Körperscham und Ekel. Wesentlich menschliche Gefühle und ihre Schutzfunktion

Wesentlich menschliche Gefühle

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy
Cover of the book Körperscham und Ekel. Wesentlich menschliche Gefühle und ihre Schutzfunktion by Christine Pernlochner-Kügler, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Christine Pernlochner-Kügler ISBN: 9783640675807
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 4, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Christine Pernlochner-Kügler
ISBN: 9783640675807
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 4, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 1,00, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Institut für Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Fürze, Fäkalien, Schweiß, Sekrete, Spucke, Ausscheidungsorgane ... vor diesen Dingen ekeln wir uns, und gleichzeitig sind es jene Substanzen und Körperzonen, für die wir uns besonders schämen. Auch wenn Scham und Ekel äußerst unangenehm sind, haben sie doch wichtige Funktionen: Sie schützen uns und sind wesentlich menschliche Gefühle, ohne die vernünftiges und moralisches Handeln unmöglich wären. Menschen, die professionell mit Körpern arbeiten, machen es sich häufig zum Ziel, Scham- und Ekelgefühle loszuwerden. Dass dies unmöglich ist und auch sehr unvernünftig wäre, soll dieses Buch zeigen. Auch wenn Scham und Ekel äußerst unangenehme Gefühle sind - sie haben eine wichtige Funktion: Sie zeigen uns Grenzbereiche an, die nicht überschritten werden dürfen, sie sind Schnittstellenphänomene: Scham zeigt die Schnittstelle zwischen 'Vertraut' und 'Nicht-Vertraut' zwischen 'Ich' und 'Fremd'. Auch Ekel kann als Schnittstellenphänomen betrachtet werden: Substanzen, die sich in meinem Körper befinden, also zum Ich gehören, sind nicht Ekel erregend. Sobald sie den Körper verlassen haben, empfinden wir Ekel, weil sie nun zum 'Anderen' gehören. Ekel und Scham wirken auf uns wie Stopp-Schilder oder Wächter: Ekel schützt vor infektiösem Material, hindert uns aber auch daran, Intimzonen anderer Menschen zu berühren; damit werden die Grenzbereiche anderer Menschen geschützt. Scham hingegen schützt uns davor, unsere eigenen Intimbereiche zur Schau zu stellen, schützt uns vor Übergriffen und unsere Umwelt vor dem Ekel. Weil Scham und Ekel sehr unangenehme Gefühle sind, ist in der Literatur meist das Negative an ihnen betrachtet und beschrieben worden. Vor allem in der psychoanalytischen Literatur gibt es die Tendenz, Schamphänomene primär als krankhaft zu werten, die positiven Schutzfunktionen werden dabei häufig übersehen. Diese Arbeit will besonders das Positive an den Emotionen Scham und Ekel hervorheben.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 1,00, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Institut für Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Fürze, Fäkalien, Schweiß, Sekrete, Spucke, Ausscheidungsorgane ... vor diesen Dingen ekeln wir uns, und gleichzeitig sind es jene Substanzen und Körperzonen, für die wir uns besonders schämen. Auch wenn Scham und Ekel äußerst unangenehm sind, haben sie doch wichtige Funktionen: Sie schützen uns und sind wesentlich menschliche Gefühle, ohne die vernünftiges und moralisches Handeln unmöglich wären. Menschen, die professionell mit Körpern arbeiten, machen es sich häufig zum Ziel, Scham- und Ekelgefühle loszuwerden. Dass dies unmöglich ist und auch sehr unvernünftig wäre, soll dieses Buch zeigen. Auch wenn Scham und Ekel äußerst unangenehme Gefühle sind - sie haben eine wichtige Funktion: Sie zeigen uns Grenzbereiche an, die nicht überschritten werden dürfen, sie sind Schnittstellenphänomene: Scham zeigt die Schnittstelle zwischen 'Vertraut' und 'Nicht-Vertraut' zwischen 'Ich' und 'Fremd'. Auch Ekel kann als Schnittstellenphänomen betrachtet werden: Substanzen, die sich in meinem Körper befinden, also zum Ich gehören, sind nicht Ekel erregend. Sobald sie den Körper verlassen haben, empfinden wir Ekel, weil sie nun zum 'Anderen' gehören. Ekel und Scham wirken auf uns wie Stopp-Schilder oder Wächter: Ekel schützt vor infektiösem Material, hindert uns aber auch daran, Intimzonen anderer Menschen zu berühren; damit werden die Grenzbereiche anderer Menschen geschützt. Scham hingegen schützt uns davor, unsere eigenen Intimbereiche zur Schau zu stellen, schützt uns vor Übergriffen und unsere Umwelt vor dem Ekel. Weil Scham und Ekel sehr unangenehme Gefühle sind, ist in der Literatur meist das Negative an ihnen betrachtet und beschrieben worden. Vor allem in der psychoanalytischen Literatur gibt es die Tendenz, Schamphänomene primär als krankhaft zu werten, die positiven Schutzfunktionen werden dabei häufig übersehen. Diese Arbeit will besonders das Positive an den Emotionen Scham und Ekel hervorheben.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book SubPrime Crisis by Christine Pernlochner-Kügler
Cover of the book Analyse zur Redewiedergabe im Spanischen anhand zweier Korpora aus der spanischen Tageszeitung 'El País' by Christine Pernlochner-Kügler
Cover of the book Implementierung des medizinischen Kommunikationsprotokolls POCT1-A auf einem embedded Linux Device by Christine Pernlochner-Kügler
Cover of the book The Last Public Space. People's Park in Berkeley by Christine Pernlochner-Kügler
Cover of the book IT-Trend Real-Time-Bidding. Automatisiertes Bieten auf Online-Werbeflächen by Christine Pernlochner-Kügler
Cover of the book Jugendokkultismus by Christine Pernlochner-Kügler
Cover of the book Josephinismus - Reformen und ihre Spannungsfelder in Österreich by Christine Pernlochner-Kügler
Cover of the book Erwachsenenbildung und Schlüsselqualifikationen am Beispiel der Krankenpflege by Christine Pernlochner-Kügler
Cover of the book Bilanzierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen nach der Bilanzrechtsmodernisierung BilMoG und IFRS by Christine Pernlochner-Kügler
Cover of the book La France d'outre-mer by Christine Pernlochner-Kügler
Cover of the book Die Position der EU-Außenpolitik im Nahen Osten by Christine Pernlochner-Kügler
Cover of the book Das Erleben chronisch erkrankter Menschen im Mittelpunkt pflegerischer Interventionen by Christine Pernlochner-Kügler
Cover of the book Didaktikforschung in der DDR by Christine Pernlochner-Kügler
Cover of the book Waldbauliche Behandlung von Pinus nigra Arnhold -Beständen auf Muschelkalk unter Berücksichtigung der Erkrankung durch Sphaeropsis sapinea (Fr.) Dyko & Sutton by Christine Pernlochner-Kügler
Cover of the book Das Augsburger und Nürnberger Patriziat im Vergleich by Christine Pernlochner-Kügler
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy