Die Islamisierung in Kosovo und im Balkanraum vom 14.-19. Jh. durch die Herrschaft des Osmanischen Reichs

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Die Islamisierung in Kosovo und im Balkanraum vom 14.-19. Jh. durch die Herrschaft des Osmanischen Reichs by Daniel Quadbeck, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Daniel Quadbeck ISBN: 9783638375528
Publisher: GRIN Verlag Publication: May 9, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Daniel Quadbeck
ISBN: 9783638375528
Publisher: GRIN Verlag
Publication: May 9, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1, Freie Universität Berlin (Südosteuropainstitut), Veranstaltung: Die Kosovo-Kriege von 1389 und 1999: Fakten, Mythen und Internetkrieg, 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn man die Diskussion verfolgt, die seit dem 19. Jh. zwischen der albanischen und der serbischen Seite um die jeweiligen Besitzansprüche an Kosovo geführt wird, und wenn man die sich gegenseitig ausschließenden extremen Positionen der Historiker der verschiedenen Ethnien sieht, könnte man zu der Schlussfolgerung kommen, dass das Leben in Kosovo bereits seit dem Aufeinandertreffen der verschiedenen Volksgruppen von Konfrontation zwischen Serben und Albanern bestimmt war. Die historische Argumentation beider Seiten, die Ansprüche auf das Gebiet mit einem historischen Erstsiedelungsrecht begründet, ist nicht nur prinzipiell haltlos, da sich heutige Herrschaftsansprüche nicht aus der Geschichte ableiten lassen können, sondern sie wird auch ausschließlich mit Argumenten des Romantischen Nationalismus geführt, die aus der ersten Hälfte des 19. Jh. stammen und sich nicht in die Zeit davor übertragen lassen. Der Gedanke der Nation wird auf eine Zeit zurückprojiziert, in der die Idee vom Nationalstaat noch keine Rolle spielte. Die Sicht auf die Vergangenheit wird in der nationalen Historiographie der Serben und der Albaner verklärt wiedergegeben, um so die Geschichte für heutige Ansprüche instrumentalisieren zu können. Somit wird der Anschein einer historischen Kontinuität im Bestehen der Nation erzeugt, die sich während der Osmanischen Herrschaft nicht habe verwirklichen können, nach dem Zerfall des Reiches aber 'wiedergeboren' worden sei und demzufolge das Recht dazu habe, sich als Nation mit einem ethnisch homogenen Staat zu verwirklichen. Zweifellos bedeutete die Schlacht auf dem Amselfeld 1389 und die Eroberung des Balkanraumes durch die Osmanen bis 1455 das Ende des serbischen Großreiches. Es bleibt allerdings fraglich, ob die ethnisch-linguistischen Merkmale während der Zeit der Osmanischen Herrschaft tatsächlich die Rolle spielten, die ihnen von serbischen und albanischen Historikern heute gerne zugedacht wird, oder ob nicht vielmehr andere Faktoren das alltägliche Leben bestimmten. Zumindest die 'westliche' Geschichtsschreibung hält Assimilation und Symbiose der verschiedenen Volksgruppen im Balkanraum und auch für den Kosovo unter der Osmanischen Herrschaft für wesentlich typischer als einen ethnischen Verdrängungskampf.1 [...] 1 Vgl. Lange, Der Kosovo-Konflikt, 6ff.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1, Freie Universität Berlin (Südosteuropainstitut), Veranstaltung: Die Kosovo-Kriege von 1389 und 1999: Fakten, Mythen und Internetkrieg, 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn man die Diskussion verfolgt, die seit dem 19. Jh. zwischen der albanischen und der serbischen Seite um die jeweiligen Besitzansprüche an Kosovo geführt wird, und wenn man die sich gegenseitig ausschließenden extremen Positionen der Historiker der verschiedenen Ethnien sieht, könnte man zu der Schlussfolgerung kommen, dass das Leben in Kosovo bereits seit dem Aufeinandertreffen der verschiedenen Volksgruppen von Konfrontation zwischen Serben und Albanern bestimmt war. Die historische Argumentation beider Seiten, die Ansprüche auf das Gebiet mit einem historischen Erstsiedelungsrecht begründet, ist nicht nur prinzipiell haltlos, da sich heutige Herrschaftsansprüche nicht aus der Geschichte ableiten lassen können, sondern sie wird auch ausschließlich mit Argumenten des Romantischen Nationalismus geführt, die aus der ersten Hälfte des 19. Jh. stammen und sich nicht in die Zeit davor übertragen lassen. Der Gedanke der Nation wird auf eine Zeit zurückprojiziert, in der die Idee vom Nationalstaat noch keine Rolle spielte. Die Sicht auf die Vergangenheit wird in der nationalen Historiographie der Serben und der Albaner verklärt wiedergegeben, um so die Geschichte für heutige Ansprüche instrumentalisieren zu können. Somit wird der Anschein einer historischen Kontinuität im Bestehen der Nation erzeugt, die sich während der Osmanischen Herrschaft nicht habe verwirklichen können, nach dem Zerfall des Reiches aber 'wiedergeboren' worden sei und demzufolge das Recht dazu habe, sich als Nation mit einem ethnisch homogenen Staat zu verwirklichen. Zweifellos bedeutete die Schlacht auf dem Amselfeld 1389 und die Eroberung des Balkanraumes durch die Osmanen bis 1455 das Ende des serbischen Großreiches. Es bleibt allerdings fraglich, ob die ethnisch-linguistischen Merkmale während der Zeit der Osmanischen Herrschaft tatsächlich die Rolle spielten, die ihnen von serbischen und albanischen Historikern heute gerne zugedacht wird, oder ob nicht vielmehr andere Faktoren das alltägliche Leben bestimmten. Zumindest die 'westliche' Geschichtsschreibung hält Assimilation und Symbiose der verschiedenen Volksgruppen im Balkanraum und auch für den Kosovo unter der Osmanischen Herrschaft für wesentlich typischer als einen ethnischen Verdrängungskampf.1 [...] 1 Vgl. Lange, Der Kosovo-Konflikt, 6ff.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Familienkonflikte im Gleichnis vom Verlorenen Sohn - Gespiegelt in der Kurzprosa bei Franz Kafka by Daniel Quadbeck
Cover of the book Unternehmensbewertung bei steuerlichen Verlustvorträgen by Daniel Quadbeck
Cover of the book E-Commerce im Zivilrecht by Daniel Quadbeck
Cover of the book Drei Beratungsansätze im Vergleich by Daniel Quadbeck
Cover of the book Economical implications of shutdowns of nuclear power in Germany by Daniel Quadbeck
Cover of the book ANC - zwischen Widerstandsbewegung und Regierungspartei by Daniel Quadbeck
Cover of the book American Psycho - Der Film und die Kontingenz der Diskurse by Daniel Quadbeck
Cover of the book Körperbilder von Frauen und Männern by Daniel Quadbeck
Cover of the book Zu: Max Weber - 'Politik als Beruf' by Daniel Quadbeck
Cover of the book The English Disease. An Analysis of British Football Hooliganism by Daniel Quadbeck
Cover of the book Homogene Schulbildung der Sinti und Roma by Daniel Quadbeck
Cover of the book Personalführung. Einblick in Führungsprozesse und -stile by Daniel Quadbeck
Cover of the book Versöhnungskommission über die Aufarbeitung von DDR-Unrecht by Daniel Quadbeck
Cover of the book Leben in Übereinstimmung mit der Natur by Daniel Quadbeck
Cover of the book Inhalt und Grenzen der Geschäftsführungsbefugnis und Vertretungsmacht von GmbH-Geschäftsführern by Daniel Quadbeck
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy