik, Freie Universität Berlin, 1998 2 vgl. u.a. Reutter, Werner: Das Bundesverfassungsgericht als Teil des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland, in: Verfassungspolitik und Verfassungswandel, Westdeutscher Verlag, Wiesbaden, 2001, S. 99; Scholz, Rupert in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 16, 1999, S.3 3 vgl. Landfried, Christine: Bundesverfassungsgericht und Gesetzgeber, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden, 1984 4 vgl. Landfried, Christine; Bundesverfassungsgericht und Gesetzgeber, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden, 1984, S. 69

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 2,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte des Bundesverfassungsgerichts ist stets mit dem Vorwurf von Grenzund Kompetenzüberschreitungen im politischen Bereich verbunden. Kritiker des Gerichts waren in nahezu jedem Jahrzehnt davon überzeugt, daß der verfassungsrichterliche Aktivismus überproportional zunehme und letztendlich die Gestaltungsfreiheit der Politik mehr und mehr beschneide. Gerade die Verlierer eines Rechtsstreites vor dem Bundesverfassungsgericht profilierten sich als scharfe Kritiker.1 Der Vorwurf als 'Ersatzgesetzgeber' oder sogar als 'Gegenregierung' aufzutreten, fällt mit einer gewissen Kontinuität in der kontroversen Debatte um das oberste deutsche Gericht.2 Maßgeblich kam diese Kritik zur Zeit der sozial - liberalen Koalition auf, in den Jahren 1976 bis 1982, mit den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zur Reform des § 218 StGB, der Kriegsdienstverweigerung oder auch der Hochschulpolitik. Mitte der neunziger Jahre keimte erneut massive Kritik auf. Es handelte sich dabei um die Entscheidungen zum Tucholsky Zitat 'Soldaten sind Mörder', dem Maastricht - Vertrag und erneut am § 218. In diesem Zusammenhang stellt sich also die Frage nach der 'Justizialisierung'3 von Politik, folglich die Wirkung auf den politischen Entscheidungsprozeß, inwieweit begrenzt das Bundesverfassungsgericht die Politik und in welchem Maße wird sie beeinflußt? Letztendlich bedeutet dies, daß die Kritik am Bundesverfassungsgericht sich in folgenden Punkten zusammenfassen lässt, das BVerfG begrenzt den Gestaltungsfreiraum der Politik entscheidend durch die Justizialisierung von Politik und die daraus resultierenden Einflüsse auf den Gesetzgebungsprozeß.4 Christine Landfried ging 1984 mit ihren empirischen Forschungen zum Thema 'Bundesverfassungsgericht und Gesetzgeber' explizit auf diese Fragen ein. [...] 1 vgl. Limbach, Jutta: Das Bundesverfassungsgericht im Grenzbereich von Recht und Politik, Freie Universität Berlin, 1998 2 vgl. u.a. Reutter, Werner: Das Bundesverfassungsgericht als Teil des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland, in: Verfassungspolitik und Verfassungswandel, Westdeutscher Verlag, Wiesbaden, 2001, S. 99; Scholz, Rupert in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 16, 1999, S.3 3 vgl. Landfried, Christine: Bundesverfassungsgericht und Gesetzgeber, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden, 1984 4 vgl. Landfried, Christine; Bundesverfassungsgericht und Gesetzgeber, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden, 1984, S. 69

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Vom Wert der Arbeit in Japan by Till Martin Hogl
Cover of the book Aristokraten oder Big Men - Eine Untersuchung über den gesellschaftlichen und politischen Charakter der basileis in Ilias und Odyssee by Till Martin Hogl
Cover of the book Problems of prototype theory by Till Martin Hogl
Cover of the book Der Wandel nationalstaatlichen Regierens im Kontext der Globalisierung by Till Martin Hogl
Cover of the book Die Bedeutung der Kostenrechnung. Welche Kosten und Leistungen gibt es im Dienstleistungsunternehmen? by Till Martin Hogl
Cover of the book Demokratie, Autokratie und Wirtschaftsentwicklung by Till Martin Hogl
Cover of the book Wirkungszusammenhänge zwischen absoluter Armut und dem Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern by Till Martin Hogl
Cover of the book Direktmarketing im Internet - Ausprägungen und Zielgruppen by Till Martin Hogl
Cover of the book Einfluss der Lernumgebung bei Mädchen in Deutschland. Geschlechtsspezifische Zusammenhänge zwischen mathematischem Selbstkonzept und Elaborationsstrategien by Till Martin Hogl
Cover of the book Durch das LGG zur Gleichstellung? by Till Martin Hogl
Cover of the book Chaos oder alles unter Kontrolle? - Mediennutzung von Jugendlichen im Wandel by Till Martin Hogl
Cover of the book Ontisches Beharren und existentielle Nichtidentität by Till Martin Hogl
Cover of the book Die verjüngten Alten - Entstehung, Bedürfnisse, Aktivitäten einer neuen Gesellschaftsgruppe by Till Martin Hogl
Cover of the book Das Zurückbehaltungsrecht des Werkbestellers by Till Martin Hogl
Cover of the book Weltmodell und Gottesbegriff bei Fichte. Allgüte, Allwissen und Allmacht by Till Martin Hogl
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy