Author: | Jennifer Brei | ISBN: | 9783640219353 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | November 25, 2008 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Jennifer Brei |
ISBN: | 9783640219353 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | November 25, 2008 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Ethnologie und Afrikanistik), Veranstaltung: Hauptseminar 'Globale Modernisierung und die Rückkehr der Religionen', 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Islam leidet unter einer Identitätskrise. Gemeint ist damit zunächst das schizophrene Auftreten der Islamischen Welt, welches aktuell eine einheitliche Darstellung der religiösen Tendenzen aufgrund der inneren Zerrissenheit quasi unmöglich macht. Einerseits ist von einem Weg nach Westen, wie ihn auch Roy darstellt, die Rede, andererseits fordern radikale Mächte eine Re - Etablierung des Ursprungsislams aus der Zeit um 600 nach Christus1. Die Interaktion zwischen 'Westen und Islam' ist einerseits geprägt durch auch von mir eben angewandte Pauschalisierung und Stereotypisierung Islamischer Kulturen und der bereits einige Jahrhunderte andauernden, verzerrten Repräsentation des Islams durch den Westen. Während einige muslimische Länder in der Vergangenheit bereits eine beobachtbare Säkularisierung und politische Modernisierung durchlaufen haben, sind es aktuell vor allem die radikal antiwestlichen und fundamentalistischen Kräfte, die das westliche Bild des Islams prägen. So streben diese in ihrer Assoziierung jeglicher Modernisierungsbewegung mit der abgelehnten, prototypischen Entwicklung der westlichen Gesellschaft eine Reformation im Sinne einer Rückkehr zum reinen Ursprungsislam an. Dabei scheint mir dieses Streben nach dem scheinbar unverfälschten Kerngedankengut islamischen Denkens vielmehr eine Flucht vor der Auseinandersetzung mit der eigenen 'Identität' zu sein. Da das Formen und Erkennen von Identität bei der Interaktion unumgänglich ist, soll genau dieser Prozess im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit stehen. Im Folgenden geht es darum zu untersuchen, ob das Streben der islamistischen Bewegung, den Islam von jeglichem westlichen Einfluss zu bereinigen, nicht letztendlich den einzig möglichen Weg aus der 'Identitätskrise' darstellt: eine reaktionäre Ablehnung des Konzeptes der (inter-)aktiven Identitätsgestaltung an sich, als das Produkt einer als moralisch verkommen wahrgenommenen, westlichen Gesellschaft.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Ethnologie und Afrikanistik), Veranstaltung: Hauptseminar 'Globale Modernisierung und die Rückkehr der Religionen', 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Islam leidet unter einer Identitätskrise. Gemeint ist damit zunächst das schizophrene Auftreten der Islamischen Welt, welches aktuell eine einheitliche Darstellung der religiösen Tendenzen aufgrund der inneren Zerrissenheit quasi unmöglich macht. Einerseits ist von einem Weg nach Westen, wie ihn auch Roy darstellt, die Rede, andererseits fordern radikale Mächte eine Re - Etablierung des Ursprungsislams aus der Zeit um 600 nach Christus1. Die Interaktion zwischen 'Westen und Islam' ist einerseits geprägt durch auch von mir eben angewandte Pauschalisierung und Stereotypisierung Islamischer Kulturen und der bereits einige Jahrhunderte andauernden, verzerrten Repräsentation des Islams durch den Westen. Während einige muslimische Länder in der Vergangenheit bereits eine beobachtbare Säkularisierung und politische Modernisierung durchlaufen haben, sind es aktuell vor allem die radikal antiwestlichen und fundamentalistischen Kräfte, die das westliche Bild des Islams prägen. So streben diese in ihrer Assoziierung jeglicher Modernisierungsbewegung mit der abgelehnten, prototypischen Entwicklung der westlichen Gesellschaft eine Reformation im Sinne einer Rückkehr zum reinen Ursprungsislam an. Dabei scheint mir dieses Streben nach dem scheinbar unverfälschten Kerngedankengut islamischen Denkens vielmehr eine Flucht vor der Auseinandersetzung mit der eigenen 'Identität' zu sein. Da das Formen und Erkennen von Identität bei der Interaktion unumgänglich ist, soll genau dieser Prozess im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit stehen. Im Folgenden geht es darum zu untersuchen, ob das Streben der islamistischen Bewegung, den Islam von jeglichem westlichen Einfluss zu bereinigen, nicht letztendlich den einzig möglichen Weg aus der 'Identitätskrise' darstellt: eine reaktionäre Ablehnung des Konzeptes der (inter-)aktiven Identitätsgestaltung an sich, als das Produkt einer als moralisch verkommen wahrgenommenen, westlichen Gesellschaft.