Sexarbeit in Österreich - Mögliche Entwicklungen der Prostitution im arbeitsrechtlichen Kontext

Nonfiction, Reference & Language, Law, Labour & Employment
Cover of the book Sexarbeit in Österreich - Mögliche Entwicklungen der Prostitution im arbeitsrechtlichen Kontext by Bernhard Pichler, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Bernhard Pichler ISBN: 9783656370451
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 11, 2013
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Bernhard Pichler
ISBN: 9783656370451
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 11, 2013
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Arbeitsrecht, Note: 2, Universität Wien (Arbeits- und Sozialrechtsinstitut), Sprache: Deutsch, Abstract: Dass man unter Prostitution das älteste Gewerbe der Welt versteht, ist allseits bekannt. Abhängig von sich ständig verändernden moralischen Vorstellungen der Gesellschaft genießt dieses 'Gewerbe' mal mehr mal weniger Akzeptanz. Um denkbare Entwicklungen der Prostitution in Österreich in einem arbeitsrechtlichen Kontext eruieren zu können, ist es erforderlich, einen rechtlichen Graubereich ans Licht zu führen, der bis dato im Dunkeln lag. Dabei stellt sich die Frage, ob eine Anerkennung der Prostitution als (Sex-)Arbeit, dh als legale und sozial gebilligte Möglichkeit, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, eine reale Verbesserung der Lebenssituation der Prostituierten mit sich bringen könnte. Dies setzt jedoch die Unterscheidung zwischen der (verbotenen) erzwungenen und der (geduldeten) freiwilligen Prostitution voraus, welche, gemessen an den verschiedenen Zielsetzungen und Regelungskonzepten, nicht in allen europäischen Staaten getroffen wird. In Deutschland trat am 01.01.2002 das deutsche Prostitutionsgesetz (dProstG) in Kraft, welches die rechtliche Gleichstellung von 'SexarbeiterInnen' am Arbeitsmarkt und deren sozialversicherungsrechtliche Absicherung zum Ziel hatte. Damit vollzog Deutschland zwei Jahre nach den Niederlanden einen Paradigmenwechsel, der die Frauen nicht mehr vor der Prostitution bewahren, sondern vielmehr ihren Schutz in der Prostitution gewährleisten sollte. Ein Rechtsvergleich zwischen Österreich und Deutschland bietet sich nicht nur aufgrund kultureller Nähe und rechtspolitischer Ähnlichkeit an, sondern auch angesichts der vergleichbaren prostitutionsspezifischen Ausgangssituation, wie sie sich derzeit in Österreich darstellt. Dennoch ist Vorsicht geboten, da bei tiefergehender Betrachtung erhebliche Diskrepanzen zwischen den entsprechenden Regelungen erkennbar werden. Wie eingangs erwähnt, ist es in einem arbeitsrechtlichen Kontext erforderlich, zwischen verbotenen und geduldeten Formen der Prostitution zu unterscheiden. Nichtsdestotrotz bietet sowohl das deutsche als auch das österreichische Strafrecht wichtige Anhaltspunkte dafür, wo die Grenze zwischen der zu legalisierenden, freiwilligen (in einem zukünftigen, arbeitsrechtlichen Sinn) und der verbotenen, strafrechtlich zu ahndenden Prostitutionsausübung zu ziehen ist.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Arbeitsrecht, Note: 2, Universität Wien (Arbeits- und Sozialrechtsinstitut), Sprache: Deutsch, Abstract: Dass man unter Prostitution das älteste Gewerbe der Welt versteht, ist allseits bekannt. Abhängig von sich ständig verändernden moralischen Vorstellungen der Gesellschaft genießt dieses 'Gewerbe' mal mehr mal weniger Akzeptanz. Um denkbare Entwicklungen der Prostitution in Österreich in einem arbeitsrechtlichen Kontext eruieren zu können, ist es erforderlich, einen rechtlichen Graubereich ans Licht zu führen, der bis dato im Dunkeln lag. Dabei stellt sich die Frage, ob eine Anerkennung der Prostitution als (Sex-)Arbeit, dh als legale und sozial gebilligte Möglichkeit, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, eine reale Verbesserung der Lebenssituation der Prostituierten mit sich bringen könnte. Dies setzt jedoch die Unterscheidung zwischen der (verbotenen) erzwungenen und der (geduldeten) freiwilligen Prostitution voraus, welche, gemessen an den verschiedenen Zielsetzungen und Regelungskonzepten, nicht in allen europäischen Staaten getroffen wird. In Deutschland trat am 01.01.2002 das deutsche Prostitutionsgesetz (dProstG) in Kraft, welches die rechtliche Gleichstellung von 'SexarbeiterInnen' am Arbeitsmarkt und deren sozialversicherungsrechtliche Absicherung zum Ziel hatte. Damit vollzog Deutschland zwei Jahre nach den Niederlanden einen Paradigmenwechsel, der die Frauen nicht mehr vor der Prostitution bewahren, sondern vielmehr ihren Schutz in der Prostitution gewährleisten sollte. Ein Rechtsvergleich zwischen Österreich und Deutschland bietet sich nicht nur aufgrund kultureller Nähe und rechtspolitischer Ähnlichkeit an, sondern auch angesichts der vergleichbaren prostitutionsspezifischen Ausgangssituation, wie sie sich derzeit in Österreich darstellt. Dennoch ist Vorsicht geboten, da bei tiefergehender Betrachtung erhebliche Diskrepanzen zwischen den entsprechenden Regelungen erkennbar werden. Wie eingangs erwähnt, ist es in einem arbeitsrechtlichen Kontext erforderlich, zwischen verbotenen und geduldeten Formen der Prostitution zu unterscheiden. Nichtsdestotrotz bietet sowohl das deutsche als auch das österreichische Strafrecht wichtige Anhaltspunkte dafür, wo die Grenze zwischen der zu legalisierenden, freiwilligen (in einem zukünftigen, arbeitsrechtlichen Sinn) und der verbotenen, strafrechtlich zu ahndenden Prostitutionsausübung zu ziehen ist.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Analyse von 'Lesen durch Schreiben' von Jürgen Reichen by Bernhard Pichler
Cover of the book Internationaler Terrorismus in der globalisierten Welt by Bernhard Pichler
Cover of the book What role do Indonesian women play in household decision making? An assessment of Amartya Sen's cooperative-conflict model by Bernhard Pichler
Cover of the book Arbeitszeugnisse - Ein Qualitätsmerkmal? by Bernhard Pichler
Cover of the book Europarechtliche Vorgaben hinsichtlich der Altersdiskriminierung by Bernhard Pichler
Cover of the book Theoretische Grundlagen der ADHS-Symptomatik by Bernhard Pichler
Cover of the book 'The Corrections' by Jonathan Franzen: Character Analysis by Bernhard Pichler
Cover of the book Social Conventions and Courtship in the 18th Century. Challenges for Independence and Genuine Love Displayed in Jane Austen's 'Pride and Prejudice' by Bernhard Pichler
Cover of the book Mobbing. Kostenfaktor für das Unternehmen? by Bernhard Pichler
Cover of the book Bedeutung der Produktpiraterie auf Forschung und Entwicklung (Stand 2006) by Bernhard Pichler
Cover of the book Verfassungsrechtliche Beurteilung von Benettons Schockwerbung by Bernhard Pichler
Cover of the book Ethnisch-nationalistischer Terrorismus in Europa - Ziele und Ergebnisse des Handelns der ETA by Bernhard Pichler
Cover of the book The Performances of Sustainable Environmental Development Projects (Mangrove Plantation) in Puerto Princesa City, Palawan-Philippines by Bernhard Pichler
Cover of the book Wie mächtig sind Männer wirklich? - Die Auswirkungen evolutionär-biologischer Machtverhältnisse zur Entstehung kultur-soziologischer Muss-Stereotypen by Bernhard Pichler
Cover of the book Die Oper zwischen Staat und Markt - Eine Betrachtung der Berliner Opernkrise by Bernhard Pichler
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy