Zwischen Sympathetik und Technokratie. Aspekte von Magie und Technik im Denken Arnold Gehlens

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy
Cover of the book Zwischen Sympathetik und Technokratie. Aspekte von Magie und Technik im Denken Arnold Gehlens by Marcus Reiß, GRIN Verlag
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Author: Marcus Reiß ISBN: 9783638258159
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 2, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Marcus Reiß
ISBN: 9783638258159
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 2, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Philosophie), Veranstaltung: Grundbegriffe der philosophischen Anthropologie 2: Kultur, Sprache: Deutsch, Abstract: Manchesmal beängstigt und des öfteren fasziniert blicken wir auf jene Vielzahl technischer Konstrukte, die allein menschlicher Kreativität entstammen. Allzu bekannt und dennoch fremd, bieten sie uns gerade in ihren postmodernen Ausprägungen Bilder des Schreckens, der heimlichen Verzückung oder sie werden als notwendiges Übel stoisch hingenommen. Die Technik begleitet den Menschen seit jeher, hat Leben millionenfach zerstört und unzählige Male erhalten bzw. bereichert. Mögen die Abschätzungen ihrer Geltung variieren, eine Ambivalenz ihrer Vermögen bleibt bestehen. Auf diese Zweideutigkeit weist auch der Anthropologe Arnold Gehlen hin1, dessen Ausführungen dieser Arbeit ihr Gerüst verleihen werden. Sein überaus differenzierter Zugang zur Technik, der von kulturkritischen Tönen bestimmt wird, eröffnet sich über ihre Aspekte als Institution, die Verhaltensentlastungen ermöglicht, indem sie Aufgaben übernimmt, erleichtert oder einspart. Thema sollen auch jene negativen Implikationen technischer Prozesse sein, die bei Gehlen in der Behauptung von Erfahrungsschwund, Primitivisierung und Entsinnlichung münden. Als Superstruktur (siehe Kap. 4.3.) verstanden, zählt zur Technik auch die Wissenschaft bzw. ihr erkenntnistheoretisches fundamentum inconcussum, die neuzeitliche Rationalität. Letztere kann als ihren prominenten Vorläufer die Magie reklamieren, die rationalere Züge trägt, als gemeinhin angenommen werden könnte. Nach ersten Hinweisen und Bemerkungen zur Methodologie Gehlens fungiert eine Skizze seiner Auffassung des Menschen als eines Mängelwesens als Ausgangspunkt und Überleitung zu den darauf folgenden Umrissen seiner Handlungstheorie. Da der Mensch und dessen Leben je in Institutionen eingelassen ist und von ihnen begleitet bzw. gelenkt wird, enden die Voruntersuchungen mit knappen, ausgesuchten Exkursen zur Institutionentheorie des Deutschen und dem Versuch einer Sondierung der Bedeutung entlastenden Verhaltens für die menschliche Lebensführung. Anlass für die darauf folgenden Ausführungen über die Magie ist ein kurzer Abschnitt in 'Die Seele im technischen Zeitalter'. Dort wird sie in ein nahes Verhältnis gesetzt zur Technik und auf den Spuren dieser Beziehung wird es uns zunächst um den historischen Aspekt der Magie gehen: [...] 1 Zu den bekanntesten Schriften des Anthropologen, Philosophen und Sozialpsychologen zählen 'Der Mensch' (1940), 'Urmensch und Spätkultur' (1956) und auch 'Die Seele im technischen Zeitalter' (1957).

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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Philosophie), Veranstaltung: Grundbegriffe der philosophischen Anthropologie 2: Kultur, Sprache: Deutsch, Abstract: Manchesmal beängstigt und des öfteren fasziniert blicken wir auf jene Vielzahl technischer Konstrukte, die allein menschlicher Kreativität entstammen. Allzu bekannt und dennoch fremd, bieten sie uns gerade in ihren postmodernen Ausprägungen Bilder des Schreckens, der heimlichen Verzückung oder sie werden als notwendiges Übel stoisch hingenommen. Die Technik begleitet den Menschen seit jeher, hat Leben millionenfach zerstört und unzählige Male erhalten bzw. bereichert. Mögen die Abschätzungen ihrer Geltung variieren, eine Ambivalenz ihrer Vermögen bleibt bestehen. Auf diese Zweideutigkeit weist auch der Anthropologe Arnold Gehlen hin1, dessen Ausführungen dieser Arbeit ihr Gerüst verleihen werden. Sein überaus differenzierter Zugang zur Technik, der von kulturkritischen Tönen bestimmt wird, eröffnet sich über ihre Aspekte als Institution, die Verhaltensentlastungen ermöglicht, indem sie Aufgaben übernimmt, erleichtert oder einspart. Thema sollen auch jene negativen Implikationen technischer Prozesse sein, die bei Gehlen in der Behauptung von Erfahrungsschwund, Primitivisierung und Entsinnlichung münden. Als Superstruktur (siehe Kap. 4.3.) verstanden, zählt zur Technik auch die Wissenschaft bzw. ihr erkenntnistheoretisches fundamentum inconcussum, die neuzeitliche Rationalität. Letztere kann als ihren prominenten Vorläufer die Magie reklamieren, die rationalere Züge trägt, als gemeinhin angenommen werden könnte. Nach ersten Hinweisen und Bemerkungen zur Methodologie Gehlens fungiert eine Skizze seiner Auffassung des Menschen als eines Mängelwesens als Ausgangspunkt und Überleitung zu den darauf folgenden Umrissen seiner Handlungstheorie. Da der Mensch und dessen Leben je in Institutionen eingelassen ist und von ihnen begleitet bzw. gelenkt wird, enden die Voruntersuchungen mit knappen, ausgesuchten Exkursen zur Institutionentheorie des Deutschen und dem Versuch einer Sondierung der Bedeutung entlastenden Verhaltens für die menschliche Lebensführung. Anlass für die darauf folgenden Ausführungen über die Magie ist ein kurzer Abschnitt in 'Die Seele im technischen Zeitalter'. Dort wird sie in ein nahes Verhältnis gesetzt zur Technik und auf den Spuren dieser Beziehung wird es uns zunächst um den historischen Aspekt der Magie gehen: [...] 1 Zu den bekanntesten Schriften des Anthropologen, Philosophen und Sozialpsychologen zählen 'Der Mensch' (1940), 'Urmensch und Spätkultur' (1956) und auch 'Die Seele im technischen Zeitalter' (1957).

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