Berufsverbote und politische Meinungsfreiheit der Lehrer zur Zeit des Radikalenerlasses

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Administration
Cover of the book Berufsverbote und politische Meinungsfreiheit der Lehrer zur Zeit des Radikalenerlasses by Reto Stein, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Reto Stein ISBN: 9783638197847
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 16, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Reto Stein
ISBN: 9783638197847
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 16, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: Gut, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Pädagogik), Veranstaltung: Hauptseminar: Von Fall zu Fall / Schulrecht für Lehrer, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Den Inhalt des Beschlusses darzustellen und ihn in Verbindung mit der damaligen Zeit zu setzen ist Aufgabe des ersten Kapitels. Das bis dahin praktizierte Verfahren, Bewerber für den öffentlichen Dienst nach der beamtenrechtlich festgeschriebenen 'Bestenauslese' zu betreiben, wodurch auch Mitglieder der DKP in den Staatsdienst aufgenommen wurden, wurde in Frage gestellt. Gerade Lehrer, denen Möglichkeiten zur politischen Beeinflussung der ihnen Schutzbefohlene unterstellt wurden, sollten gewissenhafter ausgesucht werden. Hierfür kam vor allem in Frage, was der Bewerber in der Zeit seines Studiums an politischer Betätigung gezeigt hatte, für welchen Verband er zu öffentlichen Ämtern kandidierte, welche Petitionen er unterschrieben hatte usw. Der Beschluss kann nicht isoliert betrachtet werden, er entstammt einer kritischen Phase der Geschichte der BRD und reiht sich ein in Maßnahmen die durch die Notstandsgesetzgebung begannen und in einen durch den Terrorismus in allen Bereichen des Lebens immer präsenter werdenden Staat enden. Gerade durch die vielen Herausforderungen an den Staat und darauf folgenden staatlichen Maßnahmen kann ein in dieser Arbeit notwendigerweise zu erstellender Abriss des Zeitgeschehens keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe. Es reicht aus, die Befürchtungen der Bevölkerungsmehrheit darzustellen. Um die staatliche Reaktion in Bezug auf die hauptsächliche Zielgruppe, die von Berufsverboten betroffenen linken Studierenden1, kritisch reflektieren zu können, müssen die Ziele der APO kurz benannt werden. Auch der Frage, wie viele 'Kommunisten' bereits im Staatsdienst gearbeitet haben, ob also Handlungsbedarf, wie von konservativer Seite propagiert, bestand, wird nachgegangen. Einen zweiten Teil bildet der Versuch zu klären, welche gesetzlichen Vorstellungen von Meinungsfreiheit bestanden, ob - und wenn ja - welche Einschränkungen im Rahmen der geltenden Gesetze getroffen werden durften. Der dritte Teil beleuchtet die politische Komponente. Gab es Unterschiede in der Behandlung von potentiellen Staatsfeinden durch die Parteien, vielleicht wegen unterschiedlicher Auffassungen über den linken Extremismus? Über Beispiele soll ein Einblick in den Alltag der Berufsverbotsverfahren gegeben werden, um abschließend im Fazit zu einer Beurteilung zu kommen, welche auch einen Ausblick in die Gegenwart gewährt. 