Vorfahrt für die Bürgergesellschaft - Sozial ist, was Verantwortung schafft?

Essay zur Analyse der Zivilgesellschaft - ausgehend von einem Auszug des CDU-Grundsatzprogramms 2007

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science
Cover of the book Vorfahrt für die Bürgergesellschaft - Sozial ist, was Verantwortung schafft? by Christoph Gollasch, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Christoph Gollasch ISBN: 9783638067614
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 23, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Christoph Gollasch
ISBN: 9783638067614
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 23, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Das Geheimnis der Ordnung, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Obgleich ein nicht unerheblicher Teil der Bürgerschaft die zivile Gesellschaft, und somit kollektiv sich selbst, wohl als in gleichem Maße unabhängige wie potente Kraft im Staate neben Politik und Wirtschaft versteht, gleicht diese Vorstellung von Demokratie einem Anachronismus. Längst hat sich eine hybride Gemengelage verschiedenster Interessen, Machtkonstellationen und Menschenführungstechniken generiert, in der Grenzen porös, staatliche, wirtschaftliche sowie zivile Aspirationen undifferenzierbar werden. Unterm Kochdeckel der Globalisierung erwärmt sich nicht nur Mutter Erde, auch der zunehmende, traditional-familiäre Gesellschaftsbande zerstörende Individualismus erhitzt - befeuert durch einen beinahe unbegrenzten Pluralismus an Lebensmöglichkeiten - die Gemüter der politischen Elite Deutschlands. Soziale Sicherungssysteme verurteilt der demographische Wandel zum Scheitern. Der Umbau des Sozialstaats erscheint als unabwendbare Notwendigkeit, was dann Protest schafft, wenn der individuelle Wohlstand sinkt: 'Wo die Sozialkassen in Schwierigkeiten geraten, soll das freiwillige soziale Engagement helfen.' Doch ist die Intention zur, als Erfordernisses propagierten, Ausweitung einer selbstständigen Bürgergesellschaft nur jener ökonomischen Dimension geschuldet? Oder korrelieren nicht vielmehr Komponenten wie Politisierung, Identitätsstiftung oder Wertevermittlung als wichtige Bestandteile einer funktionierenden Zivilgesellschaft? Ziel des Essays ist es folglich - vor dem Hintergrund der chronologischen Genese und Wandlung der 'Zivilgesellschaft' - oben stehenden Auszug aus dem CDU-Grundsatzprogramm kritisch zu analysieren, widersinnige Ambiguität zu eruieren und den Fokus schließlich auf neue Formen der modernen Menschenführung zu richten, welche sich des Potenzials der zivilgesellschaftlichen Komponenten bedient. Die auf den ersten Blick augenscheinliche Paradoxie der Förderung bzw. Forderung eines Milieus, welches eine derart gewaltige - man erinnere sich der polnischen Gewerkschaft Solidarno??; generell der nach Freiheit strebenden BürgerInnen des ehemaligen Ostblocks - oppositionelle Kraft in sich birgt, wird sich somit relativieren. Und generell gilt es zu hinterfragen: 'Immer dann, wenn Begriffe der politischen Philosophie [Anm.: Zivilgesellschaft] in den wohlfeilen Gebrauch der Alltagssprache übergehen, ist Vorsicht geboten. (...) Der umworbene Begriff droht, seine inhaltliche Substanz zu verlieren.'

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Das Geheimnis der Ordnung, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Obgleich ein nicht unerheblicher Teil der Bürgerschaft die zivile Gesellschaft, und somit kollektiv sich selbst, wohl als in gleichem Maße unabhängige wie potente Kraft im Staate neben Politik und Wirtschaft versteht, gleicht diese Vorstellung von Demokratie einem Anachronismus. Längst hat sich eine hybride Gemengelage verschiedenster Interessen, Machtkonstellationen und Menschenführungstechniken generiert, in der Grenzen porös, staatliche, wirtschaftliche sowie zivile Aspirationen undifferenzierbar werden. Unterm Kochdeckel der Globalisierung erwärmt sich nicht nur Mutter Erde, auch der zunehmende, traditional-familiäre Gesellschaftsbande zerstörende Individualismus erhitzt - befeuert durch einen beinahe unbegrenzten Pluralismus an Lebensmöglichkeiten - die Gemüter der politischen Elite Deutschlands. Soziale Sicherungssysteme verurteilt der demographische Wandel zum Scheitern. Der Umbau des Sozialstaats erscheint als unabwendbare Notwendigkeit, was dann Protest schafft, wenn der individuelle Wohlstand sinkt: 'Wo die Sozialkassen in Schwierigkeiten geraten, soll das freiwillige soziale Engagement helfen.' Doch ist die Intention zur, als Erfordernisses propagierten, Ausweitung einer selbstständigen Bürgergesellschaft nur jener ökonomischen Dimension geschuldet? Oder korrelieren nicht vielmehr Komponenten wie Politisierung, Identitätsstiftung oder Wertevermittlung als wichtige Bestandteile einer funktionierenden Zivilgesellschaft? Ziel des Essays ist es folglich - vor dem Hintergrund der chronologischen Genese und Wandlung der 'Zivilgesellschaft' - oben stehenden Auszug aus dem CDU-Grundsatzprogramm kritisch zu analysieren, widersinnige Ambiguität zu eruieren und den Fokus schließlich auf neue Formen der modernen Menschenführung zu richten, welche sich des Potenzials der zivilgesellschaftlichen Komponenten bedient. Die auf den ersten Blick augenscheinliche Paradoxie der Förderung bzw. Forderung eines Milieus, welches eine derart gewaltige - man erinnere sich der polnischen Gewerkschaft Solidarno??; generell der nach Freiheit strebenden BürgerInnen des ehemaligen Ostblocks - oppositionelle Kraft in sich birgt, wird sich somit relativieren. Und generell gilt es zu hinterfragen: 'Immer dann, wenn Begriffe der politischen Philosophie [Anm.: Zivilgesellschaft] in den wohlfeilen Gebrauch der Alltagssprache übergehen, ist Vorsicht geboten. (...) Der umworbene Begriff droht, seine inhaltliche Substanz zu verlieren.'

More books from GRIN Verlag

Cover of the book 'Nutzen und Bedeutung von Kräutern' als Thema einer Unterrichtsstunde in der Klassenstufe 4 by Christoph Gollasch
Cover of the book Die Bedeutung von Schlüsselkompetenzen für professionelles Handeln in der Sozialen Arbeit. by Christoph Gollasch
Cover of the book Michelangelo Merisi - Isaaks Opferung by Christoph Gollasch
Cover of the book Der Begriff des Individuums in Antike und Moderne: Der Atomismus bei Lukrez (De rerum natura, Buch 1) by Christoph Gollasch
Cover of the book Prozessüberwachung mit Körperschall in der Zerspanung by Christoph Gollasch
Cover of the book Modelllernen und Medienwirkungen auf aggressives Verhalten by Christoph Gollasch
Cover of the book Barbarossa und die römische Kommunalbewegung by Christoph Gollasch
Cover of the book Bildung und Erziehung in der Rechtfertigungsdiskussion zum ´Menschsein´ - eine Chance oder Gefahr für schwerstbehinderte Menschen? by Christoph Gollasch
Cover of the book Die Rolle der 'Global Players' in der Globalisierung by Christoph Gollasch
Cover of the book Quantitative Abschätzung zum sogenannten 'Leakage-Problem' in der Klimapolitik by Christoph Gollasch
Cover of the book Rhetorik in Platons 'Gorgias'. Zum Verhältnis von Theorie und Praxis in der Antike by Christoph Gollasch
Cover of the book Gewohnheitsrecht in Albanien: Rolle und Herkunft des Kanun by Christoph Gollasch
Cover of the book Der Wandel von Männlichkeit im Ersten Weltkrieg by Christoph Gollasch
Cover of the book Herstellung eines Convenience-Obstsalates (Unterweisung Einzelhandelskaufmann / -kauffrau) by Christoph Gollasch
Cover of the book Meditation im Hina- und Mahayana-Buddhismus by Christoph Gollasch
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy