Glück, Kunst und Lebensführung und der Sinn des Lebens als Themen in Tolstois Erzählung 'Luzern'

Philosophisch erläutert und orientiert an Moritz Schlicks Aufsatz 'Vom Sinn des Lebens'

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy
Cover of the book Glück, Kunst und Lebensführung und der Sinn des Lebens als Themen in Tolstois Erzählung 'Luzern' by Martin Arndt, GRIN Verlag
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Author: Martin Arndt ISBN: 9783638312080
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 6, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Martin Arndt
ISBN: 9783638312080
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 6, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: gut, Universität Leipzig, Veranstaltung: Proseminar 'Philosophische Geschichten', 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Ich-Erzähler, erst seit knapp zwei Tagen in der altertümlichen Hauptstadt eines Schweizer Kantons namens Luzern, ist diesen Ortes schon fast überdrüssig. Die Ursache dessen ist vielschichtig, zum einen liegt sie in dem für die englischen Touristen und nach deren Geschmack neugebauten, steinernen, schnurgeraden Kai samt 'prächtigen fünfstöckigen Häusern' (Tolstoi: 5), der zusammen mit neugepflanzten Linden die Uferpromenade bildet und so gar nicht in die 'eigenartig majestätische und zugleich unsagbar harmonisch und sanft wirkende Natur' (Tolstoi: 6) hineinpasst, so dass der Protagonist sich erst mühe geben muss, sich so zu setzen, dass sein Blick nicht gestört wird. Zum anderen liegt es wohl an der feinen Gesellschaft bei Tische, die - es sind ja auch Engländer - nicht das Bedürfnis nach Annäherung empfindet, sich selbst genügt und 'durch eine strenge, von den Anstandsregeln vorgeschriebenen Zurückhaltung' (Tolstoi: 7) auszeichnet und somit in vollstem Kontrast zu der ihm so sympathischen Pariser Gesellschaft steht, die vor Heiterkeit, Geselligkeit und Zwischenmenschlichkeit fast aus den Nähten platzt. Der Ich-Erzähler preist den sozialen Umgang von Mensch zu Mensch als 'einen der höchsten Genüsse des Lebens' (Tolstoi: 9), um diesen bringt ihn die feine Gesellschaft in Luzern und so verlässt er schweren Herzens 'in denkbar schlechter Stimmung' noch vor Beendigung des Desserts den Speisesaal und schlendert in der Hoffnung auf Zerstreuung durch die Stadt. (Tolstoi: 10) Er läuft durch die engen, schmutzigen Straßen, bemerkt die Läden, die gerade schließen, begegnet betrunkenen Arbeitern, beobachtet Frauen, die gerade Wasser holen und andere Frauen, die, 'sich dauernd umblickend, in koketten Hütchen', an den Mauern entlang durch die Stadt huschen; all dies verstärkt seinen Missmut nur noch, er fühlt sich 'vereinsamt und bedrückt, wie es mitunter ohne jeden ersichtlichen Grund geschieht, wenn man an einem neuen Ort angekommen ist'. (Tolstoi: 10)

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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: gut, Universität Leipzig, Veranstaltung: Proseminar 'Philosophische Geschichten', 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Ich-Erzähler, erst seit knapp zwei Tagen in der altertümlichen Hauptstadt eines Schweizer Kantons namens Luzern, ist diesen Ortes schon fast überdrüssig. Die Ursache dessen ist vielschichtig, zum einen liegt sie in dem für die englischen Touristen und nach deren Geschmack neugebauten, steinernen, schnurgeraden Kai samt 'prächtigen fünfstöckigen Häusern' (Tolstoi: 5), der zusammen mit neugepflanzten Linden die Uferpromenade bildet und so gar nicht in die 'eigenartig majestätische und zugleich unsagbar harmonisch und sanft wirkende Natur' (Tolstoi: 6) hineinpasst, so dass der Protagonist sich erst mühe geben muss, sich so zu setzen, dass sein Blick nicht gestört wird. Zum anderen liegt es wohl an der feinen Gesellschaft bei Tische, die - es sind ja auch Engländer - nicht das Bedürfnis nach Annäherung empfindet, sich selbst genügt und 'durch eine strenge, von den Anstandsregeln vorgeschriebenen Zurückhaltung' (Tolstoi: 7) auszeichnet und somit in vollstem Kontrast zu der ihm so sympathischen Pariser Gesellschaft steht, die vor Heiterkeit, Geselligkeit und Zwischenmenschlichkeit fast aus den Nähten platzt. Der Ich-Erzähler preist den sozialen Umgang von Mensch zu Mensch als 'einen der höchsten Genüsse des Lebens' (Tolstoi: 9), um diesen bringt ihn die feine Gesellschaft in Luzern und so verlässt er schweren Herzens 'in denkbar schlechter Stimmung' noch vor Beendigung des Desserts den Speisesaal und schlendert in der Hoffnung auf Zerstreuung durch die Stadt. (Tolstoi: 10) Er läuft durch die engen, schmutzigen Straßen, bemerkt die Läden, die gerade schließen, begegnet betrunkenen Arbeitern, beobachtet Frauen, die gerade Wasser holen und andere Frauen, die, 'sich dauernd umblickend, in koketten Hütchen', an den Mauern entlang durch die Stadt huschen; all dies verstärkt seinen Missmut nur noch, er fühlt sich 'vereinsamt und bedrückt, wie es mitunter ohne jeden ersichtlichen Grund geschieht, wenn man an einem neuen Ort angekommen ist'. (Tolstoi: 10)

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