1 In dieser Gruppe sind natürlich Unterschiede zu machen. Mitglieder der Jusos waren z.B. kaum betroffen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: Gut, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Pädagogik), Veranstaltung: Hauptseminar: Von Fall zu Fall / Schulrecht für Lehrer, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Den Inhalt des Beschlusses darzustellen und ihn in Verbindung mit der damaligen Zeit zu setzen ist Aufgabe des ersten Kapitels. Das bis dahin praktizierte Verfahren, Bewerber für den öffentlichen Dienst nach der beamtenrechtlich festgeschriebenen 'Bestenauslese' zu betreiben, wodurch auch Mitglieder der DKP in den Staatsdienst aufgenommen wurden, wurde in Frage gestellt. Gerade Lehrer, denen Möglichkeiten zur politischen Beeinflussung der ihnen Schutzbefohlene unterstellt wurden, sollten gewissenhafter ausgesucht werden. Hierfür kam vor allem in Frage, was der Bewerber in der Zeit seines Studiums an politischer Betätigung gezeigt hatte, für welchen Verband er zu öffentlichen Ämtern kandidierte, welche Petitionen er unterschrieben hatte usw. Der Beschluss kann nicht isoliert betrachtet werden, er entstammt einer kritischen Phase der Geschichte der BRD und reiht sich ein in Maßnahmen die durch die Notstandsgesetzgebung begannen und in einen durch den Terrorismus in allen Bereichen des Lebens immer präsenter werdenden Staat enden. Gerade durch die vielen Herausforderungen an den Staat und darauf folgenden staatlichen Maßnahmen kann ein in dieser Arbeit notwendigerweise zu erstellender Abriss des Zeitgeschehens keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe. Es reicht aus, die Befürchtungen der Bevölkerungsmehrheit darzustellen. Um die staatliche Reaktion in Bezug auf die hauptsächliche Zielgruppe, die von Berufsverboten betroffenen linken Studierenden1, kritisch reflektieren zu können, müssen die Ziele der APO kurz benannt werden. Auch der Frage, wie viele 'Kommunisten' bereits im Staatsdienst gearbeitet haben, ob also Handlungsbedarf, wie von konservativer Seite propagiert, bestand, wird nachgegangen. Einen zweiten Teil bildet der Versuch zu klären, welche gesetzlichen Vorstellungen von Meinungsfreiheit bestanden, ob - und wenn ja - welche Einschränkungen im Rahmen der geltenden Gesetze getroffen werden durften. Der dritte Teil beleuchtet die politische Komponente. Gab es Unterschiede in der Behandlung von potentiellen Staatsfeinden durch die Parteien, vielleicht wegen unterschiedlicher Auffassungen über den linken Extremismus? Über Beispiele soll ein Einblick in den Alltag der Berufsverbotsverfahren gegeben werden, um abschließend im Fazit zu einer Beurteilung zu kommen, welche auch einen Ausblick in die Gegenwart gewährt. 1 In dieser Gruppe sind natürlich Unterschiede zu machen. Mitglieder der Jusos waren z.B. kaum betroffen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die konfessionsverschiedene Ehe by Reto Stein
Cover of the book Bildungsprozesse durch Weblogs by Reto Stein
Cover of the book Die Bewegung des vierten Mai - Ablegung des Konfuzianismus, Neudefinierung Chinas Identität by Reto Stein
Cover of the book Die liechtensteinische Stiftung aus Sicht von in Österreich ansässigen Stifter und Begünstigten by Reto Stein
Cover of the book The Strategy of the Smartphone Industry. A Comparative Analysis of Apple, Sony and Xiaomi by Reto Stein
Cover of the book Faustlos. Ein pädagogisches Konzept by Reto Stein
Cover of the book Sales Forecasting by Reto Stein
Cover of the book Charisma in der Fundamentalismusstudie von Martin Riesebrodt by Reto Stein
Cover of the book Neue Sachlichkeit, Angestelltenkultur und Geschlecht by Reto Stein
Cover of the book Das Murren des Volkes - die Kundschaftererzählung in Num 13.14 by Reto Stein
Cover of the book Die Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt by Reto Stein
Cover of the book Die Theorien der 'weiblichen Moral' von Carol Gilligan by Reto Stein
Cover of the book Exil Hollywood - Deutsche in der Traumfabrik by Reto Stein
Cover of the book Lee Miller's War by Reto Stein
Cover of the book Die Frage nach der Notwendigkeit eines Stabilisators im internationalen System - Eine theoretische Analyse hegemonialer Stabilität by Reto Stein
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy