Die Gleichursprünglichkeit von Demokratie und Menschenrechten bei Jürgen Habermas

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy
Cover of the book Die Gleichursprünglichkeit von Demokratie und Menschenrechten bei Jürgen Habermas by Adam Galamaga, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Adam Galamaga ISBN: 9783640514434
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 19, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Adam Galamaga
ISBN: 9783640514434
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 19, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,7, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Menschenrechte - moralisch oder politisch?, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Verhältnis von Menschenrechten und Demokratie kann auf mehreren Ebenen betrachtet werden. Man kann argumentieren, dass die Menschenrechte vorgängig und 'demokratieunabhängig' sind. Demokratie kann als einer der Inhalte der Menschenrechte (im ideellen Sinne), sowie - wie in der Einleitung angemerkt - als einer der Punkte in einem Menschenrechtskatalog (im rechtlich-kodifizierten Sinne) verstanden werden. Sie kann zudem als ein Instrument der Menschenrechte, das zu ihrer (weltweiten) Durchsetzung verhelfen soll, oder als Grund für dieselben betrachtet werden. Für Habermas wiederum ist die Demokratie eine Art Medium der Menschenrechte: Sie werden durch demokratisches Verfahren erst möglich. Umgekehrt gesehen, erscheinen auf diese Weise die Menschenrechte als in eins Voraussetzung und Ergebnis der Demokratie. Habermas schreibt hierzu: 'Menschenrechte mögen moralisch noch so gut begründet werden können; sie dürfen aber einem Souverän nicht gleichsam paternalistisch übergestülpt werden. Die Idee der rechtlichen Autonomie der Bürger verlangt ja, daß sich die Adressaten des Rechts zugleich als dessen Autoren verstehen können. Dieser Idee widerspräche es, wenn der demokratische Verfassungsgesetzgeber die Menschenrechte als so etwas wie moralische Tatsachen schon vorfinden würde, um sie nur noch zu positivieren'. Die moralische Begründung der Menschenrechte greift Habermas zufolge zu kurz, denn die Meinungs- und Willensbildung ist in der Demokratie nicht nur auf moralische Fragen beschränkt. Vielmehr sind empirische, pragmatische und ethische Aspekte und der faire Ausgleich zwischen kompromissfähigen Interessen ebenfalls von Bedeutung. Ein Konflikt zwischen moralischen Ansprüchen an eine öffentliche Ordnung und der rechtlichen Kodifizierung ist allerdings dadurch noch nicht aufgehoben.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,7, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Menschenrechte - moralisch oder politisch?, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Verhältnis von Menschenrechten und Demokratie kann auf mehreren Ebenen betrachtet werden. Man kann argumentieren, dass die Menschenrechte vorgängig und 'demokratieunabhängig' sind. Demokratie kann als einer der Inhalte der Menschenrechte (im ideellen Sinne), sowie - wie in der Einleitung angemerkt - als einer der Punkte in einem Menschenrechtskatalog (im rechtlich-kodifizierten Sinne) verstanden werden. Sie kann zudem als ein Instrument der Menschenrechte, das zu ihrer (weltweiten) Durchsetzung verhelfen soll, oder als Grund für dieselben betrachtet werden. Für Habermas wiederum ist die Demokratie eine Art Medium der Menschenrechte: Sie werden durch demokratisches Verfahren erst möglich. Umgekehrt gesehen, erscheinen auf diese Weise die Menschenrechte als in eins Voraussetzung und Ergebnis der Demokratie. Habermas schreibt hierzu: 'Menschenrechte mögen moralisch noch so gut begründet werden können; sie dürfen aber einem Souverän nicht gleichsam paternalistisch übergestülpt werden. Die Idee der rechtlichen Autonomie der Bürger verlangt ja, daß sich die Adressaten des Rechts zugleich als dessen Autoren verstehen können. Dieser Idee widerspräche es, wenn der demokratische Verfassungsgesetzgeber die Menschenrechte als so etwas wie moralische Tatsachen schon vorfinden würde, um sie nur noch zu positivieren'. Die moralische Begründung der Menschenrechte greift Habermas zufolge zu kurz, denn die Meinungs- und Willensbildung ist in der Demokratie nicht nur auf moralische Fragen beschränkt. Vielmehr sind empirische, pragmatische und ethische Aspekte und der faire Ausgleich zwischen kompromissfähigen Interessen ebenfalls von Bedeutung. Ein Konflikt zwischen moralischen Ansprüchen an eine öffentliche Ordnung und der rechtlichen Kodifizierung ist allerdings dadurch noch nicht aufgehoben.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Gesamtgesellschaftlich vermitteltes Handeln und der soziale / intersubjektive Aspekt der Handlungsfähigkeit by Adam Galamaga
Cover of the book Populism and Euroscepticism in the Netherlands by Adam Galamaga
Cover of the book Das anthroposophische Menschenbild Rudolf Steiners als Grundlage der Waldorfpädagogik by Adam Galamaga
Cover of the book Linguistische Aspekte von Mitarbeiterzeitungen by Adam Galamaga
Cover of the book Der utopische Staat - Morus: Utopia - Campanella: Sonnenstaat - Bacon: Neu-Atlantis by Adam Galamaga
Cover of the book Piotr J. Tschaadajew und die Philosophischen Briefe by Adam Galamaga
Cover of the book A short research paper on Kurt Vonnegut's 'Slaughterhouse Five' by Adam Galamaga
Cover of the book Kurzarbeit. Ein geeignetes Instrument für den Weg aus der Krise? by Adam Galamaga
Cover of the book Ästhetische Erziehung bei geistig behinderten Menschen by Adam Galamaga
Cover of the book Operation Rolling Thunder - Der strategische Luftkrieg gegen Nordvietnam 1965-68 by Adam Galamaga
Cover of the book Ausgewählte Aspekte zum Begriff der Lebensqualität im medizinischen Kontext by Adam Galamaga
Cover of the book Eingeleitete Maßnahmen zur Linderung der Finanzkrise by Adam Galamaga
Cover of the book Rituale im Religionsunterricht by Adam Galamaga
Cover of the book Die DDR im Geschichtsunterricht. Chancen und didaktische Umsetzung by Adam Galamaga
Cover of the book Contemporary Irish Literature: Development, Similarities and its particular nature by Adam Galamaga
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy