Author: | Stefan Schweizer | ISBN: | 9783640104420 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | July 15, 2008 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Stefan Schweizer |
ISBN: | 9783640104420 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | July 15, 2008 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , - Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Defizite und damit verbundenen Probleme von Epocheneinteilungen in Literaturgeschichten sind hinlänglich bekannt und thematisiert worden. Beispielsweise wird Epochenkonzepten das prädestinierte Manko einer spezifischen Historisierung1 vorgehalten, in denen die polyfaktoriellen und -kontextualen epochenspezifischen Einflussfaktoren nicht ausreichend gewürdigt werden. Heute versteht man allgemein die Epochenbegriffe als kritisch-heuristisch2 bzw. man schreibt ihnen hinsichtlich ihrer Funktionalität eine kritische und heuristische Funktionsleistung zu. Primäres Verdienst eines dergestalt verstandenen Epochenbegriffs sind Klassifizierungs- und Systematisierungseffekte, die kategoriale Differenzierungen innerhalb der Literaturgeschichte und somit Zugehörigkeitsdistinktionen ermöglichen, die dann häufig als Diskussionsgrundlage für spezifische Themenbereiche dienen.3 Diese Diskussionsgrundlage bildet häufig die Basis für Fragestellungen einschlägiger Monografien. Da die neue Theorienvielfalt in der neueren Literaturgeschichte auch eine Art Paradigmenwechsel4 dahingehend ermöglicht hat, Literaturgeschichte5 in ihrem Verhältnis zum allgemeinen Prozess der Geschichte zu betrachten6 empfiehlt sich beispielsweise eine kritische Reflexion der sozialgeschichtlichen Implikate des Realismus. Fokussiert werden dabei gesamtgesellschaftliche, aber auch subsystemische - hierbei vor allem genuin politische - Entwicklungen. Dabei ist von einem Zusammenhang von Komplexität und Systemdifferenzierung auszugehen, wobei der Grad und die Form der Systemdifferenzierung des Gesellschaftssystems als erklärende Variablen das Explanans der Gesellschaftsstruktur bedingen.7 In einem weiteren Schritt wird versucht, die sich aus (gesamt-) realistische Programmatik mit ihren relevantesten Axiomen darzustellen. Hierbei gilt, dass die Wissenschaft und Kunst als soziale gesellschaftliche Teilsysteme sich selektiv verhalten 'zu derjenigen Selektivität, mit der ihre Objektsysteme sich auf je ihre Umwelt ... (wieder die Kunst, S.S.) einstellen.
Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , - Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Defizite und damit verbundenen Probleme von Epocheneinteilungen in Literaturgeschichten sind hinlänglich bekannt und thematisiert worden. Beispielsweise wird Epochenkonzepten das prädestinierte Manko einer spezifischen Historisierung1 vorgehalten, in denen die polyfaktoriellen und -kontextualen epochenspezifischen Einflussfaktoren nicht ausreichend gewürdigt werden. Heute versteht man allgemein die Epochenbegriffe als kritisch-heuristisch2 bzw. man schreibt ihnen hinsichtlich ihrer Funktionalität eine kritische und heuristische Funktionsleistung zu. Primäres Verdienst eines dergestalt verstandenen Epochenbegriffs sind Klassifizierungs- und Systematisierungseffekte, die kategoriale Differenzierungen innerhalb der Literaturgeschichte und somit Zugehörigkeitsdistinktionen ermöglichen, die dann häufig als Diskussionsgrundlage für spezifische Themenbereiche dienen.3 Diese Diskussionsgrundlage bildet häufig die Basis für Fragestellungen einschlägiger Monografien. Da die neue Theorienvielfalt in der neueren Literaturgeschichte auch eine Art Paradigmenwechsel4 dahingehend ermöglicht hat, Literaturgeschichte5 in ihrem Verhältnis zum allgemeinen Prozess der Geschichte zu betrachten6 empfiehlt sich beispielsweise eine kritische Reflexion der sozialgeschichtlichen Implikate des Realismus. Fokussiert werden dabei gesamtgesellschaftliche, aber auch subsystemische - hierbei vor allem genuin politische - Entwicklungen. Dabei ist von einem Zusammenhang von Komplexität und Systemdifferenzierung auszugehen, wobei der Grad und die Form der Systemdifferenzierung des Gesellschaftssystems als erklärende Variablen das Explanans der Gesellschaftsstruktur bedingen.7 In einem weiteren Schritt wird versucht, die sich aus (gesamt-) realistische Programmatik mit ihren relevantesten Axiomen darzustellen. Hierbei gilt, dass die Wissenschaft und Kunst als soziale gesellschaftliche Teilsysteme sich selektiv verhalten 'zu derjenigen Selektivität, mit der ihre Objektsysteme sich auf je ihre Umwelt ... (wieder die Kunst, S.S.) einstellen.