Author: | Erich Fromm | ISBN: | 9783959120746 |
Publisher: | Open Publishing | Publication: | August 13, 2015 |
Imprint: | Open Publishing | Language: | German |
Author: | Erich Fromm |
ISBN: | 9783959120746 |
Publisher: | Open Publishing |
Publication: | August 13, 2015 |
Imprint: | Open Publishing |
Language: | German |
Am 8. Februar 1979 lud der Erzbischof von Wien, Kardinal König, Erich Fromm zu einem Symposium führender Persönlichkeiten nach Rom ein. Thema war die Frage nach 'einem sinnvollen Modell des Menschen und seiner Grundwerte angesichts der gegenwärtigen Orientierungslosigkeit unserer Kultur und Zeit'. Fromms Beitrag trug den Titel 'Der Mensch - wer ist er wirklich?', allerdings verhinderten gesundheitliche Gründe seine Teilnahme. In einem Begleitbrief drückte er seine Sorge um den Menschen von heute so aus: 'Ich bin immer tiefer davon überzeugt, dass die Hoffnungslosigkeit des modernen Menschen die vielleicht größte Gefahr ist, die ihm droht, auch wenn er diese Hoffnungslosigkeit durch einen lärmenden Optimismus zu übertönen versucht. Ich komme in meiner professionellen Tätigkeit als Menschenbeobachter immer mehr zur festen Überzeugung, dass die Mehrzahl der heutigen Menschen das Bewusstsein von ihrer Freud- und Hoffnungslosigkeit verdrängen und sich mit der Arbeit und mit dem Vergnügen einen Ersatz zu schaffen versuchen - ein Versuch natürlich, der zum Fehlschlag verurteilt sein muss.'
Erich Fromm, Psychoanalytiker, Sozialpsychologe und Autor zahlreicher aufsehenerregender Werke, wurde 1900 in Frankfurt am Main geboren. Der promovierte Soziologe und praktizierende Psychoanalytiker widmete sich zeitlebens der Frage, was Menschen ähnlich denken, fühlen und handeln lässt. Er verband soziologisches und psychologisches Denken. Anfang der Dreißiger Jahre war er mit seinen Theorien zum autoritären Charakter der wichtigste Ideengeber der sogenannten 'Frankfurter Schule' um Max Horkheimer. 1934 emigrierte Fromm in die USA. Dort hatte er verschiedene Professuren inne und wurde 1941 mit seinem Buch 'Die Furcht vor der Freiheit' weltbekannt. Von 1950 bis 1973 lebte und lehrte er in Mexiko, von wo aus er nicht nur das Buch 'Die Kunst des Liebens' schrieb, sondern auch das Buch 'Wege aus einer kranken Gesellschaft'. Immer stärker nahm der humanistische Denker Fromm auf die Politik der Vereinigten Staaten Einfluss und engagierte sich in der Friedensbewegung. Die letzten sieben Jahre seines Lebens verbrachte er in Locarno in der Schweiz. Dort entstand das Buch 'Haben oder Sein'. In ihm resümierte Fromm seine Erkenntnisse über die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft. Am 18. März 1980 ist Fromm in Locarno gestorben.
Am 8. Februar 1979 lud der Erzbischof von Wien, Kardinal König, Erich Fromm zu einem Symposium führender Persönlichkeiten nach Rom ein. Thema war die Frage nach 'einem sinnvollen Modell des Menschen und seiner Grundwerte angesichts der gegenwärtigen Orientierungslosigkeit unserer Kultur und Zeit'. Fromms Beitrag trug den Titel 'Der Mensch - wer ist er wirklich?', allerdings verhinderten gesundheitliche Gründe seine Teilnahme. In einem Begleitbrief drückte er seine Sorge um den Menschen von heute so aus: 'Ich bin immer tiefer davon überzeugt, dass die Hoffnungslosigkeit des modernen Menschen die vielleicht größte Gefahr ist, die ihm droht, auch wenn er diese Hoffnungslosigkeit durch einen lärmenden Optimismus zu übertönen versucht. Ich komme in meiner professionellen Tätigkeit als Menschenbeobachter immer mehr zur festen Überzeugung, dass die Mehrzahl der heutigen Menschen das Bewusstsein von ihrer Freud- und Hoffnungslosigkeit verdrängen und sich mit der Arbeit und mit dem Vergnügen einen Ersatz zu schaffen versuchen - ein Versuch natürlich, der zum Fehlschlag verurteilt sein muss.'
Erich Fromm, Psychoanalytiker, Sozialpsychologe und Autor zahlreicher aufsehenerregender Werke, wurde 1900 in Frankfurt am Main geboren. Der promovierte Soziologe und praktizierende Psychoanalytiker widmete sich zeitlebens der Frage, was Menschen ähnlich denken, fühlen und handeln lässt. Er verband soziologisches und psychologisches Denken. Anfang der Dreißiger Jahre war er mit seinen Theorien zum autoritären Charakter der wichtigste Ideengeber der sogenannten 'Frankfurter Schule' um Max Horkheimer. 1934 emigrierte Fromm in die USA. Dort hatte er verschiedene Professuren inne und wurde 1941 mit seinem Buch 'Die Furcht vor der Freiheit' weltbekannt. Von 1950 bis 1973 lebte und lehrte er in Mexiko, von wo aus er nicht nur das Buch 'Die Kunst des Liebens' schrieb, sondern auch das Buch 'Wege aus einer kranken Gesellschaft'. Immer stärker nahm der humanistische Denker Fromm auf die Politik der Vereinigten Staaten Einfluss und engagierte sich in der Friedensbewegung. Die letzten sieben Jahre seines Lebens verbrachte er in Locarno in der Schweiz. Dort entstand das Buch 'Haben oder Sein'. In ihm resümierte Fromm seine Erkenntnisse über die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft. Am 18. März 1980 ist Fromm in Locarno gestorben.