Einfluss von Diclofenac (NSAR) auf die Knochenbruch- und Wundheilung

Tierexperimentelle Untersuchungen an der Ratte

Nonfiction, Health & Well Being, Medical, Specialties, Sports Medicine
Cover of the book Einfluss von Diclofenac (NSAR) auf die Knochenbruch- und Wundheilung by Alexander Beck, GRIN Verlag
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Author: Alexander Beck ISBN: 9783640557066
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 8, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Alexander Beck
ISBN: 9783640557066
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 8, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Habilitationsschrift aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Medizin - Chirurgie, Unfall-, Sportmedizin, Universität Ulm (Chirurgische Klinik), Sprache: Deutsch, Abstract: Nichtsteroidale Antiphlogistika haben einen mehr oder weniger hemmenden bzw. verzögernden Einfluss auf die Knochenbruchheilung. Auch wenn dies bisher nur im Tierversuch eindeutig nachweisbar war: Alle vorliegenden Ergebnisse sowie die bisher gefundenen Wirkmechanismen lassen keine andere Schlussfolgerung zu als die - zumindest bedingte - Übertragbarkeit dieser Erkenntnisse auf den menschlichen Organismus. Entwickelt wurde ein praktikables Frakturheilungsmodell an der Rattentibia, was sich - je nachdem ob zusätzlich eine Fibulafraktur gesetzt wird oder nicht - als stabiles oder instabiles Modell anwenden lässt und auch beide Modelle untereinander vergleichbar sind. Bei der oralen Medikamentenapplikation konnte gezeigt werden, dass diese in der Zubereitungsform von Geleekügelchen von den Ratten problemlos aufgenommen wurde. Hilfsmittel wie Magensonden o.ä. waren hier nicht erforderlich. In dieser Untersuchung konnte die Hemmung der Knochenbruchheilung unter Einnahme von Diclofenac mittels biomechanischer Testung eindeutig nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse konnten bestätigt werden durch die radiologische Knochendichtemessung sowie die histologische Auszählung neu gebildeter Osteoblasten in der Spongiosa. Wenn auch diese Ergebnisse nicht in allen Punkten histologisch verifiziert werden konnten, so dürfte dies lediglich an der Anzahl der operierten Tiere liegen, da die Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen in Relation zur Gruppengröße zu gering waren. Eine zeitliche Einordnung ist histologisch insofern möglich, als sich die Tiere der Placebogruppe in einem fortgeschritteneren Stadium der Heilung befanden verglichen zu den Tieren der Diclofenacgruppe. Somit kann man eindeutig von einer Verzögerung der Knochenbruchheilung sprechen. Auch die Wundheilung wurde durch Diclofenac verändert. Die Einwanderung von Fibroblasten zur Stabilisierung der Narbe wurde deutlich negativ beeinflusst, so dass davon auszugehen ist, dass die Narbe durch Diclofenacapplikation in ihrer Stabilität geschwächt wurde. Die Migration der Epithelzellen und damit die oberflächliche Heilung der Wunde waren durch Diclofenac weitgehend unbeeinflusst. Trotz der Hemmung von Fraktur- und Wundheilung ist neben der analgetischen Potenz gerade der antiphlogistische Effekt ein großer Vorteil bei der Applikation von Medikamenten aus der Gruppe der NSA. Insbesondere in der Behandlung des traumatischen und postoperativen Wundödems ist ja gerade dieser Effekt fast immer erwünscht.

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Habilitationsschrift aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Medizin - Chirurgie, Unfall-, Sportmedizin, Universität Ulm (Chirurgische Klinik), Sprache: Deutsch, Abstract: Nichtsteroidale Antiphlogistika haben einen mehr oder weniger hemmenden bzw. verzögernden Einfluss auf die Knochenbruchheilung. Auch wenn dies bisher nur im Tierversuch eindeutig nachweisbar war: Alle vorliegenden Ergebnisse sowie die bisher gefundenen Wirkmechanismen lassen keine andere Schlussfolgerung zu als die - zumindest bedingte - Übertragbarkeit dieser Erkenntnisse auf den menschlichen Organismus. Entwickelt wurde ein praktikables Frakturheilungsmodell an der Rattentibia, was sich - je nachdem ob zusätzlich eine Fibulafraktur gesetzt wird oder nicht - als stabiles oder instabiles Modell anwenden lässt und auch beide Modelle untereinander vergleichbar sind. Bei der oralen Medikamentenapplikation konnte gezeigt werden, dass diese in der Zubereitungsform von Geleekügelchen von den Ratten problemlos aufgenommen wurde. Hilfsmittel wie Magensonden o.ä. waren hier nicht erforderlich. In dieser Untersuchung konnte die Hemmung der Knochenbruchheilung unter Einnahme von Diclofenac mittels biomechanischer Testung eindeutig nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse konnten bestätigt werden durch die radiologische Knochendichtemessung sowie die histologische Auszählung neu gebildeter Osteoblasten in der Spongiosa. Wenn auch diese Ergebnisse nicht in allen Punkten histologisch verifiziert werden konnten, so dürfte dies lediglich an der Anzahl der operierten Tiere liegen, da die Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen in Relation zur Gruppengröße zu gering waren. Eine zeitliche Einordnung ist histologisch insofern möglich, als sich die Tiere der Placebogruppe in einem fortgeschritteneren Stadium der Heilung befanden verglichen zu den Tieren der Diclofenacgruppe. Somit kann man eindeutig von einer Verzögerung der Knochenbruchheilung sprechen. Auch die Wundheilung wurde durch Diclofenac verändert. Die Einwanderung von Fibroblasten zur Stabilisierung der Narbe wurde deutlich negativ beeinflusst, so dass davon auszugehen ist, dass die Narbe durch Diclofenacapplikation in ihrer Stabilität geschwächt wurde. Die Migration der Epithelzellen und damit die oberflächliche Heilung der Wunde waren durch Diclofenac weitgehend unbeeinflusst. Trotz der Hemmung von Fraktur- und Wundheilung ist neben der analgetischen Potenz gerade der antiphlogistische Effekt ein großer Vorteil bei der Applikation von Medikamenten aus der Gruppe der NSA. Insbesondere in der Behandlung des traumatischen und postoperativen Wundödems ist ja gerade dieser Effekt fast immer erwünscht.

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